Sorry Boda is not back in business - Teil III

Von Balticproducts

Schon des öfteren beschäftigte ich mich an dieser Stelle mit dem Phänomen namens "Boda back in business" mit dem das aus Steuermitteln finanzierte Glasmuseum "The Glass Factory" im Sommer 2011 antrat, der darniederliegenden Glashütte in Boda neues Leben einzuhauchen.  Allein der Museumsname ist ein Witz schlechthin, wenn man in die aktuelle Presse schaut. Von Factory im ursprünglichen Sinne war da ja nie etwas zu sehen. Beispielhaft sehen Sie hier einen Blick in eine der Menschen leeren Ausstellungshallen. Wohl gemerkt mitten in der Saison während der Besuchszeit fotografiert.
Bereits das zweite Mal binnen weniger Tage berichtet nun die Journalistin Karin Lagerström heute, dass das Ganze mehr oder weniger ein Flop reinster Güte war. Mittels mehr oder weniger "kreativer Buchführung" wurden offensichtlich Zahlen geschönt. So dass der gelernte DDR Bürger 30 Jahre nach Fall der Berliner Mauer unweigerlich daran denken muss, wie das damals so in der DDR denn so war.
Was aber einmal mehr zeigt, dass Wahlen in einer Demokratie schon Sinn haben. So man nach der Wahl auch zu den Versprechungen steht, die man vor dieser abgab. Seit den letzten Wahlen weht im Landkreis Emmaboda ein neuer Wind. Wie dieser in Zeiten permanent klammer Kassen selbst redend auch diese sogenannte Glasfabrik auf den Prüfstand stellte. Denn schon dumm, wenn aussen Fabrik dran steht und es dann darinnen so aussieht:
Sie sehen auf diesem Bild einen abgesperrten Bereich besagter "Fabrik". Die Aufnahme entstand zu normaler Öffnungszeit. Wundern Sie sich nicht, dass auf beiden Bildern keine Besucher zu sehen sind. Es waren wirklich keine da, als ich diese Bilder machte. Anhand der von Karin Lagerström veröffentlichten Besucherzahlen kann man leicht ausrechnen, wieviel Besucher pro Tag überhaupt noch nach Boda in diese sogenannte "The Glass Factory" fanden.
Tragisch daran ist, dass so durch einige wenige die Arbeit vieler vieler fleissiger Menschen zunichte gemacht wurde. Was anhand dieses Bildes nicht weiter verwundert:

Am einem Sonnabend nachmittag im Frühjahr 2017 zerdepperte im Rahmen einer sogenannten "Performance" ein sogenannter "Künstler" mit Hilfe einer Dame aus dem Publikum sein eigenes Werk. Er hob es mit ihr hoch, zeigte es allen, wo just in diesem Augenblick dieses Bild entstand und liess es dann fallen. Verbunden mit der sinnigen Anmerkung, dass eben alles vergeht. Wer so seine eigene Arbeit wert schätzt, der braucht sich nicht zu wundern, wenn die Besucher weg bleiben.
Was auch erklärt, warum wir auf unserem Balticproducts.eu - Deinem nordeuropäischen Warenhaus seit 2007 kein Glas aus Boda anbieten. Bei einem Treffen Ende letzten Jahres zu etwa gleicher Zeit teilte mir die nun ehemalige Museumschefin Frau Maja Heuer mehr oder weniger durch die Blume mit, dass sie in ihrer "Fabrik" eigentlich gar keine so richtige Fertigung habe. Weshalb man leider auch nicht unseren Kunden Glas anbieten könne.

Das war für mich dann doch schon etwas starker Tobak. Ein zu 100% aus Steuermitteln finanziertes Projekt bringt es binnen sieben Jahre nicht fertig, wenigstens ein ganzes Produkt zur Verkaufsreife zu bringen? Und so etwas erzählt im Gegenzug anderen laufend, wie diese Welt funktioniert? Wirklich kein Wunder, dass das schwedische Glasreich darnieder liegt.
Wie die Chefin des Museums zu Pfingsten 2017 einem unserer Geschäftspartner gegenüber trat erspare ich Ihnen an dieser Stelle.  Auch das war mehr als starker Tobak. Das muss man erst einmal drauf haben, sich so daneben zu benehmen.