Die Showhängebrücke auf dem Sex Rouge, knapp 3000 Meter über Meer.
Auf dem Tsanfleuron-Gletscher - hier eine nicht vereiste Passage.
Ich weiss nicht, wo anfangen, derart grandios war gestern die Route vom Sex Rouge hoch über Les Diablerets zur Quille du Diable, hinab zur Cabane de Prarochet und zum Sanetschpass und schliesslich zur Staumauer des Sanetsch-Stausees. Wir liefen gar nicht so lang, gut viereinhalb Stunden, aber es fühlte sich am Schluss an, als seien wir acht Stunden gelaufen. So viel sahen wir. Zuerst vom Sex Rouge das Nebelmeer unter uns. Dann die Hängebrücke, die dort oben zu einem Nebengipfel führt und nur zur Unterhaltung da ist; ich gestehe, dass auch wir uns auf ihr unterhielten: Der starke Wind brachte uns aus dem Gleichgewicht, abenteuerlich. Hernach der Tsanfleuron-Gletscher, den wir auf einem halb nassen, halb vereisten Pfad überquerten. In der Quille du Diable tranken wir etwas in der behelfsmässigen Buvette und sahen bolzengrad hinab auf den Derborence-See. Es folgte eine Abwärtspassage über glattgeschliffene Felsen, man musste auch mal bei der einen oder anderen Stufe die Hände zu Hilfe nehmen. Überall waren eingelagerte Seen. Der Gletscher, der den Stein längst freigegeben hat, bleibt präsent in Form unzähliger Kratzspuren. Die Arnikablumen standen höher als überall anders, wo ich sie schon sah. Das Wollgras war unendlich flauschig. Schliesslich die Sanetsch-Strasse und der tiefblaue Stausee, an dessen Ende wir die Seilbahn hinab nach Gsteig erreichten. Bizarr: Hochsommer, doch im Biswind froren wir uns, während wir verschwitzt im Schatten warteten, bis wir an der Reihe waren, fast zu Tode. Es war grandios, wie gesagt, und dieser Text kann das nur mangelhaft spiegeln.Hübsches Kegelchen! Die Quille du Diable.
Eines der vielen eingelagerten Seelein, an denen wir vorbeikamen.