Ihr Lieben,
ich möchte Euch heute die Geschichte eines unbekannten Autors erzählen:
„Das Geschenk“
„Ein alter Mann saß in einem Bus. In seinem Arm hielt er einen wundervollen Blumenstrauß. Ein junges Mädchen konnte ihren Blick nicht von der Blumenpracht lassen. Immer wieder schaute sie zu den bunten Blüten und lächelte scheu.
Kurz vor der nächsten Haltestelle stand der Mann auf und ging zu dem Mädchen. Er reichte ihr den Strauß und sagte: "Ich habe gesehen, dass du diese Blumen liebst. Sie sind eigentlich für meine Frau. Aber ich denke, meine Frau würde gerne, dass du sie bekommst. Ich gehe jetzt zu ihr und erzähle ihr, dass ich dir die Blumen geschenkt habe."
Das Mädchen nahm den Strauß mit einem nun strahlenden Lächeln. Als der alte Mann ausstieg, sah sie ihm noch nach. Und er verschwand durch ein Tor, welches zu einem kleinen Friedhof gehörte.“
Ihr Lieben,
mir geht diese Geschichte besonders deshalb nahe, weil mir von meinem Familiengrab bereits zwei Mal die Blumen in den letzten Jahren gestohlen wurden und zwei Mal ein kleiner weißer Engel.
Anfangs habe ich mich sehr darüber geärgert und ich war sehr traurig darüber, aber inzwischen hat sich das geändert.
Ich habe mit einem strahlenden Lächeln jedes Mal neue Blumen gekauft und gepflanzt, denn ich bin mir sicher, die geklauten Blumen werden nun ein anderes Grab schmücken und so war meine Geldausgabe doch nicht unnütz.
Ich finde, man muss in allem den guten Sinn suchen und sehen.
Deshalb habe ich auch nach den zwei ersten gestohlenen Engeln sofort einen neuen Engel für das Grab gekauft.
Denn solange Engel gestohlen werden, können diese wenigstens an anderer Stelle ihre tröstliche Wirkung durch ihr Erscheinungsbild ausüben.
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch nun viel Frohsinn, Freude, Lachen und Glücklich-Sein und grüße Euch herzlich aus dem schönen Bremen
Euer fröhlicher Werner
Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt