Sommerkino in der Villa Stuck: das sind die M+M Limbo Lichtspiele

Von Villastuck @villastuck

M+M das sind Marc Weis und Martin De Mattia. Zusammen haben sie im Obergeschoss des Ateliergebäudes der Villa Stuck eine temporäre Installation namens Limbo Lichtspiele installiert. Ein über sechzig Meter langer Vorhang, bedruckt mit knapp 50.000 Stills aus einem eigens inszenierten Film, birgt in seiner Mitte einen Kinosaal. 

Mit den LIMBO LICHTSPIELEN schaffen M+M einen Schwellenraum – außen Installation, innen Kino –, der gleichzeitig als Objekt und Vorführraum dient.

M+M über die Limbo Lichtspiele im Videointerview

Filmreihe jeden Freitag: Das Haus des Künstlers konzipiert von Agente Doble

In einem Zeitalter, das von Migration geprägt ist, der Allgegenwart von Technologie und Globalisierung, auf das Phänomen Künstlerhaus zu blicken und darüber zu diskutieren, fördert die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Wahrnehmungen der Idee von zu Hause und von Leben in Bezug auf Kunst und als solche zu Geschichte und zu früheren Gesellschaften und der jetzige. Mit Marguerite Duras könnte man behaupten, wenn das Zuhause die Geschichte unseres Lebens ist, ist es auch ein getreues Abbild der Geschichte unserer Zeit.

Die Idee des Hauses, seine Form und sein Inhalt wurden im Laufe des 20. Jahrhunderts verändert und verändern sich bis heute wie nie zuvor, seitdem der Mensch aufhörte, in Höhlen zu leben. Die Mechanisierung zu Beginn des 20. Jahrhunderts, sowohl in Bezug auf die Produktion von Baumaterialien und der Aufstieg des Proletariats führten zu einr ästhetischen und sozialen Revolution in Bezug auf das Leben.

Die jüngste technologische Revolution öffnet heute neue Fenster in das Haus; Von unseren Wohnzimmern aus verbinden wir uns per Skype mit der ganzen Welt und die Unterscheidung zwischen Wohnung und Büro oder Studio wird geringer, wenn Wohnungen kleiner werden, geschrumpft durch die um sich greifende Gentrifizierung des Lebensraumes. Zwei Weltkriege und der Dekolonialisierungsprozesse fanden zwischen diesen Momenten statt, zusätzlich zum Aufstieg des Filmemachens als dokumentarisches Werkzeug, als Industrie und als eine künstlerische Praxis.

In dem hier vorgestellten Zyklus finden Film und Gesellschaft ihre Stimme im häuslichen Kontext, der von Erinnerung und Phantasie spricht, von Fetischen und Geschichte, von Liebe und Tod.

Alle Freitags-Filme in den Limbo Lichtspielen gibt es hier. 

Video: Jan Krattiger, Redaktion: Ronja Lotz, Bild unten: Sebastian Gabriel