SOS for human rights

Von Nicsbloghaus @_nbh

BERLIN.(hpd) Das mobile Theaterstück „SOS for human rights“ ist ein Stück des GRIPS-Theaters. Sowie auch Teil der gleichnamigen Kampagne von „Jugendliche ohne Grenzen“

Die 75 Minuten werden virtuos, spannend, erschreckend, berührend und humorvoll bestritten von den drei begabten DarstellerInnen Veronica Naujoks, Dalila Abdallah und Adil El Bouamraoui. Sie führen das Publikum auf eine lange Reise, die in Potsdam mit der Abschiebung und Trennung einer ghanaischen Familie beginnt und aus Afrika, Ghana auf einem langen und beschwerlichen Weg zurück nach Europa führen soll.

Es geht um Abschiebung und Migration sowie vor allem um die vielen Kinder und Jugendlichen, die bei dem Versuch umkommen, die abgeschotteten Außengrenzen Europas zu überwinden.

Das Stück ist ein Aufschrei: hier wird gefragt, warum jene, die die eigene Unterzeichnung der Erklärung der Menschenrechte ohne Unterlass besingen, diese nicht für alle gelten lassen.
Themenbereiche wie EU-Flüchtlingspolitik, Frontex (Europäische Agentur für die operative Zusammenarbeit an den Außengrenzen der EU), Fluchtwege nach Europa, das Massensterben von Flüchtlingen im Mittelmeer und in der Wüste sowie Lebensweisen außereuropäischer Kulturen werden angesprochen, bzw.„angespielt“.

Für die weitere Auseinandersetzung ist ein exzellentes Materialheft erhältlich sowie auf Wunsch sogar theaterpädagogische Unterstützung. Das Theaterstück und die Kampagne sind eng verknüpft mit den Themen: Gerechtigkeit, Globalisierung und Menschenrechte.
Dieses GRIPS-Theater-Stück ist geradezu ein Muss als Unterrichtsbegleitung für den Ethikunterricht. Doch auch Politik-, Philosophie-, Geografie-, Deutsch- ja, womöglich für jeden Unterricht, in dem Wert darauf gelegte wird, dass SchülerInnen sich mit den existentiellen Themen unserer Zeit und unserer Welt auseinandersetzen.

Die StückentwicklerInnen: S.Lipp, P. Harpain und U.Volknant haben eine Insel gebaut; im Mittelmeer vor den Toren Europas. Auf dieser Insel spielt ein Großteil der Handlung. Am Ende des Stückes erfahren wir, dass diese Insel erst eine Idee ist und unsere 3 ProtagonisIinnen ihre Reise nicht überlebten und ertrunken sind. Diese Insel wird dringend benötigt; sie besteht aus vielen Menschen, die sich für eine humane, menschenwürdige Welt einsetzen.
S.N.

10 SchülerInnen des Humanistischen Lebenskundeunterrichts saßen während der Aufführung im Theatersaal des Palais Podewil. Der Theaterbesuch war sowohl Belohnung als auch Motivation für ihre eigene Arbeit.

[Erstveröffentlichung beim hpd am 06.12.2010]