Gelernte DDR-Bürger kennen das vielleicht noch: Die Berichterstattung in den Zeitungen und Medien diente den Interessen der Obrigkeit und die bestimmte, was dort geschrieben steht. Wenn also in den Zeitungen kampagnenartig davor gewarnt wurde, dass Cholesterin schädlich ist und dass Eier zuviel Cholesterin enthalten – was war da eigentlich der Verlautbarung des Staates in seinem Printmedium? Richtig, sie haben es erraten! Eier sind gerade Mangelware!
Der Zweck mit solchen Artikeln war also, dem Bürger zu erklären, dass er nicht braucht, was er nicht hat. So ähnlich, bloß andersrum wird das heutzutage in unserer freien Republik gemacht. Hier erklären Wirtschaftsinteressen Ihnen, dass die Produkte der Konkurrenz total schlecht sind, vermeiden es aber gleichzeitig zu sagen, dass die eigenen, viel schlechteren Produkte stattdessen von Ihnen konsumiert werden sollten. Aber auf diesen Trick fallen Sie ja nicht herein, oder? Flügelschläge zeigt Ihnen an einem Beispiel, wie Wirtschaftsinteressen das so machen.
Am Wochenende stand in der Welt am Sonntag ein Artikel von Daniel Wetzel (der Mann mit dem Hauptmann-der-Reserve-Haarschnitt da oben). Das ist der Haus-und-Hof-Journalist für das eben erwähnte Nachrichtenmagazin in der Abteilung "Energie und Klima". Er zitiert natürlich massenhaft das Atomlobbyinstitut RWI und verunsichert zutiefst mit der Überschrift:
Der große Schwindel mit der SolarenergieDie Deutschen glauben an die Sonnenenergie, sie soll auch in Zukunft stark subventioniert werden. Aber sie ist teuer und ineffektiv.
Ich habe diesen elendig langen, von sachlichen Fehlern und falsch geführten Argumentationen gespickten Artikel schallend lachend gelesen und muss sagen, nein vielmehr fragen: "Warum sagt der nicht einfach, dass wir Atomkraftwerke und Kohlekraftwerke noch viel länger nutzen sollen? Und dass die Energieversorgung in der Hand der Konzerne bleiben soll, die Milliardengewinne auf Kosten des Überlebens der Menschheit machen?" Das wäre doch zumindest ehrlich gewesen! In einer Demokratie dürfen wir schließlich alle ehrlich sein! Ich gehe mal nicht mit allen seiner Argumente ins Gericht, sondern fasse meine Kritik nur mit einer Schlagzeile zusammen:
Das Ende der Welt ist billiger als die Rettung der Welt!
Der Experte für Energie und Klima, Daniel Wetzel, wirft mit Zahlen um sich und zeigt auf, dass Solarstrom viel teurer ist als Windkraft und wir deshalb unsere Anstrengungen und Förderungen auf die tollen Windräder setzen sollten. Aber die helfen ja auch nicht 24 Stunden lang, weshalb, weshalb... Ja, das schreibt er nicht. Lässt er wohl lieber weg, die unangenehme Wahrheit. Nämlich die, wenn wir schon nicht auf Sonne als "Sommer-Energie" zur Kompensation für Wind als "Winter-Energie" setzen wollen, wir noch Atom-, Kohle- und Gaskraftwerke weiter benutzen müssen! Günstiger als die Möglichkeit der Rettung der Welt wird in jedem Fall die Zerstörung der Welt! Wenn das mal nicht eine Aussage ist!
Liebe Leserschaft! Wenn Sie tatsächlich daran interessiert sind, dass "nach Ihnen die Sintflut" kommt, hören Sie auf Daniel Wetzel! Lassen Sie es sofort sein, ihr Geld in unwirtschaftlichen Solarmstrom zu stecken! Retten Sie unsere Staatsfinanzen und stoppen Sie die Verschwendung von Milliarden-Subventionen! Hören Sie sofort auf damit, Anreize zu setzen, Speichersysteme für Wind- und Sonnenergie zu entwickeln! Und vor allem: Investitionen in die "Billig-Solarzellen" aus China gefährden deutsche Arbeitsplätze in der Kohle- und Atomindustrie!
Denn schon morgen wird es wie heute sein und zwanzig Jahre Solarförderung wird nichts, aber auch gar nichts am Untergang der Welt ändern können! Es wird nur teurer für Sie!
Wetten, Dass...?!
PS: Ich wette auch gerne noch einmal, dass falls wir die Menschheit noch retten können, dass Deutschland als Wirtschaftsstandort untergehen wird, weil wir tagelang weder Wind noch Sonne haben werden! Gott, was wird uns Angst und Bange werden mit den erneuerbaren Energien!
Kommentare