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Die Urlaubszeit steht vor der Tür. Der nächste Sonnenbrand auch. Aber Sonnenbrand muss nicht sein. Wir haben Dir hier viele Informationen zum Thema Sonnenschutz und Sonnenschutzmittel zusammengestellt. Wir wünschen Dir einen schönen Urlaub - ohne Sonnenbrand!
Warum einen Sonnenschutz verwenden?
"Aber ich werde doch gerne braun."
Damit man es nicht falsch versteht: nicht jedes Sonnenbad ist schädlich, im Gegenteil. Aber sonne Dich besonnen, denn es kommt eindeutig auf das Maß an. Natürlich verbinden wir mit dem Anblick der braunen Haut Attribute wie Attraktivität, Selbstbewusstsein, Fitness etc. Wir wissen, dass Sonnenlicht, welches sattsam genossen wird, durchaus einen positiven Effekt auf die Psyche ausübt. Auch eine durchblutungsfördernde und stoffwechselfördernde Wirkung ist bekannt. Darüber hinaus wird die Bildung von Vitamin D, das für den Kalziumhaushalt des Körpers eine große Rolle spielt, unterstützt.
Wird die Haut nach einem Sonnenbad braun, ist dies die Folge eines hauteigenen Schutzmechanismus. Die Sonneneinstrahlung regt die Bildung von Melanin an. Dieses Melanin ist ein Pigment, welches die Hornschicht verdickt und braun färbt. Diese Funktion dient dem Körper dazu, sich vor übermäßiger UV-Strahlung zu schützen. Aber das funktioniert nur bis zu einer bestimmten Grenze.
Warum wir Sonnenschutz ernst nehmen sollten
Menschen sind keine Brathähnchen
Die Haut ist in unseren Breitengraden ein Übermaß an UV-Strahlenbelastung nicht gewohnt. Wird nun unsere Haut einer größeren Strahlungsmenge und Strahlungsdauer ausgesetzt, kommt es zu nicht mehr reparablen Schädigungen der Haut. Insbesondere die individuellen Eigenschutzzeiten sollten unbedingt beachtet werden. Die Eigenschutzzeit ist eine Zeitempfehlung, innerhalb derer man keinen Lichtschutzfilter benötigt (auf das Thema wird weiter unten im Beitrag genauer eingegangen). Wird dieser Zeitrahmen überschritten, sind die Folgen sofort sichtbar. Unsere Haut wird rot und trocknet aus. Der altbekannte Sonnenbrand ist da. Auf Dauer verliert die Haut an Elastizität und die Zellinformationen der DNA werden geschädigt - unter anderem mit der Folge, dass der hauteigene Reproduktionsmodus durcheinander kommt, die Haut dadurch schneller altert. Es können Pigmentanomalien entstehen und das Risiko an Hautkrebs zu erkranken kann wesentlich steigen.
Unsere Haut, das Superhirn
Es gibt zahlreiche Untersuchungen von Dermatologen, die belegen, dass die Wahrscheinlichkeit an Hautkrebs zu erkranken proportional mit der Anzahl der Sonnenbrände, welche man im Kindes- und Jugendalter hatte, ansteigt. Niemand sollte jetzt denken: "Ach was, das ist so lange her." Unsere Haut besitzt ein Gedächtnis, sie vergisst nicht. Die alten Schäden hinterlassen dauerhafte Spuren. Der Sonnenbrand vom letzten Jahr wirkt also auch noch in 30 Jahren nach. Einzelne Ereignisse sind sicher verkraftbar, aber regelmäßige Schädigungen summieren sich und wirken in der Zukunft.
Woran erkennt man sonnengealterte Haut?
"Du altes Leder"
Dieser bösartige Ausspruch bringt es auf den Punkt: wird die Haut zu oft, zu viel und ungeschützt der Sonne ausgesetzt, dann hinterlässt das Spuren. Die Haut sieht in der Tat alt aus, sie wird ledrig. Haut altert auch auf natürlichem Wege, das ist ganz normal. Aber die ungeschützte Selbstauslieferung an die Sonne hat Photoaging als Folge.
Das ist der Begriff, der sich für einen bestimmten Prozess etabliert hat. Und dieser meint die Folgen der Einwirkung von Licht und ultravioletter Strahlung auf die Haut. In der Dermatologie wird in diesem Zusammenhang Sonnenlicht und UV-Strahlung für 80% der Hautalterung verantwortlich gemacht. Das Photoaging ist ein ganz normaler Vorgang. Durch entsprechendes Verhalten wird im wahrsten Sinne des Wortes der Alterungs-Turbo eingeschaltet. Hierbei ist explizit das Sonnenbaden ohne Lichtschutz gemeint.
Sonnenbrand macht alt und müde!
Ein Sonnenbrand ist ganz leicht zu erkennen. Oft ist zu beobachten, dass sich in manchen Gesichtern rote, erweiterte Äderchen zeigen. Normalerweise würde man diese gar nicht sehen. Aber diese klitzekleinen, haarfeinen Blutgefäße an der Hautoberfläche vertragen die Hitze nicht - sie überdehnen und können dadurch beschädigt werden. Auch das kann eine Spätfolge sein - Wir haben ja gelernt: die Haut vergisst nichts.
Durch die starke Sonnenbelastung wird die Haut nun im Allgemeinen trockener, es zeigen sich bald an der Oberfläche Trockenheitslinien, die Haut dörrt förmlich und stößt nach wenigen Tagen als Folge die geschädigten, abgestorbenen Zellen ab. Manche sagen "Du schälst Dich jetzt." Diese Verniedlichung zeigt letztlich eine Stressreaktion mit Todesfolge. Die Haut, die jetzt "schält", ist nichts anderes als tote Materie. Wir verlieren so Millionen von Hautzellen. Keiner kommt auf die Idee, freiwillig mit der Hand auf die Herdplatte zu fassen. Aber das bisschen "schälen" ist leider für viele tolerierbar. Ein Sonnenbrand ist eine Hautverbrennung. Nur eben ohne Herdplatte. Wenn sich solche ungeschützten Sonnenvorgänge häufiger wiederholen trägt dies dazu bei, dass sich die Trockenheitslinien immer tiefer in das Hautbild eingraben, zu regelrechten Furchen werden. Und die sind auch später häufig nicht wieder weg zu bekommen.
Es passiert aber noch viel mehr. Der Hydrolipidfilm ist für die Haut ganz wichtig, denn er sorgt für eine gleichmäßige Feuchtigkeit. Da der Hydrolipidfilm nun aus dem Gleichgewicht gerät, verändert sich auch der Fettanteil der Haut. Sie verliert als Folge ihre Geschmeidigkeit und Schutzleistung.
Im weiteren Verlauf kann es gut sein, dass die Haut ihre Elastizität insgesamt verliert, sie wird schlaff und sie welkt. Warum? Die Kollagenfasern der Haut sind nun nicht mehr in der Lage, genug Feuchtigkeit zu speichern. Das wiederum führt dazu, dass eben diese sonst elastischen Fasern härter werden, als Folge verliert die Haut ihre Form und die Festigkeit.
Aber das ist noch nicht alles! Nun wird die Haut reizbarer, sie wird empfindlicher. In ungünstigen Fällen zeigen sich auch später Entzündungen. Und hättest Du gewusst, dass das ansonsten für den Körper wertvolle Sonnenbad im Übermaß und ungeschützt dazu führt, dass sich Dein Immunsystem recht bald urlaubsreif zeigen wird? Vielleicht hast Du das auch schon erlebt, dass man sich insbesondere nach einem langen Strandtag oft ausgepowert, vielleicht kränklich und jetzt erst recht "reif für die Insel" fühlen.
Menschen, die Ihre Haut und Ihre Strandliege im Schatten parken, kennen das kaum. Diese finden den humoristischen Begriff "Schattenparker" dann wohl eher als Bestätigung ihres Handelns oder auch als Kompliment.
Die UV-Strahlen und der Sonnenschutz
Die Sonnenstrahlung besteht aus einer Vielzahl von Strahlenarten. Für unsere Betrachtung des Bräunungsvorganges der Haut ist die UV-A- und die UV-B-Strahlung relevant. Wichtig ist hierbei, dass sich diese Strahlenarten in ihrer Wellenlänge unterscheiden.
Physikalisch betrachtet ist die UV-A-Strahlung die längerwelligere von beiden. Diese ist für die direkte Pigmentierung der Haut, also die so genannte Braunfärbung verantwortlich. Diese wird wenige Stunden nach dem Sonnenbad bereits ersichtlich. Hier wird ein Vorgang aktiviert, welchen man auch Sofortbräunung nennt. Bei dieser Aktivierung entsteht eine Vorstufe des Melanins. Früher wurde die UV-A-Strahlung als harmlos betrachtet. Heute weiß man jedoch, dass die A-Strahlung bei jedem Hauttyp - also von hell bis dunkel - tief bis in die Lederhaut eindringt. Die bereits beschriebene Kollagenzerstörung findet statt, sie lassen die Haut wesentlich schneller altern. Ein Nebenprodukt das bei jeder Besonnung anfällt, sind die freien Radikalen. Hierbei ist es unerheblich, ob ein Lichtschutz vorhanden ist oder nicht. Diese Radikalen können unter anderem für die sogenannte Sonnenallergie verantwortlich sein. Durch die Strahlung selbst entstehen diese aggressiven Moleküle in der Haut, aber auch im Körper. Sie greifen nicht nur die Zellen an, sie können insbesondere auch dauerhaft das Erbgut verändern.
Die UV-B-Strahlung ist im Vergleich zu ihrer UV-A-Kollegin etwas kurzwelliger und arbeitet mehr im Verborgenen. So trägt diese Strahlenart zur indirekten Pigmentierung bei. Sie zeigt sich insbesondere für die so genannte Spätbräunung verantwortlich, welche nach ca. 48 bis 72 Stunden einsetzen kann. Sie regen die Melanozyten (das sind die melaninbildenden Zellen) dazu an, verstärkt Pigmente in Form von Melanin zu bilden. Dieses findet nicht in der Oberschicht der Haut statt, sondern vielmehr in der Basalzellschicht. Die wesentlich unangenehmere Folge der UV-B-Strahlung ist die Tatsache, dass sie auch für den Sonnenbrand verantwortlich ist.
Aus genannten Gründen ist es daher wichtig, für einen geeigneten Sonnenschutz zu sorgen. Wer darauf achten möchte: es gibt Rezepturen, die enthalten etwas gegen die freien Radikalen. Meist ist es Vitamin E.
Die Strahlenintensität der Sonne spielt eine Rolle
Ein ganz wichtiger Punkt für die Strahlungsintensität ist die Tageszeit. In der Mittagszeit ist die Sonneneinstrahlung aufgrund des höheren Einstrahlungswinkels am größten. Hier ist ein Sonnenschutz besonders wichtig. Aber auch die Jahreszeit und der Aufenthaltsort spielen eine nicht unerhebliche Rolle. In unseren europäischen Gefilden können wir davon ausgehen, dass die UV-Intensität gegen Ende des Sommermonats Juni am höchsten, jedoch im Vergleich zum mittleren Afrika wesentlich geringer ist. Auch die Äquatornähe spielt eine Rolle, aber auch die Höhenlage darf man nicht unterschätzen: je höher unsere Position, desto intensiver fällt die Strahlung aus. Daher ist auch im Hochgebirge ein Sonnenschutz ganz wichtig.
Nicht nur bei blauem Himmel sollten wir darauf achten, unsere Haut zu schützen. Natürlich ist die Strahlung dann stärker als bei einem bedecktem Himmel, aber auch unter den Wolken kommt etwas an. Nicht zu vergessen sind auch so genannte reflektierende Flächen. Hierzu zählen Wasseroberflächen, wobei es keine Rolle spielt, ob man sich in einem Boot auf einem See, im Meer oder auf einem Fluss befindet. Schneeflächen aber auch helle Flächen, wie zum Beispiel die Wüste mit ihrem hellen Sand, reflektieren stark.
Es gibt einen Wert für die Strahlungsintensität, den so genannten UV-Index. In der Regel dürfen wir davon ausgehen, dass in Deutschland UV-Index-Werte zwischen 0 und 8, im Hochgebirge auch 9, erreicht werden. In tropischen Regionen sind durchaus Werte bis 12 erreichbar. Merke: Je höher der UV-Index, desto größer ist die Sonnenbrandgefahr.
Am deutlichsten erkennt man diesen Zusammenhang, wenn man sich einmal die Internetseite www.uv-index.de ansieht. Hier kann man sich nach entsprechender Auswahl den weltweiten UV-Index ansehen.
Was sagt der Sonnenschutzfaktor über ein Sonnenschutzmittel aus?
Unsere Haut besitzt von Natur aus einen Eigenschutz. Dieser ist aber nicht bei jedem Menschen gleich, denn er hängt vom Hauttyp ab. Diese Hauttypen hat man kategorisiert, man nennt sie auch Pigmentierungstypen.
Pigmentierung Typ 1 - Der irische oder keltische Typ
Zu dieser Hautkategorie zählen Menschen mit einer blassen und auffallend hellen Haut. Sie sind auch meist rothaarig, die Augenfarbe kann grün, blau und eher selten braun sein. Zur Haut fällt auf, dass sie fast nie braun wird und besonders schnell einen Sonnenbrand bekommt. Ach ja, auch Sommersprossen trifft man häufiger an.
Die Eigenschutzzeit für den Aufenthalt in der Sonne liegt für diesen Hauttyp bei maximal 10 Minuten am Tag. Hier empfiehlt sich ein Sonnenschutzmittel mit einem SPF 30 oder höher.
Pigmentierung Typ 2 - Der Nordeuropäer
Menschen der Hautkategorie 2 zeigen häufig einen Sonnenbrand - braun werden sie jedoch eher selten. Die Haut ist im allgemeinen dunkler als beim Typ 1 beschrieben, zeigt einen hellen Teint und besitzt auch hier und da Sommersprossen. Zu diesem Typ zählen blonde bis mittelbraune Haarfarben und die Augen können blau, grün und grau sein.
Die Eigenschutzzeit für den Aufenthalt in der Sonne liegt für diesen Hauttyp zwischen 10 und 20 Minuten. Hier empfiehlt sich ein Sonnenschutzmittel mit einem SPF 15 oder höher.
Pigmentierung Typ 3 - Der Mitteleuropäer
Eine relativ gute Bräune erreichen die Menschen der Hautkategorie 3. Der Teint ist hell bis hellbraun, die Haare variieren von dunkelblond bis braun. Probleme mit der Sonne kommen selten vor, man sieht hin und wieder einen Sonnenbrand. Die Haut bräunt im Allgemeinen gut. Die Augenfarbe ist hell und kann auch dunkel sein.
Die Eigenschutzzeit für den Aufenthalt in der Sonne liegt für diesen Hauttyp zwischen 20 und 30 Minuten am Tag. Hier empfiehlt sich ein Sonnenschutzmittel mit einem SPF 12 oder höher.
Pigmentierung Typ 4 - Der mediterane Typ
Was ist denn ein Sonnenbrand? - so könnte der Typ 4 sicher antworten, denn er bräunt relativ schnell und die unliebsamen Sonnenbrände kennt er fast gar nicht. Der Teint ist sehr dunkel und geht von braun bis oliv, die Haare können dunkelbraun aber auch schwarz sein, wobei die Augen eher dunkel sind.
Die Eigenschutzzeit für den Aufenthalt in der Sonne liegt für diesen Hauttyp zwischen 30 und 40 Minuten. Hier empfiehlt sich ein Sonnenschutzmittel mit einem SPF 8 oder höher.
Pigmentierung Typ 5 - Der negroide Typ
Die Haut ist auf den Umgang mit der Sonne spezialisiert. Daher ist sie sehr dunkel und fast schwarz. Die Haut reagiert hier sehr unempfindlich auf die Sonne. Das zur Krausigkeit neigende Haar ist fast immer schwarz und die Augen dieses Typus sind fast immer dunkelbraun bis schwarz. Die Eigenschutzzeit ist extrem hoch. Es empfiehlt sich ein leichter Lichtschutz von SPF 2 bis 6.
Sonderfall - Kinderhaut und der Sonnenschutz
Kinderhaut ist noch nicht so weit entwickelt wie die Haut des Erwachsenen. Daher besitzt sie auch noch keinen vollständigen Selbstschutz. Die Eigenschutzzeit reicht maximal 10 Minuten. Es gibt dermatologische Empfehlungen die besagen, Babys und Kleinkinder möglichst gar nicht ungeschützt der Sonne auszuliefern. Nur kurze Besonnungszeiten, vielleicht zum baden, werden empfohlen. Ansonsten sollten T-Shirt und Kappe zur obligatorischen Strandbekleidung gehören. Für Kleinkinder ab dem 2ten Lebensjahr sollte hier der LSF mindestens 30 betragen. Kinder gehören daher unbedingt zu den Schattenparkern!
Aufgrund dieser Typisierung kann man nun eine Eigenschutzzeit erfahren. Bitte bedenke, dass es sich hierbei um einen Schätzwert handelt. Dieser kann individuell und je nach Empfinden auch noch deutlich abweichen - nach oben oder nach unten.
Dieser Wert ist wichtig und man sollte ihn für seinen eigenen Hauttyp einfach einmal ermitteln. Nach diesem Richtwert solltest Du dann das für Dich geeignete Lichtschutzprofil für Deinen Sonnenschutz aussuchen können. Dieser Wert soll Dir zudem Orientierung geben, wie lange Du Dich in der Sonne aufhalten kannst, bevor ein Sonnenbrand entstehen würde.
Ein Beispiel: Nehmen wir an, Du hast für ihren Hauttyp den Pigmentierungstyp 2 ermittelt. So hast Du eine Eigenschutzzeit von zehn bis zwanzig Minuten. Nehmen wir hier den Mittelwert von fünfzehn Minuten. Bei der Verwendung eines Sonnenschutzmittels mit einem Lichtschutzfaktor 6 bedeutet dies, dass Du Dich 6 mal so lange wie mit Deinem Eigenschutz in der Sonne aufhalten kannst, ohne dass ein Sonnenbrand entsteht. Du kannst Dich also eineinhalb Stunden unbesorgt in der Sonne aufhalten. Dermatologen empfehlen jedoch diese Zeit keinesfalls voll auszureizen. Nochmal zur Erinnerung: Deine Haut vergisst nichts!
Sonnenschutz kann man nicht multiplizieren
Bitte beachte unbedingt, dass Deine Schutzdauer nur einmalig pro Tag zählt. Jetzt gibt es Schlaumeier die vielleicht meinen: "Wenn ich mich wiederholt schön eincreme, dann ist die Zeit ja verdoppelt oder sogar verdreifacht." Aber nein, so ist es leider nicht! Du kannst die Bräunungszeit durch mehrfaches und wiederholtes Eincremen nicht verlängern! In Deinem eigenen Interesse solltest Du das beherzigen. Deine Haut wird es Dir auch später noch danken!
Was ist der Lichtschutzfaktor LSF & was ist der Sonnenschutzfaktor SSF?
Sonnenalgebra?
Es werden derzeit noch verschiedene Begriffe verwendet. Zum einen ist das der Lichtschutzfaktor, zum anderen spricht man auch vom Sonnenschutzfaktor. Gemeint ist in beiden Fällen die Wirksamkeit des Sonnenschutzes gegenüber der UV-B-Strahlung. Im internationalen Warenverkehr hat sich der Begriff SPF für Sun Protection Factor etabliert. Alle Wörter enthalten den Begriff Faktor. Verwendet werden Faktorangaben von 2 bis 50+. Was der Faktor für eine Bedeutung in Zusammenhang mit Ihrem persönlichen Pigmentierungstyp hat, haben wir bereits erläutert. Am häufigsten werden Sonnenschutzmittel mit den Faktoren zwischen 6 und 30 verwendet. Produkte, die einen LSF von 2-8 gewährleisten, bieten lediglich einen leichten Tageslichtschutz. Diese Faktoren reichen nicht für einen Aufenthalt in der prallen Sonne aus. Aufgrund neuer Richtlinien dürfen Produkte mit einem LSF unter 6 nicht mehr als Sonnenschutzmittel bezeichnet werden. Nachfolgend eine Auflistung der Sonnenschutzmittel in Bezug auf die LSF und die jeweiligen Schutzkategorien.
Produkte, die einen LSF 50+ gewährleisten, sind mit Bedacht anzuwenden. Sie wurden früher auch als Sunblocker vertrieben. Heute wird der Begriff Sunblocker nicht mehr verwendet bzw. er ist sogar verboten. Bitte bedenke immer, auch wenn Dir der LSF 50+ einen hohen Sonnenschutz offeriert, auch diese Sonnenschutzmittel bieten keinen vollständigen Schutz gegen UV-Strahlen. Sie bieten sich aber bei großer Lichtempfindlichkeit der Haut an. Zudem sind sie sehr sinnvoll, wenn Du Wassersport oder Bergsteigen betreibst. Achte darauf, dass angegeben ist, ob das Produkt auch für Kinderhaut geeignet ist, denn dass ist leider nicht immer der Fall. Es wird zur Zeit kontrovers diskutiert, ob Lichtschutzfaktoren über LSF 30 notwendig sind, denn die hierfür verwendeten chemischen Filter stellen eine unnötige Belastung der Haut dar. Wenn Du einen besonders hohen Schutz benötigst, achte darauf, dass das von Dir ausgesuchte Sonnenschutzmittel auch gegen UV-A-Strahlen optimalen Schutz bietet. In der Regel erfüllen diese Voraussetzungen Produkte mit der Bezeichnung "Australischer Standard". Diese Produkte enthalten einen so genannten Breitband-Filter und bieten einen guten Schutz gegen UV-A- und UV-B-Strahlung.
Sonnenschutzfilter: Naturell oder chemisch?
Um es ganz einfach zu veranschaulichen, könnte man einen Sonnenschutzfilter als eine Filterscheibe beschreiben, die zwischen Strahlenquelle und Haut geschoben wird. Bei den Sonnenschutzprodukten ist es jedoch keine Filterscheibe, sondern eine flüssig-cremige bis pastöse, aber auch ölige Rezeptur, die auf die Haut aufgetragen wird und je nach Struktur die UV-Strahlen absorbieren oder reflektieren soll. Wie bereits erwähnt gibt es UV-A-, UV-B- und Breitbandfilter. Und für die Produktentwickler ist es gar nicht so einfach einen Filter zu entwickeln, denn er sollte folgende Anforderungen erfüllen:
- Maximale UV-Absorption
- Er sollte möglichst wenig in die Haut eindringen,
- giftfrei sein,
- gute Hautverträglichkeit besitzen,
- geruchslos sein,
- keine Farbveränderung der Haut hervorrufen,
- wasserfest sein,
- schweißfest sein,
- lange wirken,
- gute Mischbarkeit für kosmetische Rezepturen besitzen und
- im Winter als auch im Sommer funktionieren.
Zu den gängigsten Inhaltsstoffen mit Filterfunktion gehören folgende UV-Filter:
- Octyl Methoxycinnamate
- Butyl Methoxydibenzoylmethane
- 4-Menthylbenzylidene Camphor
- Benzoephenone-3
- Isoamyl p-Methoxycinnamate
- Phenylbenzimidazole Sulfonic Acid
Einem rein natürlichen Lichtschutzfilter wird es zur Zeit nicht geben. Sonnenschutzmittel aus dem Naturkosmetik-Bereich besitzen im Gegensatz zu konventionellen Kosmetikprodukten meist eine hautfreundlichere Zusammensetzung. Manche Rezepturen aus dem Segment der Naturkosmetik beinhalten mineralische Filter. Bis auf wenige Ausnahmen sind diese Produkte auf der Haut immer sichtbar. Hier sollte der Verbraucher eine Bereitschaft mitbringen, dies zu akzeptieren.
Kurz erklärt: Unterschied zwischen mineralischen & chemischen Sonnenfilter
Hier trennen sich die Meinungen gewaltig. Ein mineralischer Sonnschutzfilter besteht zum Beispiel aus fein gemahlenen Tonpartikeln. Diese liegen nach dem Aufbringen auf der Haut und reflektieren dort die Sonnenstrahlen zurück. Diese mineralischen Filter dringen nicht in die Haut ein, gelten als unbedenklich. Auch in Rezepturen für Naturkosmetik können mineralische und chemische Elemente enthalten sein. In zertifizierter Naturkosmetik ist das Produkt in der Regel besonders hautfreundlich formuliert. Der Nachteil ist aber häufig, dass man eben sehen kann, dass es sich um einen mineralischen Filter handelt.
Ein chemischer Sonnenschutzfilter kann aus mehreren Substanzen bestehen. Diese Filter dringen in die Hautschichten ein und wirken dort. Sie stehen in der Kritik hormonähnliche Wirkung zu haben, sind gesundheitlich nicht unbedenklich. Denn das, was Du auf Deine Haut gibst, wird zum größten Teil von ihr aufgenommen. Achte also auch auf die Rezepturen.
Sonnenschutz oder Tausendsassa?
Wenn ein kosmetisches Produkt mit Sonnenschutz besonders viel kann, solltest Du skeptisch sein. Schaue Dir die an. Das ist die Liste der Inhaltsstoffe für die Rezeptur. Je länger diese Liste ist, desto skeptischer sollte man werden. Dort stehen die Stoffe in abnehmender Reihenfolge des Inhalts drin - viel Inhalt vorne - wenig Inhalt hinten. Allergieauslösende Stoffe MÜSSEN separat deklariert werden. Lass Dich auch nicht davon irritieren, wenn dort Wörter stehen, die Du noch nie gehört hast oder noch nicht einmal fehlerfrei aussprechen kannst. Die Liste ist meist in englischer Sprache oder mit lateinischen Begriffen gefüllt, quasi ein international gültiger Sprach-Code.
Och manno: Nano!
Auch für Sonnenschutzmittel sind Rezepturen mit sogenannten Nanopartikeln bekannt. Die Verwendung wird kontrovers diskutiert, gilt zunächst als sicher. Obwohl hier noch eine Vielzahl relevanter, aber unbeantworteter Fragen bestehen. Es gibt ein Für und Wider. Wenn Du auf Rezepturen mit Nanopartikeln verzichten möchtest, schaue auf die INCI-Liste. Entsprechende Inhaltsstoffe müssen aufgeführt und mit NANO gekennzeichnet werden und sind so leicht erkennbar.
Unsere Tipps für ein unbeschwertes Sonnenbad
#1 Beginne bei einer längeren Phase (Urlaub) zunächst mit einem Sonnenschutzmittel, das einen höheren Sonnenschutzfaktor bietet. So kann sich Deine Haut langsam ans Sonnenbaden gewöhnen. Du kannst dann später zu einem niedrigeren Filter entsprechend Deiner Eigenschutzzeit wechseln.
#2 Vergewissere Dich vor der Anwendung des Sonnenschutzmittel, ab wann es wirkt. Es gibt Produkte die eine Sofortwirkung bieten, die meisten benötigen 30 Minuten, um den Schutz aufzubauen. Diese Zeit ist dann erforderlich, damit das Produkt ausreichend in die Haut eindringen kann, um dort zu wirken.
#3 Spare nicht mit der Menge!
#4 Das Sonnenschutzmittel braucht direkten Hautkontakt. Verwende vor dem Auftragen eines Sonnenschutzmittel keine Bodylotion, kein Körperöl, keine Gesichtscreme etc. Das Sonnenschutzmittel muss in die Hornschicht einziehen können, damit es optimal wirksam wird.
#5 Denke auch an Sonnenschutz, wenn Du Dich im Schatten aufhälst.
#6 Ist der Aufenthalt am und im Wasser geplant, wähle ein Sonnenschutzmittel mit einer wasserfesten Rezeptur. Wasserfest bedeutet aber nicht, dass der Filter ewig auf der Haut bleibt. Wenn Du aus dem Wasser kommst, die Haut mit dem Handtuch lieber trocken tupfen anstatt zu reiben. Und noch ein Hinweis: Wasserfest heißt nicht handtuchfest! Daher solltest Du unbedingt nach dem Aufenthalt im Wasser das Sonnenschutzmittel erneuern, auch dann wenn Du Dich nur von der Sonne trocknen lässt.
#7 Das beliebte Sonnentrocknen nach dem Baden hat jedoch einige Nachteile. Die Haut ist im feuchten Zustand durchlässiger für die UV-Strahlung.
#8 Nachcremen - nachcremen - nachcremen!
#9 Auch Kleidungsstücke können vor der Sonne schützen, aber dicht gewebt sollten sie sein. Denke auch an Hütchen, Schirmmütze und Sonnenbrille.
#10 Sonnenprofis denken an besonders empfindliche Stellen wie Nase, Hals, Dekolleté, Knie und den Fußrücken. An diesen Stellen haben sich Sonnenschutzmittel mit einem hohen Lichtschutzfaktor bestens bewährt.
#11 Vermeide die Mittagssonne von 11 Uhr bis 15 Uhr. Dies sollten Sie vor allem bei Kindern beherzigen.
#12 Babies gehören gar nicht in die Sonne.
#13 Auch Hunde und Katzen wissen instinktiv, wann genug ist. Daher sollte man diese Tiere nicht in die Sonne zwingen.
#14 Trinke ausreichend Wasser, gleiche den durch Schwitzen entstandenen Flüssigkeitsverlust aus.
#15 Nimmst Du Medikamente? Diese können zu einer erhöhten Lichtempfindlichkeit beitragen. Lies den Beipackzettel, frage im Zweifelsfall vor der Reise den Arzt oder Apotheker.
#16 Trage kein Parfüm und auch keine parfümierten Bodylotions, wenn Du in die Sonne gehst. Hier kommt es im übrigen nicht auf die Parfümkonzentration an. Die Inhaltsstoffe entscheiden, ob sie im Zusammenhang mit UV-Strahlung Flecken auf der Haut verursachen. Daher verwende auch kein Eau de Cologne oder Bodysplash mit anschließender Besonnung.
Kann ich die Sonnenschutzcreme vom letzten Urlaub noch weiter verwenden?
Klare Antwort: jein!
Die Rezepturen für Sonnenschutzmittel enthalten häufig Antioxidantien und andere, zum Teil auch puffernde Inhaltsstoffe, die dem Produkt auch Ihre Textur geben. Grundsätzlich muss gewährleistet sein, dass die Produkttextur über einen langen Zeitraum stabil bleibt. Ein Sonnenschutzmittel liegt auch häufig am Strand in der Sonne und wird so Temperaturen von 50℃ und mehr ausgesetzt. Die Produkte sind mit einem Symbol gekennzeichnet, einem offenen Tiegel mit einer Zahl, zum Beispiel 24. Dies bedeutet, dass das Produkt nach Öffnung 24 Monate haltbar ist. Grundsätzlich geht man von einer optimalen Lagerung bzw. einer üblichen Umgebung für die Lagerung und Anwendung des Produktes aus. Theoretisch sollte daher das Produkt noch verwendet werden können. Prüfe das Produkt zunächst noch einmal: Ist es sensorisch einwandfrei (fühlt es sich noch an, wie im letzten Jahr)? Klumpt es? Hat sich die Rezeptur in Phasen aufgelöst (Öl schwimmt oben)? Riecht es komisch?
Grundsätzlich kann man aber festhalten: Die Schutzleistung eines Sonnenschutzmittels kann sich bei der Lagerung in einem Jahr etwa um die Hälfte verringern. Unser Tipp: Verwende am Anfang nur neue, bisher ungeöffnete Ware. Verwende Produktreste aus dem Vorjahr bestenfalls zum Ende der aktuellen Besonnungsperiode.
In diesem Sinne wünschen wir Dir einen schönen Urlaub!Dein marirosa-Team