Manchmal hilft nur Soulfood. Futter für die Seele. Etwas was von Innen wärmt und nicht nur die Geschmacksknospen und den Magen zufrieden stellt, sondern bis tief hinein, bis in die Seele wirkt. Wenn es regnet und stürmt, gibt es nichts Besseres. Auch nicht wenn es furchtbar kalt ist und man sich einfach noch nicht zufrieden geben will, dass es das jetzt war mit Sommer und Wärme. An Wochenenden, wenn man total geschafft ist und soviel erlebt hat, dass man sich erstmal sammeln muss, dann hilft es auch, das Soulfood.
Futter für Körper und Seele muss von Innen wärmen und das Gefühl vermitteln die Welt sei in Ordnung. Essen, dass für 10-15 Minuten Genuss pur ist und so etwas wie Geborgenheit verstömt. Ich glaube der Inbegriff dessen ist eigentlich warmer Kuchen, aber auch diese französische Zwiebelsuppe ist ein sehr guter Anwärter auf die Stelle.
Zusammen mit einem kernigen Brot, dass mit Käse überbacken wurde ist sie einfach nur köstlich. Fast schon süß werden die Zwiebeln durch den Kochprozess. Sie verströmen einen Duft der einen nur so an den Tisch lockt und zum Genießen auffordert. Ein Traum im heimischen Suppentopf.
Auch wenn man meinen könnte, dass die Zubereitung viel Können abverlangt, ist genau das Gegenteil der Fall. Alles was man braucht ist etwas Geduld und Durchhaltevermögen, alternativ auch eine Taucherbrille, um gegen die ätherischen Öle der Zwiebel gewappnet zu sein.
Oder man lässt den Tränen einfach freien Lauf und hat die beste Ausrede, um die Traurigkeit die sich im Laufe der Monate oder Jahre angesammelt hat, oder den Weltschmerz, den man mit sich rum trägt, einmal herauszulassen. "Die Zwiebeln... die Zwiebeln sind Schuld, ehrlich!"
Danach schmeckt sie Suppe noch tausendmal besser.
Ein Seelentröster, der alle Tränen trocknet, wartet spätestens eine dreiviertel Stunde danach im Topf. Alles was man dafür braucht sind in etwa 8 große Zwiebeln, etwas Gemüsebrühe, Wasser und Gewürze.
Braucht ihr auch einen Seelentröster? Etwas was von Innen wärmt und dazu auch noch so figurfreundlich ist, dass man einen ganzen Topf alleine essen könnte? (Vorausgesetzt man hat die nächsten 24 Stunden frei, um etwas mehr an der frischen Luft zu verbringen - ihr wisst schon weswegen )
Dann bindet die Schürze um. Holt die Taucherbrille oder eine Packung Taschentücher und ran an den Herd.
Zutaten für einen großen Topf:
8 Zwiebeln
etwa 50g Butter (oder einfach ein großes Stück)
Kräuter, z.b. Thymian ( ich habe eine Kräutermischung aus Kräutern verwendet, die ich selbst im Sommer auf einer Allgäuwiese gesammelt habe )
1 EL Mehl
1,5l Wasser
einige TL Gemüsebrühepulver
Pfeffer, Salz
Für die überbackenen Brote:
einige Scheiben kerniges Brot, je nachdem wieviele Personen mitessen
Käse zum Überbacken
Die Zwiebeln schälen und in in Ringe schneiden. Butter in einen Topf geben und schmelzen lassen, danach die Zwiebelringe hinzugeben und zusammen mit einer guten Prise Kräuter etwa eine halbe Stunde bei geschlossenem Deckel dünsten. Dabei hin und wieder gut umrühren, damit die Zwiebeln nicht braun werden.
Salzen und Pfeffern. Mehl hinzufügen und gut unterrühren. Danach 1,5 - 2 l Wasser hinzugeben und einige Löffel Gemüsebrühe unterrühren, sodass die Suppe an Würze gewinnt.
20min. weiter köcheln lassen und derweil die Brote mit Käse überbacken.
Servieren und genießen.
An dieser Stelle würde ich euch allen am liebsten zum Dank eine riesige Schüssel eures liebsten Soulfoods schicken. Oder besser noch, mit euch allen an einem riesigen Tisch sitzen und gemeinsam dieses Soulfood essen.
Tausend Dank für eure zahlreichen Kommentare am Wochenende und ein herzliches "Willkommen" an alle neuen Leser der letzten Zeit.
Ich bin so dankbar für eure Kommentare! Ich schicke euch virtuell eine heiße Suppe! Habt eine schöne Woche!