Das letzte Mal habe ich meine Haare vor 6 oder 7 Jahren gefärbt. Meine Naturhaarfarbe ist ein „dreckiges Braun“, wie ich es gerne nenne. Daran liegt die Farbabstinenz aber nicht. Haare färben bedeutet auch immer Mehraufwand: Auf die Ansätze achten, besondere Pflege, „Huch! Verfärbt“ und sowas alles. Deshalb habe ich mich mit meiner Naturhaarfarbe abgefunden. Aber eigentlich sind meine Haare selbst schuld. Sie sind dick, sie sind viele und sie lassen sich meist nichts, aber auch wirklich nichts, von solchen Aktionen anhaben. Deshalb muss ich leider sagen: „Sorry Olia, es lag wirklich nicht an Dir“. Und warum? Ganz einfach: Ich habe mir die Haare gefärbt und man sieht …… nichts!
In einem Anflug von Neugierde, jugendlichen Leichtsinns oder auch einfach nur als Klickopfer, habe ich vor einiger Zeit den Olia Typberater mit Guido Maria Kretschmar (Okay, es war eigentlich nur die Schuld von Herrn Kretschmar!) ausprobiert: Olia Typberatung mit Guido Maria Kretschmar. Das Video ist gut gemacht, bietet Standardauswahlmöglichkeiten und ist für eine reine Online-„Beratung“ wirklich nett. Nun denn, nach einigen Minuten kam heraus: Karamellbraun ist meine Farbe! Juhu! Toll! Zu meiner Überraschung trudelte einige Zeit später ein Paket bei mir ein und darin befand sich ……. Olia Haarfarbe in Karamellbraun. Huch! Tja, wenn die schonmal da ist, muss ich die natürlich auch ausprobieren.
Olia Haarfarbe – Kein Tropfen, Kein Verlaufen, Angenehmer Duft
Die Handhabung ist genau wie von Olia beschrieben:Einfach. Die Packungsbeilage lässt keine Fragen offen, das anrühren ist schnell gemacht und dann kann es auch schon losgehen. Kleiner Kritikpunkt: Da die beigelegten Handschuhe zweimal benutzt werden müssen, ist zwar die gewählte stärkere Ausführung der Handschuhe wirklich toll, aber wünschenswert wäre ein zweites Paar. Denn: Zieht man die Handschuhe das erste Mal zum eigentlichen Färben an, ist es schwierig sie so auszuziehen, dass Sie zum Auswaschen nochmal übergestreift werden können.
Kommen wir aber zu den positiven Aspekten: Während ich aus früheren Färbeversuchen noch den Duft alá „Chemiewerk auf dem Kopf“ und mitunter auch Brennen kannte, überrascht Olia mit einem angenehmen Duft. Blumig,wie Olia selbst schreibt, würde ich persönlich ihn nicht nennen. Aber es ist ein angenehmer, leichter Duft. So übersteht man die 20-30 Minuten Einwirkzeit auch ohne panisches nach frischer Luft schnappen. Ein ganz großer Pluspunkt: Die Färbung verläuft nicht und sie färbt nur das was sie auch färben soll: Die Haare. Viele von uns werden es kennen: Chice Färberänder auf der Stirn und auf den Ohren, manchmal auch kleinere Farbtupfer am Hals, an den Händen und natürlich auch an den Fliesen und Armaturen im Bad. Hier könnt ihr das vergessen. Gut, ich würde jetzt nicht unbedingt mit der Färbung im Haar headbangen, aber mein Talent zwangsweise überall Flecken zu hinterlassen wurde hier nicht herausgefordert.
Das Auswaschen geht schnell und die beigelegte Kur macht das Haar auch schön geschmeidig. Erstmal. In meinem Fall kam aber leider kein überraschendes Farbergebnis mit einem großartigem Wow-Effekt heraus. Genaugenommen kam eigentlich garnichts heraus. Meine Haarfarbe ist dieselbe wie vorher auch. Manchmal, wenn man ganz genau hinschaut und die Sonne gut steht, sieht man hier und dort einen ganz leichten Schimmer des Karamellbrauns. Ich würde das wahrscheinlich gut finden, sofern das ganze Haar so aussehen würde. Der Farbton ist wirklich schön, samtig und satt. Leider, leider machen einzelne Haare nichtmal den Eindruck von Strähnchen.
Farbvergleich – vorher / nachher
Passenderweise war ich ein paar Tage nach dem Färben beim Frisör. Als ich erwähnte ich hatte gefärbt, hat mein Frisör mich ausgelacht. Warum? Weil auch er leider keine Färbung erkennen konnte und wenn es einer sehen muss, dann er, oder nicht? Was aber auffiel: Mein Haar ist trockener als sonst, wirkt mitunter leicht strohig. Schade! Dabei habe ich die Kur von Olia genutzt, Spülung und Leave-In Produkte nicht ausser Acht gelassen. Sorry, aber hier ist das Versprechen von Olia nicht eingehalten worden. Auf der Packung steht, gut lesbar: Verbessert die sichtbare Haarqualität: Geschmeidiges, glänzendes Haar voller Glanz. Trifft bei mir leider nicht zu.
In Punkto Farbergebnis kann ich ganz klar sagen: Sorry, das lag nicht an Dir liebe Olia Haarfarbe. Aber in Sachen Pflegewirkung kann ich das nicht gelten lassen Mein Haar ist widerstandsfähig und äußerst robust, aber so trocken und strohig war es schon lange nicht mehr. Selbst wenn ich Faulpelz mal alle Regeln außer Acht gelassen habe und Kur, Spülung und Co. mit Ignoranz strafe, ist mein Haar wesentlich gepflegter als jetzt. Die fehlende Färbung liegt sehr wahrscheinlich an meiner dicken Haarstruktur und an den vielen Haaren. Klar, dass da eine Packung Färbung nicht ausreicht, obwohl ich „nur“ kinnlanges Haar habe.
Insgesamt würde ich aufgrund der fehlenden Pflegewirkung die Olia Haarfarbe nicht weiterempfehlen. Mit ca. 5 EUR/Packung ist der Preis sicherlich in Ordnung und man darf auch von einer Färbung außerhalb des Frisörsalons nicht viel erwarten, aber zumindest doch, dass die Haare danach nicht wesentlich kaputter sind als vorher.