Der Gatte probt außerhalb.
Der Morgen bginnt mit zwitschernder Vogeluhr. Der Blick aus dem Fenster besagt: Lesewetter. Wird aber nichts. Karla hat Probe. Karla geweckt, Frühstück macht sie sich selbst, Hunde ins Auto, Karla auch und los gehts durch die noch unbelebte Stadt. Am kleinen Hafen schaukeln die Jollen noch im Tiefschlaf. Am anderen Ufer zieht die Colorline vorbei. Eine Runde am Pier entlang. Nur ein Sicherheitsdienst dreht seine Runden. Zuhause erwartet mich das was einen so erwartet: Geschirrspülmaschine, Backofenreinigung, Wäsche, staubsaugen. Dann wieder los um Karla abzuholen, mittlerweile ist der Sohn aufgewacht und schreibt eine Bewerbung für ein Praktikum.
Karla abgeholt.
„Ach so schade das die Probenwoche vorbei ist“, sagt sie. Das sind die Momente, in denen ich die Mutter vielleicht doch verstehe, die ihre Tochter im Thomanerchor einklagen wollte.
„Ich koche Polenta mit Schafskäse.“ Das esse ich nicht“, mault Julius und macht sich einen Beyond Burger.
Nur noch Wäsche aufhängen, dann schnappe ich mir Brigitte Reimann und verbarrikadiere mich im Dachzimmer. Die Katzen sind auch hier. Franziska Linkerhand verlässt ihren Heimatort, um als Architektin in der Neustadt zu wirken. Ihre Eltern verlassen das Land.
Der Gatte ist wieder da, bringt dampfenden Kaffee ins Dachzimmer, erzählt von der Probe.
Später , es hat endlich aufgehört zu regnen, gehen wir mit den Hundem am Fluss entlang. Die Erde dampft, Nebel steigt vom Boden auf. Überall Pilze.
Eine kleine Kröte springt über den Weg, schwarze Hochlandrinder grasen, ein paar Krähen, ein paar Enten und überall dieser diesige Nebel.
Karla ist ungnädig und malträtiert das Klavier. „Was ist denn los?“ fragt der Gatte? Sie braucht einen Chor mit Internat. Schule, Singen schlafen. Wir sollten sie auch einklagen. „Coole Idee“, sagt Karla. Kannst du nicht mit der Mutter Kontakt aufnehmen die das probiert hat? Internat fände ich cool.
Jetzt noch einmal Geschirrspüler und Wäsche. Ob das mit Lesen noch was wird steht in den Sternen.
So war der Sonntag.