Auch der sommerliche Nachtrag zur Winterreise ist nun ausgelesen.
Schwierig, da nicht Opferverhöhnung und Verharmlosung zu lesen. Grundsätzlich lese ich den Text so wie er da steht und in meinen Augen oder so wie ich es verstanden habe, leugnet er die Kriegsverbrechen nicht, aber ja, Handke verharmlost diese in diesem Buch. Und irgendwie hat es den Anschein, als wolle er das Bild, dass er von Serbien hat, bestätigen. Der Blick erscheint mir nicht unverstellt. Ich werde es noch mal lesen müssen, langsamer, genauer und mit mehr Hintergrundwissen. Saša Stanišić twitterte heute einen Text aus dem Standard: „Serbenvolk und Indianer“, in dem ich das in Worte gefasst fand, was mir beim Lesen vom sommerlichen Nachtrag aufgestoßen war.
Irgendwann schmerzte der Kopf. Der Gatte lud mich auf einen Kaffee im Cafe ein. Und so stritten wir über political correctness und Handke. Handke hat er nicht gelesen, Saša Stanišić wurde ihm vorgelesen, den müsste er in und auswendig kennen.
Der sonnige Vormittag , wurde später vom typisch nordischen Nieselregen abgelöst. Im Kino sahen wir: Systemsprenger
Es gäbe viel zu sagen zu diesem Film. Er trifft ins Schwarze. Und die junge Hauptdarstellerin ist unglaublich.