Am 20. März 2015 wird Mitteleuropa mit einer partiellen Sonnenfinsternis beglückt. Dies stellt aber aufgrund des hohen Solarstromanteils in Deutschland eine Herausforderung dar, auf die sich die vier Netzbetreiber Amprion, 50Hertz, Tennet, und TransnetBW bereits vorbereiten.
Eines vorweg die deutschen Netzbetreiber sind gut für den schnellen Einbruch der Solarleistung gewappnet. Aber nicht nur die Solarleistung wird einbrechen, sondern auch der Wind wird aufgrund der geringeren Sonneneinstrahlung abnehmen. D.h. die Windleistung wird auch einbrechen. Das passiert nicht schlagartig, aber verhältnismäßig gleichzeitig in Deutschland. Dies stellt die besondere Herausforderung dar.
Übrigens befindet sich fast die Hälfte der europäischen Solarleistung von 89 GW in Deutschland. Nur Norditalien hat einen ähnlichen großen Regelaufwand wie Deutschland.
Einkauf von Regelleistungen
Die Netzbetreiber müssen sich auf zwei Szenarien einrichten:
- Wenn der Himmel bewölkt ist, wird der Einbruch der erzeugten Elektroenergie weniger stark sein, da der Anteil der Solarleistung an der Gesamtenergieleistung geringer ist. Viele konventionelle Kraftwerke speisen bereits Strom ein und können kurzfristig ihre Einspeiseleistung erhöhen.
- Ist der Himmel ohne Wolken pumpen die Solaranlagen viel Strom ins Netz und reduzieren aber alle parallel ihre Einspeiseleistung. Hier müssen vor allem Pumpspeicherkraftwerke aber auch Kohle- und Gaskraftwerke die Versorgungslücke ausgleichen, damit das Stromnetz nicht zusammenbricht.
Bei Bewölkung am 20.3.15 haben die Netzbetreiber also die geringsten Sorgen. Es gibt diverse Studien und Berechnungen und die Netzbetreiber sind gut auf die Sonnenfinsternis vorbereitet, so dass keine Probleme für die Stromverbraucher zu erwarten sind.
Im Extremfall werden Großverbraucher kurzfristig vom Netz genommen.
Quelle: golem.de