Sony auf der E3 2017: Spider-Man, God of War und Days Gone
Gute Verkaufszahlen, gutes Spiele-Line-Up in den vergangenen Monaten und derzeit noch kaum Änderung hinsichtlich der Konkurrenzsituation in Sicht: Sony kann fast unbeschwert und sorgenfrei den vielbeachteten Auftritt auf der E3 2017 absolvieren, möchte man meinen. Geboten wurde zwar einiges, jedoch kaum wirklich Neues. Man geht offenbar auf Nummer sicher und strapaziert die Innovationsmuskeln nicht allzu sehr, um die derzeitige Stellung zu wahren. So konnte man in diesem Jahr vieles sehen, was schon 2016 präsentiert wurde, mit wenigen Ausnahmen.
Ein garantierter System-Seller, der mit seinem geplanten Release im Frühjahr 2018 (wir vermuten eher Herbst/Winter 2018) sicherlich seine Käuferschaft finden wird: Die Rede ist natürlich vom neuerdings eher melancholischen als wütenden Vater Krator in God of War, dem nun Sohn Atreus zur Seite gestellt wird. Hat in The Last of Us funktioniert, warum auch nicht hier?
Große Unterhaltung für das geneigte Publikum ist bei Knack 2 angesagt, den dieser Titel existiert nach dem miserablen Vorgänger doch tatsächlich. Ob ein Koop-Modus wirklich die erhoffte Spielerschar anlocken wird? Spoiler: Nein. Vergleichsweise aufgeregt darf man schon bei The Frozen Wilds sein, dem ansehnlichen DLC zum vollkommen unterschätzten Horizon: Zero Dawn.
Nein, kein Druckfehler unsererseits oder gar Duplicate Content seitens Sony (wobei?): Das exzellente Shadow of the Colossus erhält eine Remaster-Version. Erneut. Diesmal jedoch noch geremastertet reremastert besser, weil: hübscher.
Maximaler Realismus bei Rennspielen, das ewigen Leiden von Entwickler Polyphony Digital: Während andere sich bei ihren Titeln um Gameplay-Innovation bemühen, neue Strecken aus dem Ärmel zaubern, riskante Konzepte mit jedem Jahr verfeinern oder sich diesen entledigen wird in der Gran Turismo-Reihe an „brandneuen Lichtverhältnissen“ gefeilt, gefühlte Jahrzehnte lang.
Nicht minder auf seine mutmaßlichen Stärken setzt auch David Cage mit jedem neuen Projekt: Technisch umwerfend, höchst emotional in der Absicht (nicht immer geglückt in der Umsetzung), in Sachen Gameplay und Story dann eher beliebig. Detroit: Become Human könnte dies ändern, ein baldiger Release zeitgleich zum hoffentlich ebenfalls geglückten Blade Runner 2049 (zwecks Thematik) wäre vermutlich ideal.
Open-World-Action-Adventure mit Zombiemassen als Gegenspieler war vor etwa fünf Jahren en vouge, Zombies an sich in Film und Fernsehen so in etwa vor acht bis neun Jahren. Egal, Protagonist Deacon St. John (!) darf sich in der Zombie-Apokalpyse von Days Gone austoben, die zumindest ganz nett aussieht.
Innovation! Ein Uncharted-Ableger ohne Nathan Drake und dann noch mit eine Geschichte rund um Chloe Frazer und Nadine Ross. Sarkasmus beiseite: Bereits am 23. August darf man in die sicherlich faszinierende Story von Uncharted: The Lost Legacy eintauchen, die Dynamik der beiden Hauptfiguren hat in den ersten Ankündern schon Eindruck hinterlassen, man wird sehen, ob nicht die Action selbst dem Ganzen hinderlich im Weg stehen wird.
Seit mehr als zehn Jahren begeistert die Monster Hunter-Serie, vor allem in Japan überschlagen sich die Verkaufszahlen mit jedem neu erscheinenden Ableger. Im Zuge von Sonys Präsentation dürfen sich nun auch PS4-, Xbox One- und PC-Nutzer auf Monster Hunter World freuen (seit einigen Jahren ist die Serie Nintendo-exklusiv). Interessant: Die Spielercommunity soll über einen Drop-In-Multiplayer vereint werden.
Das Smartphone oder Tablet nutzen bei Mini-Games in geselliger Runde: Dafür wurde PlayLink gemacht, im kommenden Jahr werden wir an dieser Stelle vom Erfolg des Konzepts und der dazugehörigen Spieleauswahl berichten, versprochen.
Die Arkham-Reihe von Rocksteady hat gezeigt, wie man Kampfakrobatik und (Stealth-)Gameplay in einer (immer größer) werdenden Spielwelt miteinander vereint. Nicht das die Entwickler von Insomniac allzu viel Inspiration für die Gestaltung von Spider-Man benötigt hätten, geht doch die gelungene inFamous-Reihe auf ihr Konto. Neben Monster Hunter World hat vor allem dieser Titel für Begeisterung beim Publikum gesorgt, was angesichts der Tatsache, das es sich bei beiden Spielen nicht um Sony-Exklusivtitel handelt, doch zu denken geben sollte.
Autor
Christoph StachowetzAufgabenbereich selbst definiert als: Chief of Operations. Findet “Niemand ist so uninteressant wie ein Mensch ohne Interesse” (Browne) interessant.
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