Wien (OTS) – „Möglicherweise droht bei Urlaubsflügen mit Eurowings nach Mallorca bald ein Sommerchaos“, macht der Vorsitzende des Fachbereichs Luftfahrt in der Verkehrs- und Dienstleitungsgewerkschaft vida, Daniel Liebhart, darauf aufmerksam, dass es beim Bordpersonal der Eurowings Station Palma de Mallorca wegen der stockenden Kollektivvertragsverhandlungen „schon gehörig rumort“. „Die angespannte Stimmung unter der Belegschaft ist unüberhörbar. Ich hoffe nicht, dass Urlaubsreisende aus Österreich und Deutschland mit Eurowings-Tickets in den Sommermonaten statt auf der Ferieninsel schon auf den Flughäfen stranden“, so Liebhart.
Nach einem über 8 Monate anhaltenden Verhandlungsmarathon sei die Stimmung des Flugpersonals sehr angespannt. Die Standpunkte bei den KV-Verhandlungen scheinen nach dieser langen Zeit extrem verfahren zu sein, sagt Liebhart. Dennoch ist der Gewerkschafter zuversichtlich, dass man die derzeit herrschende Eiszeit mit einem akzeptablen Ergebnis bei der kommenden KV-Runde am 27. Juni 2019 beenden könnte und die Situation nicht weiter eskaliert.
Belegschaft schrieb offenen Brief an Eurowings-Geschäftsführung
Wie angespannt das Verhältnis zwischen Flugpersonal und Geschäftsführung mittlerweile sei, wurde kürzlich mehr als deutlich, schildert der vida-Gewerkschafter. Während die Geschäftsführung am 6. Juni 2019 insgesamt alle 80 PilotInnen und 140 FlugbegleiterInnen zu einem Zusammentreffen eingeladen hatte, sei das Treffen vom gesamten Personal geschlossen gemieden worden. Kein/e einzige/r Pilot/in oder Flugbegleiter/in sei im von der Geschäftsleitung angemieteten Tagungsraum erschienen. Stattdessen antwortete die Belegschaft der Geschäftsführung mit einem offenen Brief, welcher der Gewerkschaft vida vorliegt. Dieser Brief habe zum Inhalt, dass die Belegschaft lieber die Zeit für konstruktive KV-Verhandlungen genutzt hätte, als sich die Ausreden des Managements anzuhören, warum es noch immer keinen KV gibt.
Teils bis zu 50 Prozent weniger Entlohnung für Beschäftigte ohne KV
Im Unterschied zu den deutschen und österreichischen Eurowings-KollegInnen haben die PilotInnen und FlugbegleiterInnen der Eurowings Station Palma keinerlei Kollektivverträge, erläutert Liebhart. „Wichtige Arbeitszeitbegrenzungen, Ruhezeitenregelungen und soziale Absicherung fehlen. Hinzu kommt eine Vergütung, die zum Teil 50 Prozent unter jener der KollegInnen mit deutschem oder österreichischem KV liegt“, sagt der vida-Gewerkschafter.
„Die Eurowings Pilotenschaft Palma de Mallorca hat uns versichert, dass sie zu 100 Prozent die KV-Forderungen unserer Tarifkommission unterstützt. Die Tarifkommission wurde von der Pilotenschaft gewählt und legitimiert und genießt deshalb ihr uneingeschränktes Vertrauen“, betont Liebhart
„Was Eurowings und der Lufthansa-Konzern hier in Mallorca betreiben, ist nichts anderes als dreistes Lohn- und Sozialdumping, das beendet gehört. Und das ganz besonders, wenn man sich vor Augen führt, dass das spanische Personal auch regelmäßig an den deutschen und österreichischen Eurowings Stationen eingesetzt wird. In den Flugzeugen arbeitet dann Personal zusammen, dass für dieselbe Arbeit teils drastisch unterschiedlich entlohnt wird“, kritisiert Liebhart.
Quelle: OTS Wirtschaft
Sommerchaos bei Urlaubsflügen mit Eurowings nach Mallorca9.9 (98.81%) | 586 Bewertung[en]Diese Beiträge zum Thema könnten Sie auch interessieren ...
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