Sega hat es nicht leicht: Jahr um Jahr erreichen neue Sonic-Titel das Land, doch keiner davon schafft es die Kritiker-Herzen zu erobern.
Man merkt schon deutlich, dass die Entwickler bemüht sind, die Serie immer wieder neu zu erfinden – doch nie findet man wirklich eine Formel, die durchwegs funktioniert. Sonic Boom ist das jüngste Beispiel für einen solchen Versuch. Basierend auf einer gleichnamigen Cartoonserie erntet der Titel schon im Vorweld jede Menge Unmut. Kaum jemand bedenkt dabei die 3DS-Version, hinter der sich ja doch ein ganz passabler Plattformer zu verstecken scheint. Der Spieler kontrolliert vier Charaktere aus dem Sonic-Universum und wandert so durch relativ einfallslose Level auf der Suche nach dem Ziel und versteckten Items.
Gewisse Teilaspekte funktionieren dabei ganz gut: Vor allem wenn man schnell unterwegs ist scheint man eine gute Balance aus Geschwindigkeit und Reaktion gefunden zu haben. Warum Sonic einen “Grapple Beam” benötigt ist dagegen weniger klar, vor allem da das Feature eine zentrale Rolle im Gameplay einnimmt und dem ikonischen “einigeln”, mit dem Sonic sonst die Gegner bekämpft, ein Ende setzt.
Der schnelle Wechsel zwischen Charakteren mit unterschiedlichen Fähigkeiten funktioniert allerdings tatsächlich ziemlich gut und das Spiel vermeidet übliche Stolpersteine wie unfaires Leveldesign. Woran es am Ende allerdings wirklich hakt ist eher die Präsentation des Titels.
Die Levels könnten kaum eintöniger aussehen und das größte Problem ist wohl der absolut unerträgliche Soundtrack, der mit seinen generischen Klängen jeden noch so gut versteckten Funken Spaß aus den Levels saugt. Am Ende bleibt leider nichts, was aus dem 3DS-Titel mehr als einen mittelklassigen Release macht. Sls Cartoon funktioniert Sonic Boom wohl besser als als Videospiel.
Plattform: 3DS (Version getestet), Spieler: 1, Altersfreigabe (PEGI): 7,
Release: 21.11.2014, www.sonicthehedgehog.com/boom