Solarbranche sucht ihren Weg in die Zukunft auf dem 14. Forum Solarpraxis

Karl-Heinz Remmers

Karl-Heinz Remmers bei seiner Eröffnungsrede zum 14. Forum Solarpraxis, Foto: Andreas Kühl

Gestern begann das 14. Forum Solarpraxis in Berlin. Trotz großen Veränderungen und weiter wachsenden Schwierigkeiten in der Branche durch die politische Verunsicherung und Erschwerungen auf dem Markt, war das Interesse der Teilnehmer groß. In den letzten Tagen vor der Veranstaltung haben sich noch überraschend viele Interessierte angemeldet, darunter zahlreiche neue Teilnehmer, z.B. von Stadtwerken. Bei 600 Teilnehmern fällt es schwer pessimistisch in die Zukunft der Solarbranche zu blicken. Die großen Boomjahre sind vorbei, aber die Branche scheint erwachsen zu werden und ist auf den Weg sich unabhängig zu machen von der lästigen Politik – wenn sie es darf und soweit dies in der Energiewirtschaft überhaupt möglich ist.

Aufrufe zum durchhalten an die Solarbranche

So rief Solarpraxis-Vorstand Karl-Heinz Remmers in seiner Eröffnungsrede die neue Regierung dazu auf, endlich damit anzufangen, die Transformation des Energiesystems anzugehen. Die Anpassung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) sei davon nur ein kleiner Teil. „Die Energiewende bedeutet, dicke Bretter zu bohren. Wir als Solarbranche sind gefordert, hierfür Lösungen anzubieten“, betonte er auf Europas größter nicht-technischer Solarkonferenz vor rund 600 teilnehmenden Vertretern der Energiebranche. Der Siegeszug der Solarenergie sei weltweit nicht mehr aufzuhalten. „Haltet durch!“, ermutigte er die angeschlagene deutsche Solarbranche.

Vor dem Hintergrund der schwarz-roten Koalitionsverhandlungen wurden besonders die Ausgestaltung des Strommarktdesigns, die steuerliche Belastung des Eigenverbrauchs von Solarstrom, die Einführung von Kapazitätsmärkten sowie einer verpflichtenden Direktvermarktung kontrovers diskutiert. Besonders die sogenannte “Entsolidarisierung” durch Eigenverbrauch des Solarstroms war ein viel diskutiertes Thema, konsequenterweise müssten dann auch LED-Lampen ebenfalls ein Beitrag zur Entsolidarisierung sein der Stromverbraucher sein.

Subventionen für konventionelle Energien sind Pluspunkt für Erneuerbare

EEG2.0 als Systempaket

EEG2.0 für Solartechnik – Eher ein neues Systempaket. 14. Forum Solarpraxis, Foto: Andreas Kühl

Sowohl konventionelle als auch regenerative Energieversorger hätten ihre Schwierigkeiten mit dem derzeitigen Marktdesign, erklärte Dr. Maren Hille vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) auf der Podiumsdiskussion „Das Energiemarktdesign der Zukunft – Deutschland vor dem Scheideweg“. Dr. Holger Krawinkel vom Verbraucherzentrale Bundesverband e. V. (vzbv) sprach sich für ein Auktionsmodell aus, um einen schrittweisen Umstieg des Marktdesigns voranzubringen. „Wenn die alte Energiewirtschaft anfängt, Subventionen zu verlangen, haben die Erneuerbaren doch bereits gewonnen“, gab er sich optimistisch. Die Politik wird getrieben von der Bevölkerung und die aktuelle Politik ist auch eine Angst vor einem Kontrollverlust, hieß es auch in diese Runde.

Bei der Folgesession zum Thema „World-PV-Outlook – Der Blick in die Kristallkugel?“ waren sich die Podiumsteilnehmer Reinhold Buttgereit von der European Photovoltaic Industry Association (EPIA), Rana Adib vom Renewable Energy Policy Network (REN21) und Dr. Henning Wicht von IHS Research darin einig, dass die Bedeutung der europäischen Märkte zurückgeht. Abgesehen davon gebe es jedoch immer wieder auch überraschend schnell wachsende Märkte wie derzeit China und Japan. Auch Länder mit einer niedrigen Elektrifizierungsrate seien für die Solarwirtschaft interessant. Der Druck auf die Modulpreise bleibe weiter bestehen, erklärte Dr. Henning Wicht und riet den Modulherstellern: „Bleiben Sie an den Kosten dran.“

Mut und Willen zur Energiewende

Ohne Mut und Willen geht wie immer nix! 14. Forum Solarpraxis. Foto: Andreas Kühl

Auch Stuart Brannigan, Vice-President Sales and Marketing Europe and Americas des Modulherstellers ZnShine, betonte auf dem CEO-Panel die Wichtigkeit wettbewerbsfähiger Preise – sowohl für Module als auch für die Stromgestehungskosten im Allgemeinen. Im Hinblick auf die viel diskutierte Belastung der Eigennutzung von Solarstrom kommentierte BayWa r.e.-Geschäftsführer Günter Haug das Vorgehen der Regierung folgendermaßen: „Es macht keinen Sinn, auf der einen Seite Energiespeicher zu fördern und auf der anderen den Eigenverbrauch zu besteuern.“

Forum Solarpraxis im Twitter-Stream

Besonders am ersten Tag haben einige Energieblogger fleißig getwittert von der Veranstaltung, um andere wenigstens virtuell teilhaben zu lassen. Das Interesse war groß, ich hatte zumindest einige Retweets, und wir konnten uns freuen die Twitterwall auf einem Monitor im Foyer zu dominieren.

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Gestern begann das 14. Forum Solarpraxis in Berlin. Trotz großen Veränderungen und weiter wachsenden Schwierigkeiten in der Branche durch die politische Verunsicherung und Erschwerungen auf dem Markt, war das Interesse...


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