Kuriose Feiertage und das Thema Süßigkeiten hatten wir im Rahmen der letzten Wochen und Monate ja schon wahrlich genug. Als komplementäre Veranstaltung wird in den USA am 25. Oktober der sogenannte Sourest Day, dem sauersten Tag im Jahr begangen. Sozusagen ein Ehrentag für die sauren Dingen des Lebens. Um was geht es also beim heutigen Ehrentag der Sauerheit?
Passend zum Sourest Day in den USA ein Foto von einer Zitrone (c) 2013 Sven Giese
Wer hat den Sourest Day ins Leben gerufen?
Obwohl dieser Ehrentag der sauren Dinge des Lebens mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Menge Zustimmung finden dürfte, gilt leider auch im Falle des Sourest Day, dass völlig unklar ist, wer ihn ins Leben gerufen hat, seit wann genau man ihn feiert wird und warum sich seine Macher ausgerechnet für das Datum des heutigen 25. Oktobers entschieden haben.
Mit dem ebenfalls heute begangenen Weltpastatag bzw. Weltnudeltag (engl. World Pasta Day) oder dem Tag des fettigen Essens (engl. National Greasy Food Day) scheint es – auch geschmacklich – auf jeden Fall nichts zu tun haben.
Zwar finden sich auf den gängigen Portalen vereinzelte Hinweise, dass der sauerste Tag des Jahres erstmals im Jahr 2003 gefeiert wurde, wirklich bestätigt ist diese Angabe allerdings nicht. Dementsprechend beiße ich heute z.B. in eine Zitrone und gehe diesem Gegenstück bzw. zynischen Antwort auf den süßesten Tag (engl. Sweetest Day), den unsere US-amerikanischen Nachbarn immer am dritten Samstag im Oktober feiern, im Rahmen der vorliegenden Sammlung (internationaler) kalendarischer Kuriositäten und Gedenktage nach.
Sourest Day als Reflexion über das Wesen der Dualität
Am Sourest Day geht es aber eben nicht nur um die kaum gewürdigte Geschmacksrichtung, sondern auch um die Balance im Leben und der Natur. Denn ohne sauer gibt es auch kein süß, ohne schlecht kein gut oder ohne Ying eben auch kein Yang. Der 25. Oktober bietet somit Jahr für Jahr die Gelegenheit, sich über alles zu beschweren und zu meckern was das Zeug hält.
Die wahrscheinlich schönsten 24 Stunden des Jahres für alle Pessimisten und Misanthropen unter uns beinhaltet auch, dass man das Schlechte in allem sieht. Ob es nun der Strauß Blumen ist oder der farbenfrohe Regenbogen: Am „sauersten Tag“ können diese eigentlich doch so schönen Dinge als schlecht, störend oder nervig empfunden werden.
Und auch wenn mal wieder – wie so häufig bei vielen US-amerikanischen kuriosen Feiertagen – völlig unbekannt ist, seit wann dieser Tag begangen wird (einige Quellen sprechen von 2003, wofür ich im Zuge der Recherche aber keine hinreichenden Belege finden konnte) und von wem er ins Leben gerufen wurde, so feiere ich den sauersten Tag gerne mit und erbiete dieser nach wie vor kaum gewürdigten Geschmacksrichtung die ihr zustehende Ehre.
In diesem Sinne: Beißt in eine Zitrone oder schimpft über das gute Wetter. Nicht umsonst heißt ein US-amerikanisches Sprichwort: When life gives you lemons, make lemonade.