Sony will nicht mehr für 3D-Brillen zahlen

Quelle: Deadline

Es könnte eine größere Debatte werden: Sony Pictures Entertainment hat in einem Brief Kinobesitzer davon in Kenntnis gesetzt, dass sie ab Mai 2012 nicht länger für die Kosten von 3D-Brillen aufkommen werden. Damit hat das erste Studio sich von dieser Last befreit und es stellt sich die Frage, ob weitere Studios nachziehen werden.

Diese Ankündigung wird bei den Kinobesitzern natürlich auf alles andere als Gegenliebe stoßen, wo diese bereits genug Geld für die Umbauten ihrer Lichtspielhäuser gezahlt haben, um diese 3D-tauglich zu machen. Der Produktionspreis für 3D-Brillen ist dabei nicht als kleine Summe anzusehen. Die Studios geben circa fünf bis zehn Millionen US-Dollar jährlich aus um einen weltweiten Vorrat an Brillen zu sichern. Sony möchte auch in den USA, wie bereits in Deutschland und anderen Ländern, dass die Kinogänger ihre Brillen bezahlen und somit zu einem Besitz-System umschwenken. Sony-Vertreter argumentieren, dass dies auch eine neue Einnahmequelle für die Kinobetreiber wäre. Der Preis für die Brillen soll dann etwa bei drei oder vier US-Dollar liegen. Ob der größte Absatzmarkt, die amerikanischen Bürger, auf einmal dazu bereit wären für ihre Brillen zu zahlen, wo sie doch an die kostenlose Variante gewöhnt wurden, ist fraglich.

Die Mehrheit an 3D-Brillen stammt von RealD, die einen Großteil des 3D-Marktes kontrollieren. Andere Anbieter, wie zum Beispiel von Dolby, arbeiten mit einem Modell, bei dem die Kinos die Brillen besitzen, diese nach der Vorstellung zurückbekommen, säubern und erneut verwenden. In den USA haben RealD Kinos oft Recyclingbehälter außerhalb der Kinosäle, wo die benutzen 3D-Brillen hineingeworfen werden können – was sich jedoch der Kontrolle der Kinobetreiber entzieht. Die Brillen können auch behalten werden, wodurch ein Nachschub an 3D-Brillen immer benötigt wird.

Vor einigen Jahren, als der 3D Trend losgetreten wurde, war unklar wer die Kosten für die Brillen übernehmen würde. Die Studios einigten sich darauf, die Summen auf ihre Schultern zu nehmen um damit zugleich die Kinos zu animieren, ihre Technik an das System anzupassen. Aus den höchsten Rängen der Studios ertönt es allerdings, dass es niemals die Intention gegeben habe, die Kosten auf Dauer zu übernehmen. Auch Sony hat bestritten, dass es ein solches Abkommen geben würde, ist aber auch bereit noch einmal über die Problematik zu sprechen um eine Lösung zu finden. Die Hauptsache dabei ist, dass die Kosten am Ende nicht auf den Kinogänger geschoben werden.


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