Heute gibt es nochmal einen Nach von meinem letzten Nürnberg-Besuch! Wusstet ihr, dass es seit einiger Zeit eine Tofu-Manufaktur in Nürnberg gibt? Beim Sojahaus Setia bekommt ihr nicht nur frischen Tofu, sondern auch Tempeh. Außerdem gibt es täglich ein abwechselndes Menü, wo man sowohl Tofu, alsauch Tempeh in zubereiteter Form probieren kann. Die Gerichte sind vor allem indonesisch geprägt. Das Besondere an den Sojaprodukten ist, dass für die Produktion Bio-Soja von einem regionale Bauern in Franken benutzt wird.
Das Sojahaus Setia findet ihr in der Willstrasse 14, 90429 Nürnberg im Stadtteil Gostenhof. Ab und zu findet man Setia (den sehr netten Besitzer und seine Frau) auch auf Streetfood- und Vegan-/Vegetarischen Märkten.
Hier seht ihr das damalige Tagesgericht: Taho Balado (Tofu in pikanter Tomatensoße), Gado-Gado (indonesischer Salat aus gegartem Gemüse mit Erdnusssoße) und Tempe Mendoan (panierter Tempeh) und eine Portion Reis (mit Kurkuma und Ingwer gewürzt). Alles für 6€.
Das Tagesgericht ist auch das einzige Gericht des Restaurants. Man hat keine andere Wahloption, neben einem abwechselnden veganen Kuchenangebot. Das liegt daran, weil die Besitzer kein typisches Restaurant anstreben, sondern viel mehr Zeit und Aufwand in die Herstellung des Tofu und des Tempehs stecken wollen und dies auch in Zukunft ihre Hauptaufgabe sein soll.
Das Tagesgericht dient vor allem dazu, den Leuten Tofu und Tempeh näher zu bringen. Man will zeigen, was man alles mit Tofu und Tempeh alles machen kann. Ich persönlich finde die Tagesgerichte super und hoffe, dass sie noch lange im Angebot bleiben werden!
Die Portion ist genau richtig und man bekommt einen guten Eindruck von dem frischen Tofu und Tempeh. Der Tofu ist sehr zart und aromatisch. Das Tempeh schmeckt sehr nussig und mild. Für alle, die nicht wissen, was Tempeh ist: Das sind geschälte, gekochte Sojabohnen, die man mit einem Edelschimmelpilz impft und fermentieren lässt. Der Pilz (ähnlich wie bei Käse) bedeckt die Sojabohnen so stark, dass ein fester Block entsteht und man ihn in Scheiben oder Würfel schneiden kann.
Tempeh ist nicht jedermanns Sache, sowohl Konsistenz alsauch Geschmack sind für viele sehr gewöhnungsbedürftig. Deswegen wird er für Tempeh-Neulinge meistens kross frittiert/gebraten oder eben paniert und dann knusprig gebacken. Auf diese Weise schmeckt Tempeh am Besten bzw. ist am einfachsten zu essen. Im Gegensatz zu verpacktem Tempeh (im Bioladen, kann man auch Tempeh kaufen), ist frischer Tempeh (meiner Meinung nach) milder und deswegen einfacher für Anfänger zu essen. Ich denke je länger er lagert, desto würziger wird er, so wie bei Käse. Das ist dann etwas für die Hardcore-Fans. ^^°
Wir bestellten zum Trinkn einen indonesischen Tee-Softdrink und frische Sojamilch. Ich war wirklich sehr gespannt auf die Sojamilch. Da kam der Chef Setia heraus und erklärte mir, dass es leider im Moment keine frische Sojamilch gibt, da sie ihm immer zu schnell schlecht wird. Schade. Ich hoffe, dass man das Problem noch irgendwie lösen kann, denn Sojamilch ensteht auf natürliche Weise bei der Tofu-Herstellung und es wäre schade, wenn man die Milch nicht ebenfalls anbieten kann.
Auf dem unteren Foto seht ihr übrigens Sojapflanzen, die vor dem Restaurant stehen. Es ist sehr interessant, denn die Blätter sind ganz pelzig und weich! Ich hatte vorher noch nie eine Sojapflanze gesehen. Anscheinend kann man sie wirklich gut anbauen, auch in unseren Gefilden.
Fazit: Ich kann das Sojahaus Setia jedem empfehlen, der frischen Tofu probieren möchte. Bei dem Tofu handelt es sich um einen sehr feinen Baumwolltofu. Es gibt ihn in der Geschmacksrichtung "Natur" und außerdem noch mit Kurkuma gewürzt. Gerade wer asiatische Tofugerichte nachkochen will, ist mit diesem Tofu bestens beraten! Die beiden Besitzer sind super nett und immer für einen kleinen Plausch zu haben. Sie beantworten auch gerne Fragen rund um Soja, Tofu und Tempeh und deren Zubereitung.
Auch einige indonesische Zuaten kann man dort kaufen z.B. die indonesische dickflüssige, süße Sojasoße (Kecap Manis) oder eine indonesische Chilipaste. Wenn man diese Sojasoße und Chilipaste zusammen mischt, ergibt es einen richtig leckeren Dip (der übrigens auch zusätzlich zu dem Tagesgericht gereicht wird).
Das Einzige, was ich noch vermissen würde wären Seidentofu, frische Yuba-Haut und Okara. Diese Sojaprodukte sind allerdings eher japanisch, vielleicht lässt sich das nicht mit der indonesischen Philosophie des Ladens vereinbaren? Ich glaube aber eher, dass es, wie bei der frischen Sojamilch, ein Haltbarkeitsproblem geben würde. Aber eventuell ist das ja für die Zukunft noch eine Idee, woran man dran arbeiten kann! :D
War jemand von euch schon dort? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? :D