Wenn ich mir so den letzten Sonntagstanz anschaue und lese, dass ich mich dort noch auf die Leipziger Buchmesse gefreut habe, merke ich erst, wie viel Zeit seither tatsächlich vergangen ist. Und wie lange ich eigentlich nicht gebloggt habe (die monatlichen drüber nachgedacht-Beiträge mal ausgenommen…). Dabei gibt es so viel zu erzählen und zu berichten – viel zu viel eigentlich, weshalb sich dieser Sonntagstanz von der Struktur ein wenig von all den früheren Tänzchen unterscheiden wird. Ich hoffe, ihr lest trotzdem gerne mit!
Auf der Leipziger Buchmesse
Da ich dieses Jahr nun endlich das allererste Mal auf der Buchmesse war und so viele liebe Buchmenschen endlich persönlich kennenlernen durfte, muss ich erst einmal noch darüber schreiben – auch wenn all das bereits wieder gute drei Monate her ist und ihr sicherlich genug Messerückblicke gelesen habt.
Ich hatte ganz fantastische zweieinhalb Tage und das vor allen Dingen wegen der tollen Begegnungen. Bereits am Freitag wurde ich in Leipzig von der besten Messe-WG begrüßt, die man sich nur vorstellen kann. Claudia, Elli, Tati und Tatis Mann Daniel. Wir haben im Grunde dann nur einen Abend miteinander verbracht, aber der war so klasse und ich finde es immer wieder erstaunlich, wie gut man sich sofort verstehen kann, wenn man sich eigentlich nur ein bisschen aus diesem Internet kennt. Große Erleichterung auch, dass Claudia und ich einfach im real life genauso weitergemacht haben wie sonst eben via Telegram/Twitter/whatever.
Am Samstag ging es schließlich endlich auf die Buchmesse und wenn man vor dem eigentlichen Start des Messtages bereits die wichtigsten Menschen trifft, ist das ziemlich grandios. Mit der liebsten Sandra waren wir erst für den Nachmittag verabredet, doch da meinte wohl das Schicksal, dass 5 Jahre nun endlich genug wären und wir ja nun wirklich nicht bis zum Nachmittag warten müssten. Glücklicherweise! Kurz darauf trafen wir auch auf Yvonne und Laura, mit denen ich auch bereits für sehr viel später verabredet war – aber wozu warten? Und – sorry Laura, aber ich muss es erzählen – der lustigste Moment war definitiv der, als Laura mich erst nach einigen Minuten so wirklich erkannt hat. Ich lache immer noch darüber. Bis zum Sonntag folgten schließlich noch weitere tolle Begegnungen. Ich durfte endlich mein liebstes Medienmädchen, aka Laura, kennenlernen, genauso wie Sandy, Ramona, Anabelle, Saskia, Sabrina, Bianca und Friederike – alles so, so sympathische Mädels! Dass sie mir sympathisch sind, wusste ich zwar natürlich auch schon davor, aber „in echt“ ist das ja immer wieder nochmal etwas anderes. Nur waren irgendwie alle Begegnungen viel zu kurz! Doch trotzdem: als ich Sonntagabend wieder in Berlin war, war ich vollkommen überwältigt von diesen so netten Begegnungen. Und ich muss zugeben – da haben die Bücher auf der Buchmesse tatsächlich eine etwas untergeordnete Rolle gespielt.
Übrigens: dieses Wochenende bin ich dann beim Litcamp und freue mich sehr, einigen wieder zu begegnen und viele andere endlich kennen zu lernen! Wer von euch ist auch dabei?
Auf der Love Letter Convention
Von der Leipziger Buchmesse machen wir nun einen großen Sprung bis zu vor ein paar Wochen, als hier in Berlin die LLC statt fand. Als Romance-Leserin war ich sehr gespannt darauf und habe mich vor allem darüber gefreut, Ramona, Sabrina und Bianca wiederzusehen. Die vielen AutorInnen dort treffen zu können, war natürlich auch ein großes Erlebnis, aber mein Highlight war definitiv die Begegnung mit Herzensautorin Samantha Young. Wenn eine Autorin so sympathisch und herzig ist, liebt man die Bücher ja nochmal mehr. (Und selbstverständlich möchte man dann alle Bücher sofort nochmals lesen.) Wer übrigens nachlesen möchte, wie so ein LLC-Wochenende abläuft, sollte sich unbedingt Sabrinas Bericht auf dem NetGalley-Blog anschauen.
Im Zuge dessen möchte ich hier aber unbedingt noch auf Ramonas Beitrag verweisen. Ich habe mir während einiger Panels auf der LLC nämlich genau dieselbe Frage gestellt. Natürlich verdient jeder eine zweite und vielleicht auch dritte Chance, aber wenn man sich all die Umstände und die Tatsache, dass es niemals eine Entschuldigung der Autorin gegeben hat, anschaut, finde ich vor allem gegenüber all der anderen AutorInnen sehr merkwürdig, wenn so eine Autorin inmitten international erfolgreicher Autorinnen sitzt und sich feiern lässt. Das mag vielleicht hart klingen und auch ich kenne nicht alle Umstände, finde aber die Diskussion darüber wichtig. Sofern sie zumindest sachlich bleibt. Ramonas Beitrag finde ich deswegen sehr wichtig und – wenn man sich so manche Kommentare durchliest – auch sehr mutig.
Fangirl-fangirling
Ich weiß, ihr dürftet es mittlerweile schon alle verstanden haben, dass „Fangirl“ mein Lieblingsbuch ist und dass es jetzt auch bald endlich, endlich auf deutsch erscheinen wird. Aber es muss noch einmal sein – ich muss meine riesengroße Freude darüber kundtun. Als ich wie viele andere BloggerkollegInnen das wunderbare Buchpaket von dtv und Hanser erhalten habe, bin ich – meine Arbeitskolleginnen dürften es bezeugen – ein bisschen ausgerastet vor Freude. Ich hatte nämlich bereits auf Twitter die beiden Bücher sehnsüchtig begutachtet, als das Bruderkind mir per WhatsApp ein Foto sendete – von eben diesem Paket, welches im elterlichen Zuhause den Weg zu mir fand. Und ganz ehrlich? Ich freue mich immer noch so sehr darüber, dass ich beide Bücher bereits jetzt schon im Regal habe und nicht so lange warten muss. Und ja, selbstverständlich habe ich „Fangirl“ nun auch zum 1. Mal auf deutsch gelesen und bin sehr erleichtert, dass die Übersetzung von Brigitte Jakobeit wirklich gelungen ist. Genauso wie „Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow“, welches im Original „Carry On“ war.
Über die Buchcover wurde übrigens viel geschimpft und auch wenn ich beide Cover, vor allem das von „Aufstieg und Fall des Simon Snow“ nicht zu hundert Prozent perfekt finde, so bin ich trotzdem ziemlich zufrieden. Denn wenn man sich so andere Cover von deutschen Ausgaben anschaut, hätte es viel, viel schlimmer kommen können – da finde ich die beiden Cover, die übrigens perfekt zueinander passen, obwohl sie in zwei verschiedenen Verlagen erscheinen, wirklich super.
Uuund…. „Six of Crows“ erscheint im Herbst auf deutsch! Mit demselben Cover! Und ihr müsst es alle lesen! Ich habe nämlich dabei festgestellt, dass ich auch nach sechs Monaten immer noch ein Book Hangover verspüre.
Das war’s jetzt auch mit dem ewigen Fangirling. Für’s Erste.
Buchempfehlungen oder All die Bücher, die ihr jetzt lesen müsst!
Wie ihr euch denken könnt, habe ich in den zwei Monaten Blogpause doch einiges gelesen (und viel mehr Bücher gekauft, aber darüber sprechen wir gar nicht erst) und deswegen gibt es diesmal nicht die Meinungen zu allen gelesen Büchern, sondern wirklich nur die Buchempfehlungen. Auf welche ihr natürlich alle hören müsst… ;-)
Auf Ramonas Empfehlung hin hatte ich mir ganz spontan „Wer weiß schon, wie man Liebe schreibt“ von Kristina Günak gekauft und es daraufhin auch gleich gelesen – hat mir richtig gut gefallen, zumal die Handlung – es geht um einen Autor und eine Lesereise – im Verlagswesen angesiedelt ist. Da erkennt man schon die ein oder andere Ähnlichkeit und muss direkt schmunzeln. Petra Hülsmanns neuester Roman war, nachdem ich alle vorigen Bücher sehr gerne gelesen habe, war selbstverständlich ein Muss. „Das Leben fällt, wohin es will“ hat mir wieder gut gefallen, aber war für mich ein klitzekleines Bisschen schwächer als die Vorgänger. „Die Hatz“ von J.M. Peace war der erste Thriller seit langer, langer Zeit, der mich absolut gefesselt hat. Am Sonntagmorgen angefangen, drei Stunden später erst wieder zur Seite gelegt – als es beendet war. Kann ich also nur empfehlen!
Mit „The Upside of Unrequited“ gab es nach „Simon vs. The Homo Sapiens Agenda“ endlich, endlich wieder neuen Lesestoff von Becky Albertalli und die Wartezeit hat sich definitiv gelohnt. Genau so sollte eine gute YA-Story aussehen, die klasse zu lesen ist, gut unterhält und vor allem: mit richtig toll ausgearbeiteten Charakteren aufwarten kann. Wenn es um Diversity geht, können sich hier bestimmte AutorInnen so einiges abschauen. Wenn wir schon beim Thema Diversity sind: mit größter Wahrscheinlichkeit habt ihr bereits von Angie Thomas‘ „The Hate U Give“ gehört/gelesen. Ich kann mich nur der breiten Masse anschließen und bestätigen: das ist ein Buch, das alle gelesen haben sollten und welches meiner Meinung unbedingt einmal zur Schullektüre auserkoren werden sollte.
Zwei ganz überraschende 5-Sterne-Bücher waren dann „Roar“ und „Geekerella“. Und zu beiden Büchern gibt’s eine Anekdote: So war ich auf der LLC spontan bei der Lesung von Cora Carmack dabei, bei welcher sie aus „Roar“ vorgelesen hat. Die Abschnitte haben mir dann so gut gefallen, dass ich beschlossen hatte, mir das Buch direkt vorzubestellen. Und tatsächlich fand ich die Idee dahinter überraschend originell, die Protagonistin taff und badass, die Handlung abwechslungsreich und ganz ohne jegliche Klischees. Insofern – große Leseempfehlung! Gibt es auch bereits auf Deutsch unter dem Titel „Stormheart: Die Rebellin“. „Geekerella“ hingegen haben wir gemeinsam mit Claudia bei ihrem Berlin-Besuch beim Dussmann (wo sonst, ne?) überraschend entdeckt und wussten beide sofort, dass wir das Buch kaufen mussten. Der Buchtitel war einfach zu verlockend. Und wie es so mit den völlig spontan entdeckten Büchern ist: „Geekerella“ ist für alle, die „Fangirl“ mögen, ein absolutes Muss und einfach das perfekte Buch, um einem Fangirl-Book-Hangover entgegen zu wirken. #justsaying
Dann habe ich, nachdem die Bücher gefühlt jahrelang auf dem SuB lagen, endlich „Stars Above“ und „Wires and Nerve“ gelesen. Ersteres ist eine lesenswerte Sammlung von Kurzgeschichten zu den Lunar-Chroniken und „Wires and Nerve“ ist eine absolut coole Graphic Novel aus derselben Welt und erzählt ein wenig, wie es mit den so geliebten Charakteren (Thorne! Cress! Scarlet! Wolf!) weitergehen könnte. Für alle, die die Lunar-Welt vermissen, auf jeden Fall ein Muss!
Als geheimes Superhelden-Fangirl musste ich natürlich auch „Karma Girl“ von Jennifer Estep lesen – ich meine, endlich mal ein Buch über Superhelden! Und auch wenn die Handlung hin und wieder ein wenig arg ins Klischeehafte abrutschte, hatte ich großen Spaß beim Lesen und habe es wirklich gerne gelesen. Man muss es zwar mit einem kleinen Augenzwinkern lesen, aber dann lohnt es sich!
Auf der LLC habe ich dann auch noch kurz mit Bianca Iosivoni und Mona Kasten plaudern können und kann hier auch direkt was zu ihren aktuellsten Büchern sagen: „Der letzte erste Blick“ hat mir – keine große Überraschung – wieder sehr gut gefallen, auch wenn mir „Was auch immer geschieht“ einen Tick besser gefallen hat. Trotzdem sind Biancas kommende Bücher immer noch ein Lesemuss. Und wie so viele andere habe ich auch „Feel Again“ schon sehnsüchtig erwartet. Die Geschichte von Isaac und Sawyer war genauso wie ich es mir vorgestellt hatte, aber Spencer ist und bleibt mein absoluter Favorit.
Weitere New-Adult-Buchempfehlungen, sowohl in deutscher als auch englischer Sprache: „Dirty Thoughts“ & „Dirty Talk“ von Megan Erickson – zwei richtig gute NA-Bücher, die es bereits als E-Books gibt, ab August dann auch als TB. So als Hint: es geht um Automechaniker. Und die gute Chelsea M. Cameron hat wieder mal ein neues Buch veröffentlicht. Nachdem mir die letzten Bücher nicht immer so gut gefallen haben, habe ich „Into Your Arms“ sehr gerne gelesen, zum Teil wahrscheinlich auch, weil es um Cheerleader geht. Aber auch ohne das ist es wirklich unterhaltsames und lesenswertes NA.
Anfang Mai ist dann auch endlich „A Court of Wings and Ruin“ von Sarah J. Maas erschienen – über 800 Seiten purer Lesegenuss. Mich hat die Story um Feyre und Rhys wieder absolut fesseln können und auch wenn ACOMAF nicht zu schlagen ist, konnte der dritte Band für mich persönlich absolut damit mithalten. Und: im Vorfeld gab es bereits gefühlt überall etwaige Anschuldigungen, etc. – ich habe beim Lesen deswegen besonders drauf geachtet und kann nur sagen, dass meiner Meinung nach ACOWAR so offen und diverse ist, dass es eine absolute Freude ist. Die Beziehung zwischen Feyre und Rhys könnte gar nicht gleichberechtigter sein. Es stimmt, dass der Reihenauftakt so einiges aufweist, was verkehrt ist, aber für die Folgebände gilt das absolut nicht. Heißt also wieder ein ganzes Jahr lang auf eine neue Fortsetzung warten.
Und ein ganz „frischer“, da gerade erst ausgelesen, Buchtipp: „Words in Deep Blue“ von Cath Crowley. Eine schöne YA-Geschichte, in welcher es viel um Bücher geht und der Handlungsort eine Buchhandlung ist. Man muss es also quasi lesen!
So – wer hat so lange durchgehalten? ;-) Ich hoffe, ihr konntet hier die ein oder andere Buchempfehlung für euch mitnehmen und verzeiht mir den etwas ausgearteten Post! Habt noch eine schöne Woche!