Diese Vokabel gibt es nicht. Wird aber dringenst benötigt. Daher mische ich heute “socius” (lateinisch für gemeinsam, verbunden, verbündet mit einer schönen Vokabel (κοινός koinós – altgriechisch) gleichen Inhalts und bestimme somit eine Gemeinschaft von Organismen der selben Art in einem abgrenzbaren Lebensraum, den man demzufolge getrost auch “Soziotop” nennen könnte. Es beschreibt eine Gemeinschaft von Wesen einer Art an einem bestimmten Ort, hierin interagierend. Wie – beispielsweise – Hunde auf der Wiese. Oder Menschen im Büro.
Würde man etwas Geld für Forschung finden, könnte man artübergreifende Gemeinsamkeiten nachweisen und Regeln definieren. Es gibt gewisse Axiome, vermute ich sogar, denn offenbar befinden sich in jedem Soziotop mindestens ein Loser, mindestens ein Leader, ein, zwei oder drei Individualisten und schließlich der Mob.
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Hundeplatz. Etwa 20 Hunde nebst Besitzer. Wetter normal.
Jetzt öffnet sich das Gatter und ein Loser-Hund betritt die Szene.
Unklar, wie die Wahrnehmung des Mobs funktioniert, aber der arme Hund war nur wenige Sekunden hinter dem Gatter, da sich auch schon der Hunde-Mob bellend und schließlich sogar beißend auf ihn stürzt.
Deeskalation. Jeder einzelne Mob-Hund wird zurück gepfiffen – dem Loser-Hund bleibt nur der Schreck. Des Losers Herrchen zieht sich mit Hund hinter den Zaun zurück. Doch dort her sendet er wilde Flüche in Richtung versammelter Mannschaft, Menschschaft, bekommt natürlich ein, zwei pampige Antworten und das Geschehen eskaliert. Diesmal unter Menschen. Der Loser-Hund-Mann betritt schließlich erneut den Platz, derweil der Loser-Hund angebunden ist und jaulend laute “Hintergrundmusik” zum absonderlichen Schauspiel liefert.
Zorn, Blitz und Donner!
Die Gemeinschaft Besitzer mobbende Hunde stürzt sich nun kollektiv auf das Loser-Hund-Herrchen.
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Wenn ich nun behaupte, dass der jeweilige Hund seinem (Herrchen|Frauchen) ähnlich ist, meine ich nicht nur die Optik.