Seine Premiere feierte der Film Call Me By Your Name beim diesjährigen Sundance Film Festival bevor er hierzulande auch auf der Berlinale zu sehen war. Die filmische Sommerromanze zwischen einem Jungen (Timothée Chalamet) und einem weitaus älteren Mann (Armie Hammer) funktioniert dabei als ein wertvoller Beitrag für die LGBTQ-Community.
Nur scheint Hollywood oder in diesem Fall speziell Sony nicht allzu viel davon zu halten, ihren von Kritikern hoch gelobten Preis als das zu vermarkten, was er wirklich ist. Anstatt die homosexuelle Liebesgeschichte zwischen den beiden Männern in den Mittelpunkt zu stellen, hat sich Sony dazu entschieden, via Twitter zwar die positiven Kritiken zu Werbezwecken zu verwenden, nicht aber das Mann-Mann-Miteinander.
In dem Guardian-Artikel “Call me by the wrong name: how studios are still trying to straight-wash gay films” von Benjamin Lee sehen wir, wie Sony den Film mit einem Bild von Hauptdarsteller Timothée Chalamet und Esther Garrel bewirbt und damit eine junge, heterosexuelle Sommer-Liebesgeschichte verkaufen möchte, die man so ganz sicher nicht zu sehen bekommt.
Ähnlich, so hebt es Lee hervor, erging es bereits dem Film Carol, in dem sich Cate Blanchett und Rooney Mara annähern, der aber mit einem romantischen Bildchen von Blanchett und Kyle Chandler beworben wurde.
Die Welle der Entrüstung und Enttäuschung über Sonys Werbe-Maßnahme führte dazu, dass der Twitter-Post inzwischen entfernt wurde, was kaum aus den richtigen Gründen geschehen sein dürfte. Hier hat bei Sony ein ganzes Marketing-Team versagt und die wirkliche Einstellung Sonys zu Call Me By Your Name recht publik in Szene gesetzt.
Der Artikel von Benjamin Lee ist es überaus wert gelesen zu werden um sich diese Diskriminierung und Bevormundung des Publikums noch einmal vor Augen zu halten.
Netz-Fundstück, Call Me By Your Name
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