Dies ist ein Beitrag von Aussie Buschfunk
Busch-LIVE! 2
Die Sommerferien sind vorbei. Die Kinder sind zurück in der Schule und es kehrt wieder Ruhe ein auf unserem Buschblock. Zeit zum Schreiben…
Zelten für die Kinder – Ruhe für die Mama
Es passiert nur selten, dass wir als Familie gemeinsam wegfahren. Jemand muss sich um die Tiere kümmern und den Gemüsegarten gießen. Die Nachbarn sind zwar immer gerne dazu bereit, doch auch das muss organisiert werden. Damon wollte mit den Kindern zelten fahren. Für mich bedeutet zelten jedoch Arbeit, Arbeit, Arbeit. Da blieb ich lieber zu Hause und genoss etwas Mamazeit.
Am ersten Abend war ich etwas traurig und vermisste meine Rasselbande. Doch dann merkte ich, wie viel Zeit ich plötzlich hatte. Die Tage waren so lang und ich schaffte viel mehr als sonst. Jeden Abend blieb sogar Zeit für einen Film! Zudem konnte ich mich ungestört mit Freunden zum Kaffeeklatsch treffen und gemütlich den Einkauf erledigen. Himmlisch!
Meine Kinder vermissten mich in der ganzen Woche kaum. Sie hatten viel zu viel Spaß. Sie zelteten geschützt hinter Stranddünen im Cape Arid Nationalpark. Mehrere befreundete Familien waren dabei. Es kam niemals Langeweile auf. Sie angelten, schwammen, schnorchelten, wanderten, erkundeten Wassertümpel und spielten im Sand. Dass sie Campingstühle und Matratzen zu Hause vergaßen, machte ihnen nichts aus.
Sogar ein zahmer Kormoran namens Shaggy (Foto links) und ein Pinguinbaby (Foto rechts) sorgten für Unterhaltung. Shaggy ließ sich gerne von den Kindern in den Arm nehmen und kuscheln. Das Pinguinbaby versteckte sich 4 Tage lang unter einem Wohnwagen. Keine Mutter weit und breit. Die Besitzer des Wohnwagens brachten das Pinguinbaby schließlich zum Tierarzt. Das Baby hat jetzt eine Pflegemutter, die es aufzieht, bis es wieder zurück gebracht werden kann, wo es gefunden wurde. Mehr dazu kannst du hier lesen.
Schwimmunterricht am Strand
Jedes Jahr im Januar haben meine Kinder 2 Wochen lang Schwimmunterricht am Strand. Sie mögen den Unterricht gar nicht (zu viele Wellen, zu viel Seegras, zu salziges Wasser), sondern würden viel lieber im Swimmingpool üben. Doch wir leben am Meer und so müssen sie auch im Meer schwimmen können. Außerdem sind die Kosten für den Strandunterricht viel günstiger. Wir müssen nur AUD 12.50 pro Kind für 10 Tage bezahlen. Gibt es so etwas in Deutschland?
Der Schwimmunterricht ist ein soziales Ereignis. Nach etwas Meckern, bereitet den Kindern das Ganze doch viel Freude. Vor und nach dem Unterricht können sie nämlich nach Herzenslust mit ihren Freunden herumtollen. Ari schwimmt schon viel besser als ich und er kann von der Mole springen und zum Ponton mit Rutsche schwimmen. Wir verbringen meist 2 Stunden und mehr am Strand. Genug Zeit für mich, mit den anderen Müttern zu schnattern.
Dieses Jahr mussten wir jedoch in den sauren Apfel beißen: Unser Schwimmunterricht startete nämlich bereits um 8 Uhr! Bei einer Autofahrt von 30 Minuten, mussten wir jeden Morgen um 6 Uhr aufstehen. Und das in den Ferien! Zum Glück mussten auch unsere besten Freunde so früh anfangen. Eine Freundin war so lieb, uns eine Woche lang bei sich aufzunehmen. Ferien in der Stadt, auch einmal etwas anderes. Dieses mal blieb Damon zu Hause bei den Tieren.
Leider konnten wir nur einen Bruchteil von all den geplanten Stadtaktivitäten erleben. Die Kinder waren nach dem Morgen am Strand meist nachmittags so müde, dass sie nicht mehr viel unternehmen wollten. Wieder eine entspannte Woche für mich.
In der 2. Woche fuhren wir jeden Tag zur Stadt und zurück. Etwas hektischer, aber nach einer Weile klappte es gut und am letzten Tag waren wir sogar 9 Minuten vor dem Unterricht zur Stelle! Einen Vorteil hatte der frühe Schwimmunterricht: So früh am Morgen waren Wind und Wellen noch nicht so stark.
Ein toter Aprikosenbaum?
Wir haben 2 große Aprikosenbäume. Jedes Jahr produzieren sie so viele Aprikosen, dass ich jeweils kurz nach Weihnachten 3 Wochen lang mit Einfrieren beschäftigt bin, obwohl wir jede Menge Obst an Freunde verschenken. Dieses Jahr lief alles anders. Das Buschfeuer im November 2015 verbrannte einen Baum. Der andere Baum verlor zwar alle Blätter, die meisten Aprikosen blieben aber hängen. Neue Blätter trieben aus. Doch dann fiel das Obst vom Baum, bevor es reif war und alle neuen Blätter wurden braun.
Ehrlich gesagt, freute ich mich zunächst darüber, dass der ganze Einfrierstress dieses Jahr nicht stattfand. Freunde schenkten uns leckere Aprikosen von ihren eigenen Bäumen. Nach einer Weile sah unser Aprikosenbaum aber tot aus: Keine neuen Knospen und dünne Äste ließen sich einfach abknicken. Was nun? So ganz ohne Aprikosen wollte ich nicht mehr leben. Frische Aprikosen vom eigenen Garten schmecken doch so gut und die Aprikosen vom Supermarkt sind unheimlich teuer und unappetitlich.
Ich entschied mich dazu, den Baum stark zurückzuschneiden. Damon versprach zu helfen. Doch du weißt, wie das bei den Männern ist: Wenn ein Mann sagt, er erledigt einen Job, dann wird er es vor Weihnachten schaffen. Fragt sich nur, welches Jahr. Also begann ich mit Baumschere und Holzsäge. Jeden Tag ein bisschen mehr, bis die Muskeln nicht mehr konnten.
Die Kinder fanden es großartig und halfen gerne, wenn sie dabei im Baum rumklettern durften. Nach etwa einer Woche zeigte ich Damon stolz unsere Fortschritte. Er nahm kurzerhand die Kettensäge heraus und innerhalb von wenigen Minuten wurde der Baum verstümmelt. Oje, nun ist nicht viel übrig von dem einst so stolzen Aprikosenbaum (siehe Foto). Aber vielleicht treibt er vor lauter Schreck doch noch aus. Drück mir die Daumen!
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