"Letztlich wurde die Krise ausgelöst durch wenige, selbstsüchtige Menschen" und kurz darauf noch einmal: "Die wenigen, die die Krise auf dem Gewissen haben" will David Richard Precht, Tierfreund und Liebes-Experte (und als sogenannter Philosoph bei mir schon früher im Niedergang der deutschen Philosophie bebloggt), uns in dem Interview "Unser System steht auf der Kippe" in der Wirtschaftswoche vom 13.10.2010 weismachen.
Sein Anti-Krisen-Rezept entspricht der Qualität seines ökonomischen Erkenntnisniveaus:
"Die Rückkehr zu einer Kultur des Anstands, zu einem unausgesprochenen moralischen Betragen, wie es bis heute in Japan gilt und wie wir es bis in die Achtzigerjahre des 20. Jahrhunderts auch in Deutschland hatten. Damals hat kein Dax-Chef mehr als eine Million Mark verdient."
Ja, ja, die Boni-Banker haben die Krise verursacht, um Gottes willen doch nicht etwa das Geld-Zins-Wirtschaftssystem?
Das subventioniert mittlerweile sogar die Luxus-Boliden jener Fettaugenschicht, die unser Geld ohnehin inhaliert wie die Vampire das Blut. In dem Fahrbericht "Bugattis Veyron Super Sport ist nicht von dieser Welt" auf WELT Mobil erfahren wir:
"Der Umsatz aus 300 verkauften Veyron plus 150 Cabrio-Modellen Grand Sport reicht nicht aus, die Investitionen je wieder hereinzuholen" - trotz eines Grundpreises von 1,65 Mio. €, der mit einigen Sonderleistungen auch auf knapp 2 Mio. € steigen kann.
Ein nettes Autochenist das schon, und wenn ich einen Führerschein hätte und ein Sparschwein so dick wie ein dänisches Speckschwein könnte auch ich mir durchaus vorstellen, in 2,5 Sekunden von Null auf Hundert zu beschleunigen, oder in 15 Minuten 100 km Autobahn hinter mir zu lassen.
Es stört mich auch wenig, dass der VW-Konzern (dem gehört bekanntlich die Bugatti-Edel-Autoschmiede) hier einen veritablen Ressourcenverschwender ("Bugatti Veyron Super Sport has a fuel consumption of 37.2 liters / 100 km in the urban cycle and 23.2 liters / 100 km in the combined cycle" berichten Yosax Car News) und Klimakiller produziert: An eine Rettung der Umwelt glaube ich ohnehin nicht mehr.
Aber dass den Reichen das Geld noch in den After geblasen wird, indem der Volkswagen-Konzern für diese Autos keinen Kosten deckenden Preis verlangt: das ärgert mich schon. Warum fordern die nicht einfach 5 Millionen pro Exemplar? Auf diese Art würde wenigstens etwas von demjenigen Geld wieder in die Realwirtschaft zurück fließen, dass die Kapitalbesitzer dort abgesaugt haben. Und die Käufer wären wahrscheinlich sogar glücklich, denn ein hoher Preis begrenzt die Zahl potentieller Käufer und demonstriert die Potenz der tatsächlichen Erwerber.
Textstand vom 08.11.2010. Auf meiner Webseite
http://www.beltwild.de/drusenreich_eins.htm
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