Um vier Uhr früh sitze ich in Frankfurt am Flughafen und schlürfe einen Chai Latte. Ich habe nur zwei Stunden Schlaf bekommen, da ich nach dem Reebok Spartan Race in Köln am Vortag direkt in die Frankfurter Innenstadt gedüst bin, um mich mit einer lieben Freundin zu treffen. Auf einen langen, langen Mädelsabend folgte dann das Weckerklingeln um halb drei Uhr nachts - dementsprechend erschöpft bin ich jetzt, trotz der Vorfreude auf Kreta. Umso dankbarer lasse ich mich kurze Zeit später in den Flugzeugsitz sinken und mache erstmal die Augen zu. Nach dreieinhalb Stunden Flug ging es in den Landeanflug - der bei mir mit meiner Flugangst zu einem kurzen "Oh Mein Gott Stürzen Wir Jetzt Ab-Moment geführt haben, weil ich nicht bedacht hatte, dass auf Kreta die Uhr eine Stunde vorgestellt wird und wir dementsprechend erst viel später dort hätten landen sollen.
Nachdem ich meine Todesangst überwunden habe, gibt's den nächsten Schreck: Das Flugzeug sinkt und sinkt, aber von der Landebahn ist nichts zu sehen! Tatsächlich setzen wir gefühlte fünf Meter neben der Küste auf der Landebahn auf und im Ferienflieger bricht touristische Euphorie in Form von Klatschen aus.
Auf direktem Weg geht es jetzt in das Hotel Aldemar Royal Mare Village, das direkt am Kiesstrand von Anissaras liegt. Ich bin total überwältigt von der wunderschönen, grünen Anlage und meinem Zimmer mit Blick auf das Meer und die Pool-Landschaft. Hier lässt es sich aushalten!
Ich schnappe mir mein Badetuch, meinen Bikini und meinen Kindle und gehe die paar Meter runter zum Strand, um die salzige Luft und das Rauschen der Wellen zu genießen. Statt Sandstrand findet man hier einen Kiesstrand - das ist nicht untypisch für Kreta. Barfußlaufen ist hier schonmal nicht drin - und auch meine Yogaeinheit am nächsten Morgen wird ganz schön pieksig! Dafür ist der Blick raus aufs Meer und rüber zum Küstenstreifen fantastisch. Nach der kurzen Nacht und dem anstrengenden Vortrag kommt mir diese kurze Pause mehr als recht!
Kurz vor dem geplanten Abendessen springe ich pflichtbewusst in den Privatpool meiner Zimmergruppe, um an meiner Atmung beim Brustschwimmen zu feilen. In so einer umwerfenden Kulisse schwimmt man jeden Meter gleich doppelt und dreifach so gerne und deshalb mag ich gar nicht mehr aufhören - doch ich höre schon die Musik in dem Restaurant, das nur ein paar Meter entfernt ist. Dinnertime!
Am nächsten Morgen geht es für unsere ganze Gruppe bereits früh mit dem Bus an die Westküste Kretas nach Chania. Bei einem kurzen Zwischenstopp auf halber Strecke werden wir an einem kleinen griechischen Café mit süßem Gebäck und selbstgemachter Limonade verwöhnt - so kurz nach dem Frühstück wird mir klar, dass das nur der Anfang eines kalorienreichen Tages sein wird ... Als wir in unserem neuen Hotel ankommen, geht es dort direkt mit Schnittchen und anderen kleinen Snacks weiter. Im Hotel Avra Impereal Beach Resort & Spa findet nämlich die TUI Pressekonferenz des Winterprogramms statt, und gleichzeitig ist der glänzende Palast auch unsere Unterkunft für die nächsten zwei Tage. Die Anlage ist die riesig, sehr modern und als ich mein Zimmer sehe, stoße ich einen kleinen Freudenschrei aus: Ich habe einen Privatpool direkt auf meinem Balkon!
Am Abend geht es fürs Dinner zu einer ganz besonderen Location - nämlich hoch auf den Berg zur Tropfsteinhöhle des Heiligen Johannes nahe dem Örtchen Marathokefala und der Avlaki - Schlucht. In dieser beeindruckenden Höhle, in der viele Stalaktiten und Stalagmiten empor ragen, hat der Heilige Johannes, der in der Gegend nackt in Askese lebte, ganze drei Jahre verbracht. Heute wird die Höhle an Weihnachten zu einem Erlebnisort für die Einheimischen, denn dann wird hier die Weihnachtsgeschichte mit Schauspielern und lebendigen Tieren nachgespielt.
Für uns gibt es jetzt erstmal ein leckeres Buffet, zu dessen Highlight definitiv die verschiedenen Nachspeisen zählen! Es gibt alles was das Herz begehrt: Kuchen, Crepe, Hanna Cotta, Eis, Schokoladencreme und sogar einen Schokobrunnen und frisches Obst!
Nach einer kurzen Nacht springe ich am nächsten Morgen in den wunderbaren, riesigen Pool des Hotels und ziehe meine Bahnen. Die Sonne glitzert auf dem Wasser und weil es noch so früh ist, bin ich ganz alleine hier. Ich genieße jede einzelne Bahn und fange hier auf Kreta wirklich zum ersten Mal an, mich im Wasser wohlfühlen.
Nach der frühen Abkühlung heißt es nun: Kreta entdecken! Gemeinsam mit der Gruppe geht es auf einen Tagesausflug, bei dem wir zuerst die Altstadt von Chania entdecken. Wir schlendern durch die alte Markthalle und an unzähligen niedlichen Läden vorbei, bevor uns unser Guide Sevastiana in die versteckten, kleinen Gassen der Stadt führt. Hier blühen überall pink leuchtende Blumen und auf jedem Meter wartet ein anderes, tolles Detail, das es zu fotografieren gilt; Sei es ein wunderschöner Türrahmen, ein kleiner Wagen oder eine gusseiserne Bank. Durch die Gassen gelangen wir zum Hafen - und genießen die Sonne und den Blick in die Ferne!
Von hier geht es zunächst zum ältesten Olivenbaum Kretas, wo wir von den den griechischen Inhabern des Geländes mit süßen Naschereien und frischem Orangensaft überrascht werden, und zu Biolea, einem Olivenöl-Hersteller hoch oben in den Bergen. Hier wird das Olivenöl nach traditioneller Art hergestellt - der Familienbetrieb von Vater und Tochter erhält so feinstes Bio-Öl. Ich persönlich stehe weder auf Oliven noch auf Olivenöl - doch als ich ein Stück Brot in das Öl tunke, ist es um mich geschehen! Ich kaufe direkt ein paar Flaschen und hoffe, dass sie den Flug überleben werden.
Mittlerweile sind wir alle extrem hungrig und freuen uns auf unseren nächsten (und damit letzten) Aufenthalt: Es geht zum wunderschönen Strand Falassarna! Dort gibt es neben einem üppigen Mittagessen auch „pinken Sand". Um diesen zu erkennen, muss man zwar ganz genau hinschauen, doch mit etwas gutem Willen kann ich die Bezeichnung durchgehen lassen. Gemeinsam mit Freedie von Freiseindesign und Sophie von BerlinFreckles stürze ich mich endlich ins türkisblaue Meer und genieße das Urlaubs-Feeling, das sich sofort breit macht.
Zurück im Hotel heißt es für mich erstmal: Ab ins Bett, denn ich habe mir bei all den Klimaanlagen eine kleine Entzündung am Auge geholt. Während die anderen also ein Abendessen im Kloster der Dreifaltigkeit in Akrotiri genießen, schnappe ich mir ein paar Bissen vom Hotel Ara Imperial und gehe dann früh ins Bett.
Am nächsten Morgen heißt es nach einem grandiosen Sonnenaufgang und einer weiteren Runde im Pool leider schon: Tschüss, Kreta! Die Tage auf der Insel sind viel zu schnell vergangen und ich bin mir sicher, dass ich noch einmal hierher kommen werde. Auch wenn die Umstände in Griechenland momentan nicht einfach sind, so ist es dennoch eine traumhaft schöne Insel, auf der es viel zu sehen und zu entdecken gibt. Die Griechen, die im Tourismus arbeiten, freuen sich über Gäste - ja, auch über Deutsche, denn sie leben davon. Ich habe mich jedenfalls stets sehr Willkommen gefühlt und konnte die drei Tage auf Kreta in vollen Zügen genießen!
Die schönsten Szenen habe ich für euch in einem kleinen FMA festgehalten!