Der April macht ja bekanntlich, was er will und so ist das hier auch: Inzwischen ist es die meisten Tage schön hell und sonnig, die Vögel zwitschern, die Nachbarn bringen ihre Gärten auf Vordermann und wir verbringen viel Zeit auf dem Spielplatz. Dann gibt es aber auch die Tage, an denen hier noch richtige kleine Stürme langfegen, der Wind peitscht und es regnet. An diesen Tagen braucht man Soulfood! Und damit das Soulfood nicht die Bikinibemühungen kaputt macht, habe ich heute eine schöne Linsensuppe für euch. Die macht glücklich, satt, wärmt und ist dabei auch noch gesund. Perfekt, nicht wahr?
Ich persönlich liebe ja rote Linsen und es gibt sie bei uns recht regelmäßig in den verschiedensten Varianten: Als Suppe, in Tomatensauce für Nudeln oder in Lasagne. Lecker! Und wenn dann auch noch eines meiner absoluten Lieblingsgewürze mit im Spiel ist – Kreuzkümmel – ist die Welt sowieso ein Stückchen besser. Ihr könnt bei den Gewürzen natürlich je nach persönlichem Geschmack variieren!
Mögt ihr Linsen? In welcher Variante am Liebsten?
Zutaten:
1 EL Ghee, Kokosfett oder auch Öl
2 Zwiebeln oder alternativ: 2 Stangen Lauch
3-5 Knoblauchzehen (nach Geschmack)
1 EL frischer Ingwer
1 EL Kreuzkümmel, gemahlen
1/2 TL Cayennepfeffer (oder eine Mischung aus Paprika- und Pfefferpulver)
400 g Tomaten (aus der Dose oder frisch)
200 g rote Linsen
1 l Gemüsebrühe
Zum Dekorieren nach Belieben: 1 Bio-Zitrone, Koriander- oder Petersiliengrün
1 großer Topf
Zubereitung:
- Zuerst das Ghee, Kokosfett oder Öl in den Topf geben. Die Zwiebeln / Lauch und Knoblauch schälen und in kleine Stücke würfeln, bzw. hacken. Den Ingwer ebenfalls schälen (ich benutze dafür meist einen Sparschäler) und ebenfalls sehr fein hacken. Alles zusammen im Topf anschwitzen, bis es schön duftet und langsam braun wird.
- Dann den Kreuzkümmel und den Cayennepfeffer hinzu geben und warten, bis es schön duftet. Dann die Tomaten, die Linsen und die Gemüsebrühe hinzu gießen, damit nichts anbrennt. Gut umrühren und auf niedriger Stufe etwa 30 Minuten köcheln lassen. Zwischendurch immer mal umrühren.
- Erst ganz am Ende nach Geschmack salzen. Das ist wichtig, weil sonst die Linsen nicht gut, bzw. viel langsamer garen.
- Zum Abschluss nach Wunsch mit in Scheiben geschnittener Zitrone oder dem grün dekorieren und servieren.
Guten Appetit!
Auch zu dem Buch, aus dem das Rezept stammt, möchte ich euch kurz etwas erzählen: Sarah Britton hatte eine Art Aha-Erlebnis, als sie nach dem Studium auf einem Bio-Bauernhof in Arizona ein Praktikum machte. Aus geplanten vier Wochen wurde ein Jahr und danach hatte sich ihre Einstellung zum Essen komplett verändert. Wieder in Toronto schrieb sie sich noch einmal ein und machte eine Ausbildung zur ganzheitlichen Ernährungsberaterin und begann, ihren Blog „My new roots“ zu schreiben. Inzwischen lebt sie mit ihrem Mann in Kopenhagen, schreibt ihren Blog, dieses vorlegende Buch und hält Vorträge und Seminare. Ihre Ernährungsphilosophie ist prinzipiell leicht zu erklären: Saisonal und regional sollen die Zutaten sein, alles ist vegetarisch, vieles vegan und / oder glutenfrei und insgesamt einfach so, dass man seinen Körper nur mit guten Dingen füttert. Konsequenterweise ist auch das Buch nach den Jahreszeiten ausgerichtet, zusätzlich gibt es einige Basics wie Nussmilch, das Kochen von Hülsenfrüchten (mit ausführlicher Gartabelle) oder Ghee.
Jedes Rezept wird von einem ausführlichen Einleitungstext begonnen, in dem die Entstehungsgeschichte steht, etwas zur Auswahl der Zutaten oder ähnliches. Ich mag solche Texte unheimlich gern, sie helfen, das Gericht noch besser zu verstehen und einzuordnen. Die Zutatenlisten sind meist nicht ganz kurz, aber bei genauerem Hinsehen auch gar nicht so schlimm. Die Vorratskammer muss allerdings schon etwas besser bestückt sein. Die Zubereitungsschritte sind sehr ausführlich beschrieben und leicht nachzuvollziehen und auch die geforderten Kochfähigkeiten sind für einen Hobbykoch absolut machbar. Ein ausführliches Register und eine Gerichtübersicht am Anfang jeden Kapitels runden das Buch ab.
Mein Fazit: Ein schönes Kochbuch, das perfekt in den aktuellen Trend der saisonalen, regionalen, gesunden Wohlfühlküche geht. Die Rezeptauswahl ist groß, die Rezepte gut umsetzbar. Trotzdem würde ich das Buch nicht für den blutigen Anfänger am Herd empfehlen, weil allein die Zutatenlisten schon etwas überfordernd wirken können. Die ausprobierten Rezepte konnten aber überzeugen!
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Das Buch „My new roots“ von Sarah Britton umfasst gute 250 Seiten, kostet 29,95 Euro und erschien im Knesebeck Verlag.
Vielen Dank für die Bereitstellung als Rezensionsexemplar.