Solstafir im “Shorts”-Interview
(c) Rebekka Kolbeinsdóttir and Guðmundur Óli Pálmason; Auf dem Bild: Solstafir
Guðmundur Óli Pálmason – Drummer der Band Solstafir aus Island – im “Shorts”-Interview. Der Schlagzeuger beantwortete die zehn Fragen und sprach über (Fast-)Unfälle / Ausfälle auf der Bühne, Beziehung beenden per SMS, das aktuelle Album, Zukunftspläne und einigen anderen Dingen. Viel Spaß beim überaus interessantem Interview. Kommentar des Drummers: “Best interview ever!” – Danke für die Blumen, sagt News² dazu. Entscheidet selbst.
Das Schlimmste was während einer Show passiert ist?
Kaputte Pedalen für die Bass-Drum, gebrochener Gitarrenhals, die Elektrik versagte auf der ganzen Bühne (wir haben es geschafft uns über andere Mittel mit Elektrizität zu versorgen aber das Belichtungssystem funktionierte nicht so nutzten wir normales „Küchen“-licht), der Sänger fiel fast von einem Monitor und somit auch fast von der Bühne, der Gitarrist spielte den falschen Song, der Drummer konnte sein Drumset aufgrund zu dichten Nebels aus den Nebelmaschinen während des Intros nicht finden (und das war sogar auf einer Open Air Bühne!!).
Welche drei Platten haben Dich zur Musik gebracht?
Duran Duran – Duran Duran
Michael Jackson – Off The Wall
Metallica – Ride The Lightning
Dein größtes Laster ist …?
Als Person: faul
Als Band: faul
Welche Art von Betrunkenheits-Typ bist Du? Gesprächig, melancholisch oder aggressiv?
Spaßig! Destruktiv aber spaßig!
Dein größter Fehler?
Persönlich gesehen bereue ich keiner meiner Aktionen in Form von Fehlern, einiger meiner Aktionen sind nur schlecht begründet.
Als Band: niemals aufzuhören.
Was ist Deiner Meinung nach Deine Stärke und was Deine Schwäche?
Als Person: Stärke: gut zu den Leuten. Schwäche: zu gut zu den Leuten.
Als Band: Stärke: Unser Ding durchzuziehen und sich nicht darum zu sorgen was Andere davon halten! Schwäche: Sich nicht darum zu sorgen was Andere davon halten wenn wir unser eigenes Ding machen.
Welches politische Ereignis löste bei Dir den Gedanken aus, das ein anderes Ergebnis besser gewesen wäre und warum?
Alle. Das System in dem wir Leben ist schlecht bis in seinen Kern hinein und voll von Fehlern und Wiederholungen, die selbstsüchtige Ärs*he dazu nutzen ihre eigenen Bedürfnisse zu erweitern während ein großer Teil der menschlichen Bevölkerung verhungert. Kommunismus hat versagt und Kapitalismus versagt in einem noch größeren Stil. Wir leben in einem Penthouse im Wolkenkratzer, der immer größer und größer wird und kein gescheites Fundament hat. Wir bereiten uns auf einem tiefen Fall vor und dieser wird bald kommen.
Dein Schatz macht per SMS Schluß. Wie reagierst Du?
Ich schreibe ein Album darüber und nenne es „Köld“.
Bitte erzähle unseren Lesern etwas über das aktuelle Release.
Es heißt „Svartir Sandar“ und ist eine Doppel-CD. „Svartir Sandar“ bedeutet „Schwarzer Sand“ und nimmt Bezug auf die in unserem Heimatland bekannten schwarz-vulkanischen Wüsten. Bedenke aber, dass eine Wüste nicht zwingend ein Ort sein muss den man auf einer Karte finden kann. Eine Wüste kann auch ein Zustand des Verstandes sein.
Wir wollten nie Konzeptalben schreiben und haben es bisher auch nie gemacht aber in einer Retrospektive betrachtet sehen wir, dass jedes unserer Alben eine Art roten Faden hat. Auch wenn die Lyrics von mir und Aðalbjörn stamen und wir nie über ein Konzept gesprochen haben, es scheint als wären wir immer auf der gleichen Seite wenn es um das Schreiben geht. Unsere ersten Alben handelten meist vom Heidentum, „Masterpiece Of Bitterness“ hatte diese Sache mit dem Licht und dem Feuer inne und „Köld“ ist ein Album voll von Liebesliedern.
Das „Konzept“ von „Savrtir Sandar“ ist eine verlorene Seele, die in einer kalten, schwarz-vulkanischen Wüste umher wandelt voll von Reue, Wut und vielleicht sogar etwas Schuldgefühle aus der Vergangenheit. Aber all dies entstammt einer sehr persönlichen Perspektive. Natürlich gibt es Variationen und das heißt, wie Du das ganze Album ungefähr interpretieren kannst.
Das Cover und all das Artwork wurde wurde vom norwegischen Künstler Kim Holm kreiert. Wir trafen ihn bei einem Gig in Bergen und er fragte uns, ob er Bilder von uns malen könne während wir spielten. Wir wurden zwar von Fotografen vorher gefragt aber nie von einem Maler – haha. Ein paar Wochen später haben wir Ideen zum Cover diskutiert und entschieden, dass sein Stil perfekt zur Musik passt. Er malte auch ein Bild zu jedem Song basierend auf seinen eigenen Interpretationen von der Musik und den Texten außerdem schrieb er per Hand alle Texte. Er hat einen großartigen Job gemacht!
Was sind Deine Zukunftspläne?
Touren. Festivals. Weltherrschaft. Berühmter als U2 werden!
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