Die größte Herausforderung für die Photovoltaik-Industrie ist nicht allein die Integration von mehr Solarstrom in das Stromnetz. Denn, die bisherigen Diskussionen haben es schon gezeigt, die Förderung durch eine gesetzlich garantierte Einspeisevergütung soll noch weiter gekürzt werden, als ohnehin geplant war. 7
Laut Handelsblatt hatten sich heute der Bundesumweltminister Norbert Röttgen, der eigentlich für das EEG zuständig ist, und der Sonnenblocker Wirtschaftsminister Rösler auf eine weitere Reduzierung der Einspeisevergütung für Strom aus Photovoltaik-Anlagen geeinigt. Die Kürzung, die bisher für den 01. Juli vorgesehen war, soll auf den 01. April vorgezogen und noch erhöht werden.
Die Kürzung soll bei kleinen Anlagen 20 Prozent, bei mittleren 25 Prozent und bei großen Freiflächenanlagen mehr als 30 Prozent betragen. Zudem werden maximal 90 Prozent des erzeugten Stroms vergütet, der Rest muss selbst verbraucht werden oder vermarktet werden.
Die Süddeutsche Zeitung berichtet zudem von weiteren monatlichen Kürzungen um 1,8 cent je Kilowattstunde und einer maximalen Vergütung von 85 Prozent des erzeugten Stroms.
Egal was morgen Mittag bei der Pressekonferenz der beiden Minister verkündet wird, das Signal ist verheerend für die gesamte Branche und ein Rückschritt für die Energiewende. Schon die letzten Kürzungen waren eine sehr große Herausforderung und nicht alle Unternehmen konnten diese Herausforderung bestehen. Mit weiterem Arbeitsplatzabbau und Insolvenzen von Solar-Unternehmen, vom Handwerker bis zum Modulproduzenten, wird also leider zu rechnen sein. Investoren und ausländische Unternehmen werden sich vermutlich aus Deutschland verabschieden, denn es gibt einige Länder – auch in Europa – die damit bessere Bedingungen haben.
Aber ich bin auch gespannt auf weitere Folgen. Werden jetzt Speicher für Photovoltaik-Anlagen attraktiver und werden die Preise noch schneller sinken? Wer wird dann profitieren? Wird Rösler mit dieser Aktion Billiganbieter aus Fernost fördern?
Weitere Stimmen im Photovoltaik-Guide und bei Cleanthinking.de, Spiegel Online und Focus.