Song Reader - Lisa Tucker


Song Reader - Lisa TuckerAutor: Lisa Tucker
Titel: Song Reader
Englischer Originaltitel: The Song Reader
Erscheinungsjahr: 2003
Verlag: Eichborn AG
Seitenzahl: 328
Erster Satz: Meine Schwester Mary Beth war Songdeuterin.
Inhalt:
Seit dem Tod ihrer Mutter lebt Leeann allein mit ihrer Schwester Mary Beth und deren Adoptivsohn Tommy in dem kleinen Örtchen Tainer. Dort ist Mary Beth bekannt dafür, anhand von Songs, in den Köpfen der Menschen, zu ermitteln wo ihre Probleme liegen und wie diese zu lösen sind. Sie selber bezeichnet es schlicht und einfach als Songdeuten, während Leeann davon überzeugt ist, das ihre Schwester die besondere Gabe hat, anderen Menschen zu helfen.
Doch als Mary Beth ein Geheimnis aufdeckt und eine ihrer Kundinnen versucht sich umzubringen, gerät ihr ganzes Leben aus den Fugen. Leeann weiß sich nicht mehr zu helfen und beginnt immer verzweifelter nach ihrem Vater zu suchen, der die Familie vor so langer Zeit verlassen hat.
Meine Meinung:
Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Leeann erzählt, die zu Beginn der Geschichte zwölf Jahre alt ist und ihre große Schwester, die in ihren Augen viel schöner und begabter ist, bewundert, denn trotz des Todes ihres Mutter, ermöglicht Mary Beth ihrer Schwester eine unbeschwerte und glückliche Kindheit. Besonders an der jungen Frau, ist ihre Gabe, die geheimen Ängste, Wünsche und Sehnsüchte anderer Menschen zu erkennen. Dafür muss sie nur die Songs und die dazugehörigen Texte, von denen diese Menschen in ihrem Leben begleitet werden, anhören und deuten. So hat sie schon einige ihrer Kundinnen glücklich gemacht und bei wichtigen Lebensentscheidungen geholfen.
"Meine Schwester Mary Beth war Sondeuterin, Soweit ich weiß kann das niemand sonst auf der Welt von sich sagen. Und selbst nach allem, was passiert ist, würde ich gern in die Zeit zurückkehren, als die Musik wie ein Geist durch unsere Stadt, wehte, unseren Gefühlen Worte gab und uns alle miteinander verband."
Mary Beth ist am Anfang des Buches eine sehr glückliche junge Frau mit einem ausgeprägten Drang anderen Menschen zu helfen. Obwohl sie nicht die allerbeste Kindheit hatte und bei ihren Versuchen, es ihrer über alles geliebte Mutter recht zu machen, mehr als einmal gescheitert ist, ist sie im Umgang mit ihrer kleinen Schwester und ihrem Sohn sehr liebevoll und wirkt stets glücklich. Sie war mir sofort von der ersten Seite an sympatisch, doch dieses Bild ändert sich im Buch immer mehr. Das liegt vor allem an der Perspektive von Leeann. Anfangs ist sie erst zwölf und noch sehr naiv. Dadurch, dass sie ihre Schwester so stark bewundert, ist ihr Blick getrübt und sie beschönigt das Leben ihrer Schwester. Am Ende des Buches ist sie sechzehn und um viel erwachsener geworden. Sie beginnt im Laufe der Handlung das Verhalten ihrer Schwester zu hinterfragen und bemerkt, dass ihre Schwester lange nicht so unschuldig ist, wie Leeann glaubte.
Außerdem verändert sich Mary Beth, nach dem versuchten Selbstmord einer Kundin stark. Sie wird apathisch und überlässt die fünfzehnjährigen Leeann und den kleinen Tommy völlig sich selbst. Einerseits habe ich Mitleid mit der jungen Frau gehabt, aber andererseits habe ich das Verhalten als sehr egoistisch empfunden und mich wirklich darüber geärgert.
Außer der Probleme ihrer Schwester muss Leeann während des Erwachsenenlebens auch andere Enttäuschungen hinnehmen. Zum einen wären da die normalen Teenagerprobleme mit den besten Freundinnen und natürlich Jungs. Doch Leeann hat auch immer das Gefühl im Schatten ihrer Schwester zu stehen und nicht über darüber hinwegzukommen, dass sie von ihrer Mutter nie die gewünschte Zuneigung und ein Lob bekommen hatte. Doch am allermeisten fragt sie sich warum ihr Vater, dem sie sehr nahe stand, sie ohne ein Wort der Erklärung verlassen hat. Deshalb beginnt sie ihren Vater zu suchen, findet jedoch nicht das, was sie sich wünscht.
Ich würde das Buch nicht als besonders spannend bezeichnen. Dennoch hat es mir gut gefallen. Das lag vor allem an dem Schreibstil der Autorin. Er ist leicht zu lesen und teilweise fast schon poetisch, sodass die Atmosphäre des Buches zu jeder Zeit greifbar ist.
Die Charaktere in dem Buch sind alle sehr interessant entwickeln sich im Laufe der Handlung weiter, weshalb das Buch interessant bleibt.
Fazit:
Ein sehr emotionales Buch über die Außergewöhnlichkeit der Musik, die Probleme einer Familie und das Erwachsenwerden berichtet. Alles in diesem Buch wirkt sehr lebendig und realitätsnah.
Ich vergebe ich 4 von 5 Herzen ♥♥♥♥

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