Soziale und antisoziale Triebe/Seitenblick auf das Konzert von Tim Fischer/Mama geht aus

Ich weiß nicht ob jemand von euch schon mal eine Diät gemacht hat und den damit verbundenen Stimmungsabfall. Das nur am Rand.

Hungrig und müde schleppte ich mich zur 20 Minuten entfernten Bushaltestelle. Organisiert wie selten hatte ich sogar nach Abfahtszeiten geschaut. Jedoch der Bus kam nicht.  Es war warm , die Konzertkarte hatte ich schon, ich lag gut in der Zeit…also las ich entspannt  in “Aus den Fugen”. . Der Pianist war weg, keiner wusste warum, er genoss die Freiheit…

Eine halbe Stunde später traf der Bus ein und schön maritim schmiegten wir uns wie Sardinen in der Dose und das auch noch in Partystimmung.

Umsteigen am Bahnhof, der Himmel bewölkt , Tim Fischer und der Regen scheinen seit Jahren eine Koalition eingegangen zu sein.

Bus hielt an Endhaltestelle und sturzflutartig brach der Regen aus den Wolken. Toll.

Hungrig, müde und nass traf ich auf der Krusenkoppel ein  um Sonja im rot-karierten Regencape gut platziert zu entdecken. Gerade wollte ich mich niederlassen versperrte ein ältlicher Arm mir den Weg .”Besetzt fauchte es”  Hungrig  und gereizt fauchte ich  zurück. Irgendwas von ich würde diese deutsche ellenbogenausfahrende  Art lieben. Jeder soll schauen wo er bleibt.  Irgendwann sagte ich “So jetzt lassen sie uns mal aufhören” Ungnädig fauchte es unter tropfenden Regencape zurück ” Sie haben angefangen” Da war ich mir nicht so sicher, sagte der Dame aber das ich fortan nicht mehr antworten würde. Nebenan  beschwerte sich eine Dame das der Regen von Sonjas Schirm ihr in den Schuh liefe.

In diese dezent gesagt aufgeladene Stimmung  tippte mir eine ältere Dame hinter mir auf die Schulter und sagte. ” Sie werden ja ganz  nass , Investieren sie doch einen Euro  und kaufen sie sich am Eingang ein Regencape”

Den Euro würde ich gern investieren erwiderte ich, allein das hart erkämpfte Feld räumen zu müssen, würde mich abhalten.  Sie schien mich zu verstehen, denn einen kurzen Moment später sagte sie  ” Hans gib ihr doch das Regencape” Hans zog tatsächlich ein noch eingeschweißtes Regencape aus der Tasche und überließ es mir. Ich war wirklich gerührt. Da ich mich wegen der Enge kaum rühren konnte, hielt sie meinen blauen Emaillebecher mit Rotwein, während ich mich in das nach China duftende Cape hüllte. Unterdessen hatte der Regen meinen Wein gestreckt. “Hier haben sie ihr Wasser wieder, sagte die Dame und hatte das Wunder vollbracht Wein in Wasser zu verwandeln. Die Transformation kam mir gelegen , da ich ja eigentlich diätete.

Mittlerweile hatte die Dame für die der Platz reserviert war sich neben mich gesetzt und siehe der Platz reichte. Sie entpuppte sich als sehr angenehme Nachbarin. In der Pause entspann sich ein Gespräch über “Davon geht die Welt nicht unter”  von Zarah Leander .

Durchhalteschlager in der Nazizeit oder ein trotziges Aufbegehren…Musik wurde in der Nazizeit missbraucht eine unheilvolle Allianz.

Ich erzählte von “Sound of Heimat, als ein ehemaliger Häftling aus Buchenwald erzählte, dass sie jedesmal wenn ein entflohener Häftling zurückgebracht wurde , alle Häftlinge “Alle Vögel sind schon da ” singen mussten.

Zum Glück lenkte “Stroganoff” die Gedanken und Gespräche bald wieder in eine andere Richtung, makaber aber unbelastet und urkomisch.

Tim Fischer war wie immer brilliantnd trotz strömenden Regen forderte das Publikum Zugabe um Zugabe  ein.



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