Neulich bei dm bin ich über ein Produkt gestolpert, das einen Bräunungseffekt verspricht: Sundance Schutz und Bräune. Aha. Ich hab' einfach mal mitgenommen. Faktor 30. Und dann festgestellt, was der bräunende Inhaltsstoff ist. Walnuss. Als alte Drogistin, die in Zeiten von Piz Buin, Delial (mein Lieblingsduft...) und Tiroler Nussöl gelernt hat, und als selber schon Walnusssammel Erfahrene weiß ich, das Zeug funktioniert! Walnussschalen gerben die Haut schön braun. Der Extrakt ist also schon was für schwer bräunende wie mich. Erste Tests waren zu kurz und zu selten, um echt was zum Bräunungseffekt zu sagen, aber theoretisch wirkt's.
Und die UV Filter sind neueste Generation, nicht die hormonell wirksamen Methoxycinnamate oder gar das hautkrebsfördernde Oxybenzon. Allerdings steht auch das Butyl Methoxidibenzoylmethane auf den entsprechenden deutschen Seiten unter Generalverdacht. In Amerika gelten die Dinger als sicher.
Bisschen viel Plastik mit den Acrylaten für meinen Geschmack, aber die seltenen Male, die ich es verwende, ist das weder für meine Haut ein großes Drama noch für die Umwelt. Dafür lässt es sich super leicht auftragen und zieht gut ein. Dazu kommt ein bissl Titandioxid als Sofortschutz denn der chemische Filter braucht ca. eine halbe Stunde, um seine Wirkung aufzubauen.
Wie es sich bei der Masse an Silikonen und ähnlichen Polymeren in der Gesamtmenge aller verwendeten Kosmetika inklusive der silikonstrotzenden Shampoos auf Kläranlagen oder Seen auswirkt, ist glaube ich noch nicht endgültig zu sagen, die hormonell wirksamen Filter zerstören aber wohl die Meeresfauna. Wobei zum Beispiel Korallenriffe eventuell auch von den physikalischen Filtern Titandi- und Zinkoxid angegriffen werden.
Vor 'Alumina' muss man übrigens keine Angst haben. Dieses Aluminiumoxid spaltet keine Salze ab und gelangt deswegen auch nicht durch eventuellen Kontakt mit offenen Hautstellen in den Körper. Es ist gebundenes Aluminium, wie auch in Aluan, das in Bio-Deos als leichtes Antitranspierans eingesetzt wird. Auch Aluminiumstearate sind gebundenes Alu, ergo ungefährlich.
In der Biovariante von alverde ist viel Titandioxid drin. Neuerdings muss ja ausgewiesen werden, wenn Nanopartikel in Kosmetika verwendet wurden. Wie nano die in der dm-Milch sind, ob sie so klein wären, dass sie durch die Haut dringen, wie von manchen befürchtet, ich kann es mir bei dieser Milch jedenfalls nicht vorstellen. Sie weißelt extrem. Damit ist man nicht gesellschaftsfähig. Und sie ist mir etwas zu schwer. Zwar relativ leicht zu verteilen, aber irgendwie bleibt ein Film. Allerdings, wenn mich keiner groß sieht wie beim Fahrradfahren, bekommen Arme und Dekolleté davon was ab.
Und meine Lippen, auch da muss ich auf Bio verzichten. Weil ich keine Lust habe auszusehen, wie die Beachbabes der 60er Jahre mit ihren knallweißen Zinksalbenlippen. Die Lippenstifte von Sante mit Lichtschutz und Farbe scheinen der letzten Reform der UV-Schutz Richtlinien zum Opfer gefallen zu sein. Aber zumindest sind die Pflegestoffe im Sundance Stift natürlich und keine Wachse aus Mineralöl. Auch hier ist es ein anständiger UV Filter.
Von Aesop gibt es neu eine Sonnenlotion LSF50für den Körper. Auch hier mit einem der neueren UV-Filter (wie in der Sundance), die maximal als allergenisierend gelten, für die aber noch keine hormonelle Wirkung nachgewiesen ist. Riecht super, lässt sich leicht auftragen, fühlt sich an wie ein Pflegelotion und sieht halt eifach cool aus. Ob sie 30 Euro mehr wert ist als die dm Varianten, also wenn ich regelmässig eine gute Lotion verwenden müsste, würde ich schlicht abwechseln. Mehr Pflege ist in der Aesop. Aber wenn ich zigmal ins Wasser hüpfe und nachcremen muss....
Zum Schutzfaktor selbst: LSF15 schützt schon zu 94%, LSF50 auch nur zu 98%. Mehr geht nicht. Dafür geht mehr immer an MENGE, die ihr verwendet. Also lieber einen 15er oder 30er dick und nach jedem Baden, Abtrocknen, Schwitzen neu auftragen, als zu sparsam mit dem teuren 50er umzugehen! Und nach Ablauf der Zeit (Eigenschutzzeit x Faktor) raus aus der Sonne! Und jetzt: 3...2...1...SOMMER!