So langsam geht es mit uns gesundheitlich wieder bergauf. Die Schwellung an meiner Wange nimmt ab und wenn ich abends aufrecht einschlafe, dann ist es auch mit den Schmerzen erträglich. Die Erkältung von Nepomuk lässt auch langsam nach und er ist schon wieder ganz fit. So fit, dass er heute morgen meinte, dass er gern nach draußen in den Wald gehen würde. Das Wetter war heute morgen herrlich und angenehm, sodass wir uns zügig fertig machten und dann gegen 9 Uhr aus dem Haus gingen.
Wir entschieden uns für einen kleinen Ausflug in den Perlacher Forst, dieser befindet sich südöstlich von München und wir sind aufgrund der Jahreszeit mit dem Auto hingefahren. Letztes Jahr waren wir noch mit dem Rad da und das werden wohl in diesem Jahr auch machen, aber aufgrund unseres Gesundheitszustandes und der aktuellen Temperaturen war das Auto doch die bessere Variante.
Im Perlacher Forst hat übrigens der Naturkindergarten Haidhausen den zweiten Bauwagen, den sie immer von Montag bis Mittwoch aufsuchen bzw. ihre Tage dort im Wald verbringen. Eine gute Möglichkeit also mit Nepomuk schon mal für den eventuellen Waldtag vorzufühlen.
Wir waren sehr früh dran und somit fast die einzigen auf den breiten, teils noch vereisten Wegen. Gleich am Anfang sind wir von den Wegen abgebogen und ein wenig ins Unterholz gegangen. Ich kann mir jetzt vorstellen, wie anstrengend für dreijährige so ein Waldkindergarten sein muss. Allein über Wurzeln, Laub und Äste zu steigen, erfordert schon ein gewisses Ausmaß an Ausdauer und Geschicklichkeit. Gleichzeitig denke ich mir aber auch, dass die Natur ja oft der beste Lehrmeister ist und die Herausforderungen kein Spielplatz Designer nachbauen kann – egal wie natürlich sein Konzept ist, denn die Abnahme erfolgt immer durch den TÜV, der in der Natur zum Glück nicht so viel zu sagen hat.
Und so liefen wir plan- und ziellos durch das Unterholz und ließen Nepomuk die Zeit, die er brauchte, um jeden gefrorenen Maulwurfhügel, jede Wurzel und jeden, noch verbliebenen Schneefleck zu untersuchen. Freilich ist Anfang Februar nicht der beste Zeitpunkt, um viele Sachen im Wald zu sammeln, aber wir beschlossen, dass wir Anfang März nochmal in den Perlacher Forst zurückkehren würden, um Dinge für unseren Jahreszeitentisch zu sammeln.
Nachdem die Bäume immer dichter wurden und wir nur noch gebückt laufen konnten, entschieden wir uns umzukehren und wieder den großen Wegen zu folgen. Mittlerweile waren dann doch schon mehr Radfahrer und Jogger unterwegs und wir schlenderten noch einige hunderte Meter weit, bis wir wieder zum Auto zurück liefen.
Für uns war das der erste gemeinsame und längere Spaziergang im Jahr 2017. Verrückt, oder? Für mich war das irgendwie der Startschuss für die Wander- und Ausflugssaison, denn eines habe ich gemerkt: Nepomuk hat wahnsinnig viel Spaß an der frischen Luft und freut sich wie ein Schnitzel, wenn er mit seinem Stock durch das Unterholz laufen und klettern kann. Er hat auch schon Bäume ausgemacht, auf die er gern mal rauf klettern möchte.
Ich möchte den Bewegungsdrang von Nepomuk jetzt wieder stärker unterstützen und freue mich schon, wenn wir wieder in den Rosengarten an der Isar oder den Umweltgarten in Neubiberg gehen werden. Auch der Kleinkindertreff des Waldkindergarten Bogenhausen werde ich ab April wieder regelmäßig besuchen. Der Winter wird sicher nochmal zurückkommen, aber die letzten Tage konnten wir schon so einen Hauch von Frühling genießen, der mich jetzt schon in Vorfreude auf die kommenden Monate versetzt.
Jetzt sind wir wieder zuhause und Nepomuk macht einen ausgiebigen Mittagsschlaf. Den Nachmittag werde ich nutzen, um noch mein Samstagsprojekt, das Legespiel, abzuschließen und vielleicht auch darüber zu schreiben.
Alles Liebe und einen wunderbaren Sonntagnachmittag
Mareike