Sondersendung am 30. März Aktenzeichen XY sucht nach vermissten Kindern
Mainz - Die ZDF-Fahndungssendung „Aktenzeichen XY …ungelöst“ widmet sich das erste Mal in ihrer 44-jährigen Geschichte ausschließlich vermissten Kindern.
Die 90-minütige Spezialausgabe „Wo ist mein Kind?“ mit Moderator Rudi Cerne (52) wird am 30. März (20.15 Uhr) live ausgestrahlt, wie der Mainzer Sender ankündigte.
„Wir hatten eine solche Sondersendung schon lange geplant, weil einfach so unglaublich viele Kinder vermisst werden“, sagte Moderator Rudi Cerne zu BILD.de.
Derzeit gebe etwa 1700 Jungen und Mädchen zwischen 3 und 17 Jahren in Deutschland, die offiziell verschwunden sind. Davon seien 510 unter 13 Jahre.
Hinter jedem vermissten Kind steht den Experten zufolge fast immer das traumatische Schicksal einer ganzen Familie.
Vor allem aber gehe es darum, neue Erkenntnisse in Vermisstenfällen zu gewinnen. „Unser oberstes Ziel ist es, Gewaltbrechen zu verhindern“, sagt Moderator Rudi Cerne.
Im Studio werden nach ZDF-Angaben Familienangehörige vermisster Kinder von ihrem Schicksal berichten und offen über ihre emotionale Situation sprechen.
In Filmen wird das Verschwinden der Kinder so genau wie möglich rekonstruiert. Zudem werde gezeigt, welche Wege die Polizei geht und welche neuen Kriminal-techniken zum Einsatz kommen.
Insgesamt sollen in der Sendung vier Fälle von vermissten Kindern behandelt werden, darunter der des kleinen Felix Heger, der im Jahr 2006 im Alter von drei Jahren verschwand. Sein Vater wurde wenig später tot aufgefunden, von Felix fehlt aber noch jede Spur.
Weitere Fälle: Katrin Konert, die 2001 im Alter von 15 Jahren verschwand, sowie Tanja Gräff, die seit 2007, als sie 21 Jahre alt war, vermisst wird. Der vierte Fall steht noch nicht fest.
Ursprünglich wollte sich Rudi Cerne in der Sondersendung auch mit dem Fall Mirco beschäftigen. Am 3. September 2010 war der Schüler aus Grefrath (damals 10 Jahre alt) auf dem Heimweg von einer Skateranlage entführt worden. Inzwischen konnte die Polizei das Schicksal des Jungen klären: Ein 45-jähriger Familienvater aus der Region hat im Januar gestanden, Mirco ermordet zu haben.
Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt