Wunderbare Wünsche
Lindsay Ribar
Ivi, 2014
978-3492703352
14,99 €
Margo ist mir nicht sofort sympathisch, aber nach ein paar Kapiteln freunden wir uns an. Am Anfang ist sie mir zu eifersüchtig und zu neidisch. Auch wenn ich diese Gefühlsregungen verstehen kann und sie etwas unnatürlich ins Hintertreffen gerät, macht sie das nicht gerade sehr nett.
Oliver ist kein bisschen geheimnisvoll, obwohl er das wohl sein sollte oder wenigstens ein bisschen so wirken sollte. Aber ich finde ihn sofort niedlich, so schüchtern und hilfsbereit wie er ist.
Alle anderen Personen, die auch wirklich viel mit dem Geschehen zu tun haben, werden gut beschrieben und zu passenden Momenten in die Geschichte eingeführt. Es ist ein recht überschaubares Personal, das “Wunderbare Wünsche” bevölkert, aber mir reicht das.
Margo geht auf eine recht normale Schule. Alle bekannten Rollenbilder sind vertreten: das Mäuschen, die Beliebte, der Außenseiter und der hübsche Kerl, den jeder will. Etwas besonderes gibt es hier also nicht zu sehen, außer vielleicht das Musical, in dem Margo eine Rolle bekommt.
Margo entdeckt, dass sie an manchen Dingen in ihrer Umgebung gar nicht schuld ist. Sie hat nicht zu schlecht gesungen, sie war auch nicht böse zu ihrer Freundin und überhaupt: Sie hat gar nichts gemacht. Etwas später wird klar, dass alles irgendwie mit Oliver zu tun hat, den sie nun auch nicht wieder los wird! Drei Wünsche soll sie frei haben, dann ist Oliver aus seinem Dienst entlassen.
Fakt ist, das Margo gar nicht auf solche Typen wie Oliver steht! Wie soll sie das nur aushalten? Es ist mir klar, dass es sich um Liebesdreiecke dreht, aber auch um Musik und andere Gefühle, Freundschaft und Co.
Zum Lesen animiert hat mich das Buch durch seine Quelle an Wünschen, die ein Mensch hat, aber nicht einlöst. Die Gedanken, die sich Margo zu ihren Wünschen macht, waren erfrischend, manchmal frech und manchmal auch ziemlich doof. Gleichzeitig habe ich es gemocht, wenn Oliver und sie sich normal unterhalten haben. Es wirkte in einigen Momenten tatsächlich so normal, dass ich vergaß, dass er ein Flaschengeist ist.
Das Ende hat mich nicht wirklich umgehauen. Mir hätte eine Geschichte mit Margo gereicht. Ich brauchte kein Cliffhanger Ende, keine offene Wendung und keine weiteren Fragen. Die Geschichte war schön, stark und mutig bis ich erfuhr: Es geht weiter. Ich wollte Margo so in Erinnerung behalten, wie sie ist und war. Natürlich verrate ich das Ende nicht, aber es ist der Bücherpunktabzug in meiner Bewertung.
Das Cover ist nichts Außergewöhnliches. Ein einfaches Mädchen, aber die Farbgebung ist ganz hübsch.
Am Ende war ich recht zufrieden und konnte mit Margo und Oliver eine tolle Zeit verbringen. Was mich etwas stört, ist, dass es noch weitere Teile geben soll. Für mich ist die Geschichte gut gewesen und bedarf eigentlich keiner Fortsetzung, deswegen gefällt mir das Ende auch nicht.