Sonntag mit Emmanuel Carrère und Polarluft

Sonntag mit Emmanuel Carrère und PolarluftHotel Maritim (gestern sahen wir dort Deichart)

Noch ruft die Uhr nicht die neunte Stunde aus. Für einen Sonntag bin ich früh dran, lasse die Hunde in den Garten. Eisige Luft. Kälte war bisher nicht die Stärke dieses Winter. Kein Bodenfrost, kein Schnee, Temperaturen um 4 bis 6 Grad. Heute sind es nur zwei Grad. Die Magnolie trägt Knospen.

„Der Gott der Stadt“ habe ich beiseite gelegt. Es wurde mir zu düster. Jeder der Studenten verirrt sich in Finsternissen. Sie suchen die Dämonen nicht im ihren eigenen Inneren , so lautete der Auftrag eigentlich, sondern im Außen. Das nimmt heftige Züge an, dass ich beschloss, es erstmal jedenfalls, wegzulegen.

Dafür fiel mir in der Bibliothek „Das Reich Gottes“ von Emmanuel Carrère (kannte ich bisher nicht) in die Hände. Ebenfalls ein Buch von Suche, nur dass es sich mehr dem Licht zuwendet und der Frage, warum das Christentum auch heute noch berühren kann. Ein Buch von Sinnkrisen, Lebenskrisen, Licht und vielen Fragen.

Ich kann es kaum aus der Hand legen.

Am Vorabend bin ich im Theater gewesen: Ein Yasmina Reza Stück „Kunst“ gespielt von Deichart. Ein urkomisches , bitterböses Stück über eine Freundschaft und ein Bild in Weiß. Virtuos gespielt und so gut.

„Die Zeit“ die hier ebenso ungelesen herumliegt wie die „FAZ“ habe ich im Vorort als Dauerabo verschenkt, so lange das Abo eben währt. Ich komme nicht zum lesen oder setze die Prioritäten anders.

Den Morgen beginne ich nun damit, mir Kokosnussöl in den Kaffee zu quirlen. Er ersetzt das Frühstück und hält den Blutzuckerspiegel stabil. Ich entwöhne mich vom Tütencappucino, dem ich merkwürdigerweise seit Jahren verfallen war. Und ich entsage dem Zucker, was in den ersten Tagen furchtbar war, eine Quälerei, aber nun scheint es überstanden. Fünf Kilo sind weg, niemand nimmt es wahr, aber das liegt vermutlich daran, dass ich auch mit 85 Kilogramm immer noch beleibt bin. Tatsächlich geht es mir nur in zweiter Linie um Abnehmen. Der Körper verzeiht die ungesunde Lebensweise nicht mehr. Das ist der eigentliche Grund. Ein spartanisches Leben seit Monaten ohne Rotwein, seit Tagen ohne Zucker und seit heute ohne Cappucino…

Es ist Zeit in den Tag zu starten, der zweite Kaffee ist fast getrunken, dieser ohne Fettzugabe. Die Hunde trippeln ungeduldig auf allen vier Pfoten. Bewegung müsste ich noch addieren……

Habt einen schönen Sonntag.


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