Spaß am Lesen

Niemand wird bestreiten, dass Lesen eine wichtige Kulturfähigkeit ist, die Bildungsnähe schafft und damit auch über den Erfolg im Leben entscheidet. Viele Kinder und Jugendliche können leider nur unzureichend lesen. Spaß am Lesen ist nicht angeboren, der Zugang kann aber erleichtert werden. Im Folgenden wird darüber wie eine gezielte Leseförderung aussehen, damit Kinder und Jugendliche Spaß am Lesen finden. 

 Schule als Ort des Lesens

Viele sind der Meinung, dass Lesen eine Fähigkeit ist, die Kinder in der Schule erlernen. Teilweise stimmt diese Annahme natürlich, aber die technischen Grundvorraussetzungen und Erklärungen, wie man liest sind nur ein Teil des Lesens und Lesenlernens. Dieser Teil wird selbstverständlich von der Schule übernommen. In der Schule wird Lesen auch geübt. 

Lesenlernen bedeutet aber nicht nur das auszusprechen, was auf Papier oder Bildschirm geschrieben steht. Ziel muss es sein, dass Kinder das Gelesene wiedergeben, verstehen und kritisch hinterfragen, wie auch auf andere Zusammenhänge übertragen oder in Bezug stellen kann. Das ist weit mehr als viele glauben. 

Diese Fähigkeiten erlernt ein Kind aber nicht, indem es nur in der Schule oder Dinge für die Schule liest. Dazu gehört viel Übung und das kann Schule allein nicht leisten. In anderen Worten, Schule, Elternhaus, Familie und das soziale Umfeld also die ganze Gesellschaft sind gefragt. Kinder brauchen eine Gesellschaft, in der Bildung und Lesen wichtig und vor allem anerkannt ist. 

 männliche Vorleser

Lesen und das Interesse für Bücher wird schon vor der Einschulung angelegt. Die ersten Bücher werden bereits für Kleinkinder gemacht. Diese Bücher für Kleinkinder sind oft einfach und beinhalten Dinge zum Anfassen und viele Bilder. Mit der Zeit wird mehr und mehr Schrift eingeführt und damit werden die ersten Geschichten erzählt. Bücher sollten immer auch mit Erwachsenen gelesen und angesehen werden. 

Ganz wichtig, um Kinder ans Lesen heranzuführen dabei ist, dass ihnen auch vorgelesen wird. Vorleser können Eltern, Großeltern, Geschwister, Erzieher, wie es auch jeder andere sein kann. Oft sind es heute weibliche Vorleser, die Kindern vorlesen oder mit ihnen lesen. Das vermittelt Kindern ein falsches Bild, es wäre hilfreich, wenn mehr Männer Kindern und Jugendlichen vorlesen würden. Dann würden vermutlich auch Jungen bereitwilliger lesen.

Erwachsene haben auch beim Lesen und Lesenlernen eine Vorbildfunktion für Kinder und Jugendliche. Das heißt, in Familien, in denen die Eltern viel lesen, in denen es ein Buchregal oder einfach verschiedene Bücher, Zeitungen und Zeitschriften oder andere Medien zum Lesen gibt, werden auch Kinder ehr zu einem Buch greifen. 

 vielfältige Bücher

Eine Möglichkeit Kinder und Jugendliche für das Lesen zu interessieren, ist ihnen eine möglichst große und vielfältige Auswahl an Büchern anzubieten. Denn klar ist, nicht jedes Kind interessiert sich für die gleichen Bücher. Geschichten unterscheiden sich und jedes Buch hat zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Bedeutung, die es zu einem anderen Moment nicht mehr haben wird. 

Es kann eine Initialzündung sein, wenn sich Kinder ihre Lektüre selbst auswählen dürfen. Das heißt beim Vorlesen, dass das Kind gefragt wird, welche Geschichte vorgelesen werden soll. Es heißt aber auch, dass ein Buch vielleicht erst einmal im Regal bleibt, um einem anderen den Vorzug zu geben. 

Bibliotheken bieten eine große Auswahl an Büchern für Leser mit den verschiedensten Wünschen und Ansprüchen. Außerdem können Bibliotheksbesuche Kinder mit dem Medium vertraut machen und Spaß am Lesen wecken. Es ist einen Versuch wert und erweitert die eigene Bibliothek schnell und unkompliziert. Aber es zeigt auch wieder positive Beispiele von lesenden Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.

 Lesescouts

In vielen Schulen und außerschulischen Einrichtungen gibt es heute sogenannte Lesescouts. Lesescouts sind Gleichaltrige, die von ihren Leseerfahrungen erzählen, Bücher empfehlen und so ein positives Beispiel geben. Lesen ist weit mehr als nur still auf Geschriebenes zu starren. 

Sie können aber auch Diskussionen, sei es zu bestimmten Büchern, Themen oder Autoren, anregen. Es ist wichtig, dass Bücher oder andere Medien nicht nur gelesen, sondern auch eingeordnet und diskutiert werden. Erst wenn Lesen eine Selbstverständlichkeit ist, gehört es zu einem Menschen. Wer über das Gelesene spricht und mit anderen über seine Leseerfahrung kommuniziert, der wird auch Spaß am Lesen empfinden. Lesen macht Spaß!


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