Sonntagsfreude: Luxus

Von Doris

Zeit ist Luxus, die ich heute morgen so was von genieße. Ich habe eben eine ganze Stunde in neuen und alten Blogs geschmökert, durfte Gedanken folgen, über Erlebnisse schmunzeln, kleine Geschichten lesen, mich an Bildern erfreuen. Meine ganz persönliche Sonntagafreude, mein Sonntagmorgen-Luxus.

Und dann möchte ich eine kleine Erinnerung festhalten, an unseren diese Woche verstorbenen Nachbarn. An den ich mich vor allem als Begleiter seiner Frau erinnern werde. Immer zu zweit haben die beiden so viel gemacht, waren zu Fuß, auf Fahrrädern, mit dem Auto in der Region unterwegs, haben sich für Land und Leute begeistert. Den beiden entging nichts, wer etwas wissen wollte, konnte sicher sein, es bei einem netten Ratsch zu erfahren. Über Jahre gehörten sie zu meinem musikalischen Publikum, haben nie große Worte gesprochen, aber sie kamen immer wieder. Ein schöneres Kompliment gibt es nicht. Sie werden älter, beide, hatten mit OPs und zahlreichen Krankenhausaufenthalten zu kämpfen. Und wurden schnell ungeduldig, statt auf Kur zu gehen wollten sie immer schnell wieder heim, in ihr Haus, in ihr Dorf. Letztes Jahr war er noch öfter zu Fuß unterwegs und besuchte mich an den Sonntagnachmittagen auf der Baustelle. Mit viel Interesse und guten Tipps, als früherem Maurer hab ich ihm gern zugehört. Noch vor ein paar Monaten har er seine Runden durch das Dorf auf dem Rad gedreht, wurde aber immer verwirrter. Jetzt durfte er im Krankenhaus friedlich einschlafen. In meiner Erinnerung fährt er weiterhin bei schönem Sommerwetter mit Strohhut seine Runden durchs Dorf – ausgeschickt von seiner Frau, die daheim auf dem Bankerl vorm Haus wartet und ihn dann ausfragt, was er gesehen hat …

Mehr Sonntagsfreude sammelt Rita, schaut bei ihr vorbei.