Unterwegs hab ich den Weg sehr bewusst wahrgenommen, mich in Au über den neuen Marktplatz, die alte Post mit dem hippen Griechen, den Hinweis auf den geöffneten Schlossbiergarten, die wunderschöne Schmiede und das gut gefüllte Café Zintl gefreut. Auf den nächsten Kilometern gestaunt, wie grün und gleichzeitig farbenfroh die Wälder sich schon gefärbt haben und wie die leeren Hopfenfelder sich in die Landschaft schmiegen, hab über eine Vogelscheuche im altersschwachen Friesennerz gegrinst und versucht, die unzähligen Raben zu zählen, die oben auf den Hopfen-Stangerln sitzen, die Umgebung fest im Blick.
In der Apotheke waren überraschend viele Kunden für den Sonntag morgen, es ist Herbst und die Nasen triefen. Seufz. Auf dem Rückweg hab ich mich verfranst, wollte nur einen kleinen Umweg fahren, durch eine Vollsperrung und Umleitungen hab ich dann ein paar mehr Hopfendörfer besucht. Und einmal mehr die vielen Facetten meiner Heimat bewundert – wenn auch nicht alle: es gibt manche bauliche Stilrichtungen, sie sich bei aller Liebe und allem Verständnis einfach nur sonderbar im dörflichen Charakter ausnehmen, nicht integrierbar.
Und dann hab ich spontan noch einen zusätzlichen Abstecher gemacht, um am Hof meines Cousins „shoppen“ zu gehen. Seine Kinder ziehen seit Jahren Kürbisse und verkaufen die, um sich ein kleines Taschengeld zu verdienen. Das unterstütz ich, auch wenn die Kids das längst nur noch aus Nostalgie tun … Jawoll.
Mehr Sonntagsfreude sammelt Rita.