Frohen Spätmorgen wünschen wir, liebe Sonntagsleser und Sonntagsleserinnen! Auch heute möchten wir uns wieder der von der Bücherphilosophin zu Jahresbeginn ins Leben gerufenen Aktion anschliessen und einige Highlights aus der riesigen Artikelmenge der letzten Woche vorstellen. Viel Spass und schönen Sonntag euch allen!
Der immer interessante Blog Libroskop widmet sich mit einer ausführlichen Besprechung Jonathan Lethems Mehrgenerationenroman “Der Garten der Dissidenten”. “Prall mit Leben und Geschichte” gefüllt sei er, dieser Roman des amerikanischen Autors. Eingängiger als auch schon, aber sprachlich dennoch “einem postmodernen Barock” verpflichtet. Klingt anregend!
Karthauses Bücherwelt hat sich eines Romans aus dem Dörlemann-Verlag angenommen: “Tobys Zimmer” von Pat Barker. Eine Geschichte, die vor und während des Ersten Weltkriegs spielt, wird erzählt. Fazit: “ein eindringliches und bewegendes Buch, in dem der Krieg die Handlung nie vordergründig bestimmt, ihr aber die grundlegende Richtung gibt” Auch diese Besprechung macht neugierig.
Die Bücherphilosophin bespricht die Übersetzung eines bereits zehnjährigen Werkes: “Stalins Kühe”, das Debüt der finnischen Autorin Sofi Oksanen. Es handelt sich um die Verflechtung mehrerer Geschichten: eine junge Frau mit Essstörungen, die Nachbarländer Finnland und Estland,… Da scheint vieles zusammenzukommen. Die Rezensentin zeigt sich begeistert: “Stalins Kühe” oft schwer verdaulich sind, ihr Fleisch zäh und die Milch magensäruensauer, bin ich überzeugt gerade etwas besonderes gelesen zu haben.”
Ein spannendes Sachbuch wird auf Jargs Blog vorgestellt: “Die Stein-Strategie. Von der Kunst nicht zu handeln” von Holm Friebe. Es ist dies nun dezidiert keine Anleitung zum Müssiggang, sondern ein Aufruf zum aktiven Nicht-Handeln, zum Wegkommen von dem unsere Gesellschaft dominierenden Aktionismus, der uns einzig um des Handelns willen handeln macht. “Ein ausgesprochen lesenswertes, überaus klug recherchiertes und aufgebautes Buch über die hohen Potentiale des Nicht-Handels”
Auf Das graue Sofa findet sich eine sehr lesenswerte Rezension des hübschen kleinen Romans “Der Geschmack der Sehnsucht” von Kim Thúy, der uns auch sehr gefallen hat. Die sehr treffende Zusammenfassung der Rezensentin nennt es “eine kleine, leise Geschichte von Heimatlosigkeit und den – meistens, aber auch nicht immer – glücklichen Versuchen, Halt, Orientierung und Identität zu finden.”
“Darf man Bücher wegschmeissen?” Man darf. Des Kaffeehaussitzers Aufruf zum beherzten, zielorientierten Ausmisten löst Schmunzeln und zustimmendes Kopfnicken aus. Sehr schön!
Zum Schluss ein Interview, das Buzzaldrin’s Blog mit Karen Nölle, der Herausgeberin des Verlags edition fünf geführt hat. Ein spezieller kleiner Verlag, der nur Bücher von Autorinnen veröffentlicht. Einerseits ein aufschlussreiches, spannendes Interview – andererseits eine gute Plattform für diesen (noch) wenig bekannten Verlag.
Weitere Sonntagsleser:
- Die Bücherphilosophin
- widerstandistzweckmaessig
- Buchpost
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