Sonnencreme. Wie finde ich die richtige Creme?

Von Dina

Sonnenschutz ist ein sehr umfangreiches und auch ein interessantes Thema.
Bisher habe ich mich nicht wirklich damit befasst, denn als ich jünger war, wollte ich einfach nur braun werden und schön sommerlich aussehen. Jetzt bin ich älter und mit meinem Alter hat sich auch etwas an meinen Ansichten geändert.

In den letzten Monaten habe ich nicht gebloggt. Dies lag zum Einen daran, dass ich keine Lust hatte und zu faul war, der andere Grund war aber auch, dass sich an meinen Gedankengängen und an meiner Meinung zu Kosmetik im Allgemeinen so einiges geändert hat.

Mittlerweile versuche ich – so gut es geht – auf Produkte von Firmen, die Tierversuche durchführen, zu verzichten. Ich bin noch nicht ganz auf dem richtigen Weg, ich werde aber sicherlich noch irgendwann dahin kommen.
Ich möchte damit und deswegen hier auf meinem Blog auch keine Produkte mehr vorstellen, die durch das Anwenden von Tierversuchen entwickelt wurden.

So, genug Einleitung.
Nun zum eigentlichen Thema.
Diese Einleitung sollte euch bloß zeigen, dass sich in meinem Kopf etwas getan hat.
Mit dieser Entwicklung in meinem Kopf und dem dadurch gesteigerten Umweltbewusstsein, wurde mir auch bewusst, dass ich vielleicht auch auf meinen eigenen Körper achten sollte.

(Kleine Warnung vorweg: Dieser Artikel beleuchtet einige wissenschaftliche Aspekte von Sonnencreme.)

Wie ihr vielleicht wisst, bin ich an Colitis Ulcerosa erkrankt. Diese Krankheit zwingt mich dazu, starke Medikamente zu nehmen, die leider nicht nebenwirkungsfrei sind. Eines der Medikamente, das ich täglich zu mir nehme, hat phototoxische Eigenschaften.

Was heißt phototoxisch?

Phototoxisch heißt, dass der Arzneistoff, den ich nun in meinen Blutkreislauf eingeschleust habe, durch Lichteinfluss eine giftige Wirkung auf die Haut ausübt.
Diese giftige Wirkung kann sich schlussendlich als Hautkrebs äußern.

Wie passiert das?

Jedes Molekül hat eine gewisse (Grundzustands-)Energie. Moleküle können durch Energiezufuhr einen Energiegewinn erlangen und damit in höhere Energieniveaus angeregt werden. Man kann sich das Ganze wie eine Leiter vorstellen. Normalerweise befindet sich der Stoff auf der untersten Stufe. Wird er nun durch äußere Hilfe auf eine höhere Stufe angehoben, so hat er dort oben mehr Energie. Mit dieser Energie kann er entweder weiter zerfallen oder er fällt von seiner Stufe wieder herunter und gibt diese – vorhin gewonnene – Energie an andere Moleküle ab, die damit verändert werden können.
Diese veränderten Moleküle können den Körper schädigen und verändern Zellen, deren Inhalt und schlussendlich auch die DNA.

Quelle: http://www.solstice.de

Diese kurze, etwas wissenschaftlichere Erklärung beantwortet nun die Frage, warum mir Sonnenschutz wichtiger geworden ist: Ich muss verdammt vorsichtig sein, wenn ich an die Sonne gehe, denn mein Risiko an Hautkrebs zu erkranken ist enorm gestiegen.

DOCH! Es ist nicht nur wichtig, auf Hautschutz zu achten, wenn man Medikamente nimmt. Generell ist Hautkrebs ein ernstzunehmendes Thema und man sollte subjektive Schönheit (Bräune) nicht vor die Gesundheit stellen. Ich persönlich fühle mich wohl in meiner milchig, käsigen Haut und würde sie Hautkrebs jederzeit vorziehen.

Durch ein wenig Recherche bin ich auf Dariadarias Blogbeitrag und auf Anna Laura Kummers Video zur neuen BiGood Sonnencreme von Bipa gestoßen. Natürlich, so beeinflussbar, wie ich auch bin, habe ich mir die Creme sofort gekauft.

Obwohl ich mit den geteilten Meinungen der beiden nicht zu 100% übereinstimme (dazu später mehr), hat die Creme doch einige Pluspunkte:

+ sie ist in Österreich hergestellt
+ sie wurde ohne Tierversuche hergestellt
+ sie ist vegan, besitzt also keinerlei tierische Inhaltsstoffe
+ sie ist für sensible Haut geeignet
+ die Verpackung besteht zu 60% aus Recycling-Material

Nun, in welchen Punkten weicht meine Meinung von den verlinkten Inhalten ab?
Die BiGood Sonnencreme enthält einen mineralischen UV Filter.
Beide Mädels sprechen über chemische und mineralische Filter. Dies bezieht sich darauf, durch welche Methode schädliche UV-A und UV-B Strahlen von der Haut ferngehalten werden sollen.
Mir persönlich stößt es immer bitter auf, wenn ich höre, dass etwas „chemisch“ und daher schlecht ist.
Das stimmt so nicht.
(Die Definition haben aber nicht die beiden getroffen.)
Chemischen Filtern wird nachgesagt, dass sie in tiefere Hautregionen eindringen und dadurch eine schädigende Wirkung haben können. Diese Filter absorbieren UV Strahlung.
Ich bin kein Experte auf dem Gebiet der Sonnencremen, und der Hautforschung.
Doch ich kann euch sagen: beide Arten von Filtern dringen in einem gewissen Maße in die Haut ein.
Mineralische Filter sollen zwar weniger weit in die Haut eindringen, dennoch beruht ihre Wirkung auf der Anwendung von sogenannten Nanopartikeln (v.a. Zinkoxid und Titandioxid) und diese Partikel sind noch relativ wenig erforscht.

Was sind Nanopartikel?

Nanopartikel sind klitzekleine Teilchen, sie sind ca. 0,000 000 001 Meter „groß“ – zum Vergleich, ein Wassermolekül ist ca. 0,000 000 000 7 Meter „groß“. Der positive Effekt dieser Partikel liegt darin, dass sie Licht sehr leicht reflektieren, dadurch, dass sie so klein sind, hinterlassen sie auch kaum einen weißen Film.
Dennoch ist zu beachten, dass diese Partikel – durch ihre winzige Größe – auch die Haut passieren können und damit in den Körper gelangen. Dort binden sie, durch verschiedene chemische Effekte, andere Moleküle und Partikel sehr, sehr leicht und sehr, sehr stark und „immobilisieren“ diese. Das heißt, die immobilisierten Teilchen sind in ihrer Bewegungsfreiheit und Funktion eingeschränkt. Wie genau sich dies auf den Körper auswirken kann, ist leider noch nicht zu Genüge erforscht.
Diese Nanopartikel gelangen natürlich nur in geringem Ausmaß in den Körper, doch kann auch diese kleine Konzentration womöglich Schäden anrichten.
Zudem ist zu beachten, dass, wenn wir mit einem solchen Sonnenschutz baden gehen, die Nanopartikel auch in die Gewässer (Meere, Seen, usw. wo auch immer ihr badet) gelangen und damit von anderen Wasserbewohnern aufgenommen werden. Auch in diesen Organismen und Lebewesen können sie Schaden anrichten.

Welche Creme soll ich nun kaufen?

Besser irgendeine als gar keine!
Beide Arten von UV Filtern haben ihre Vor- und Nachteile. Dieser Beitrag sollte euch nur dazu anregen, über das ganze Thema nachzudenken und für euch selbst zu entscheiden, was für euch das Richtige ist. Beide Filter sind de facto chemisch, beide beruhen auf chemischen bzw physikalischen Prinzipien.
Das Wichtigste ist auf jeden Fall, dass ihr einen ausreichend hohen Lichtschutzfaktor verwendet. Besser zu viel als zu wenig.
Eure Haut wird es euch irgendwann danken.

Außerdem kann ich euch empfehlen, auf die Verlinkungen zu den Beiträgen von Maddie (DariaDaria) und Anna Laura Kummer zu klicken. Auch diese sind sehr hilfreich.