Soziales Netzwerk für Photovoltaik ermöglicht mehr Transparenz und bessere Vernetzung von Anlagenbetreibern

Solar-Friends Referenzgruppe, Quelle: Top50-Solar

Solar-Friends Referenzgruppe, Quelle: Top50-Solar

Erneuerbare Energien verändern die Welt der Stromerzeugung, durch sie können wir unsere Rolle von reinen Konsumenten verändern. Wir haben nun die Möglichkeit selbst Strom zu erzeugen und sind damit gleichzeitig Produzent und Konsument. Wer kein eigenes Dach hat, kann sich an einer Bürgersolarenergieanlage oder an einem Bürgerwindenergiepark beteiligen. Den erzeugten Strom können wir selbst nutzen oder in das Stromnetz einspeisen und damit anderen zur Verfügung stellen.

Klingt das nicht auch nach Social-Media? Wir schreiben Beiträge und Nachrichten, damit andere sie lesen können oder auch für uns selbst. Wir fotografieren und archivieren diese Fotos online, zeigen sie aber auch unseren Kontakten oder teilen sie mit allen anderen. So gesehen, könnte man erneuerbare Energien auch als Social-Energy bezeichnen.

Mir fällt dieser Vergleich oft ein, auch wenn es andere bisher nicht direkt so angesprochen haben. Aber so langsam gibt es immer mehr Ansätze beide Philosophien, bzw. Technologien zu verbinden. Der erste Ansatz ist zumindest anderen mitzuteilen, wie viel Strom man selbst produziert und damit CO2 eingespart hat. Ende letzten Jahres hatte ich schon von dem Unternehmen Changers.com berichtet, das kleine Solarmodule und Akkus anbietet. Mit diesem Modulen und Akkus können kleine Geräte wie Handys, Smartphones und mobile Spielekonsolen aufgeladen werden. Die erzeugte Strommenge kann mit anderen in sozialen Netzwerke, wie z.B. Facebook, geteilt werden.

Vor kurzem erst hatte ich in einem Gastbeitrag für den Blog von Polarstern-Energie über die Gemeinsamkeiten von erneuerbaren Energien und dem Web2.0 geschrieben. Beide müssen ähnliche Kämpfe austragen, um sich durchzusetzen.

Da liegt es ja nur nahe, dass man beide Welten verbindet. Es gibt ja schon ein großes Photovoltaik-Forum für Betreiber und Interessierte, aber eine Art von sozialem Netzwerk wäre der nächste Schritt. Ein Netzwerk, das den Vergleich von ähnlichen Photovoltaik-Anlagen möglich macht oder von Anlagen in der gleichen Region. Für Windenergie, Bioenergie oder für BHKW wäre das auch denkbar, aber in der Photovoltaik gibt es jetzt ein solches Netzwerk.

Mit dem Netzwerk PV-Log können PV-Anlagenbetreiber andere Betreiber in der Umgebung oder mit gleicher Technik finden und sich mit diesen vergleichen. Nutzer können ein ausführliches Profil hinterlegen mit der kompletten Beschreibung der PV-Anlage (Grafik: Anlagenbeschreibung) und ihren technischen Spezifikationen. Der erzeugte Strom kann manuell eingetragen, aber auch über verschiedene Datenlogger automatisch eingelesen werden.

Grafische Auswertung bei PV-Log.com

Grafische Auswertung bei PV-Log.com

Man erhält damit von den Nutzern eine Seite mit ausführlicher Anlagenbeschreibung und tagesaktuelle Daten der Erträge. Man kann nun suchen nach Anlagen bestimmter Hersteller, Standort, Ausrichtung oder Baujahr. Die Erträge werden tagesweise, monatlich und jährlich grafisch dargestellt. Zum Vergleich werden auch gleich Durchschnittswerte der Region angezeigt. Somit erhalten Betreiber einen guten Überblick über den laufenden Ertrag und Interessierte können sehen, ob sich auch in ihrerer Region eine Photovoltaik-Anlage lohnt.

Ein weiterer sozialer Aspekt ist der variable Zusammenschluss von Freunden (Solar-Friends) in Gruppen. Damit ist nicht nur ein Vergleich von regionalen Anlagen oder Anlagen gleichen Typs möglich. Auch Handwerker können diese Gruppen nutzen für ihre Referenzen, um mit reellen Werten einfach werben zu können. Und auch Hersteller oder Händler können sehen, wer ihre Produkte im Einsatz hat und die Funktion prüfen oder mit den Nutzern in Kontakt treten.

Für Neukunden und Interessierte wird durch die Vielzahl an einzelnen Komponenten und Einflussfaktoren die Auswahl an Produkten sicher nicht einfacher. Aber sie können damit gut sehen, welche Erträge möglich sind und können Kontakte zu zufriedenen Betreibern aufbauen.

Wer Anlagen in einer bestimmten Region sucht, kann auch eine Kartenansicht nutzen, oder über Auswahlfelder die Region eingrenzen (Grafik: Anlagenübersicht bei PV-Log.com).

Damit der Vernetzungsgrad weiter erhöht und die Kommunikation vereinfacht wird, können die Profile einzelner Solar-Friends oder ganzer Gruppen per Facebook, Twitter, Google+ oder Email weiter verbreitet werden. Das Ziel der Betreiber ist aufzuzeigen, wer alles die Energiewende schon lebt und was damit alles möglich ist. Die Betreiber sollen unterstützt werden, in dem die  Transparenz erhöht und die Kommunikation untereinander vereinfacht wird. Ich denke, das ist recht gut gelungen mit einer unkomplizierten und gleichzeitig sehr übersichtlichen Oberfläche. Bisher sind erst knapp 1.000 Anlagen registriert, davon 741 in Deutschland. Aber auch hier gilt, mit steigenden Nutzerzahlen wird das Netzwerk interessanter und es lassen sich mehr Informationen zu den Solaranlagen ablesen.

Hinter dem Projekt des Netzwerks steckt das seit vielen Jahren erfolgreiche Portal der Solar-Hitliste Top50-Solar. Obwohl das Konzept der Hitlisten längst veraltet ist, bleiben sie damit auf der Höhe der Zeit und sind immer noch attraktiv für die Nutzer.


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