Krefeld (ots) – Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Krefeld und der Polizei Krefeld Am Sonntagabend (01.07.2012), gegen 19.30 Uhr, erschien ein 36jähriger Mann auf der Polizeiwache Süd in Krefeld. Er glaube gerade seine Mutter erschlagen zu haben und wisse nicht, ob sie noch lebe. Als die Polizeibeamten mit dem Schlüssel des Mannes dessen Wohnung auf der Oppumer Str. aufsuchten, fanden sie die 71jährige Mutter auf der Couch im Wohnzimmer vor. Sie atmete noch, wies aber erhebliche Kopfverletzungen auf. Sie wurde notfallmedizinisch versorgt und im Krankenhaus sofort operiert.
Die Verletzungen waren so erheblich, dass sie in der Nacht verstarb. Bei dem 36jährigen handelt es sich um Erdogan S., einen allein lebenden Mann, geschieden, der zwei Kinder hat und seit kurzem als Staplerfahrer tätig war. Der Mann wurde vorläufig festgenommen. Die Ermittlungen ergaben, dass er seit Jahren unter einer psychischen Erkranung leidet. Er war deswegen schon mehrfach in stationärer, aktuell jedoch in ambulanter Behandlung und wurde medikamentös therapiert. In der Vergangenheit war es schon mehrfach zu Aggressionshandlungen und Körperverletzungen gekommen.
Gutachterliche Stellungnahmen waren jedoch nicht ausreichend für eine Einweisung in eine geschlossene Klinik. Am Sonntagnachmittag hatte die Mutter und eine Schwester den Mann in seiner Wohnung besucht, anschließend hielt man sich auch in der Wohnung der Mutter auf. Er versuchte alleine mit seiner Mutter zu sein, was bei der Familie schon Skepsis auslöste. Letztendlich fuhr die Mutter mit ihrem Sohn nochmals zu dessen Wohnung. Als sie sich dort befand, kam es zur Tat.
Der 36jährige nahm eine massiveiserne Hantelstange und schlug damit unvermittelt auf den Kopf seiner Mutter ein. Wie die Obduktion in der Rechtsmedizin heute ergab, zertrümmerte er ihr mit mindestens sechs wuchtigen Schlägen den Schädel. Abwehrverletzungen wurden nicht festgestellt. In seiner Vernehmung gab der Mann an, seine Mutter habe ihn provoziert. Sie hatte versprochen ihm eine “neue Frau zu besorgen”, was sie nicht getan habe. Das habe ihn so wütend gemacht, dass er zuschlug. “Nachdem wir ihn vernommen haben, sind wir sicher, dass die Tat mit seiner psychischen Erkrankung zusammen hängt”, teilte Gerd Hoppmann Leiter der Mordkommission mit. Die zuständige Staatsanwältin Frau Anna Stelmaszcyk stellt beim Amtsgericht einen Antrag auf einen Unterbringungsbefehl. Der Haftrichter verkündete diesen und ließ den Mann in ein geschlossene Klinik verbringen. (446/Wei)