Auf ihrem Blog hat Marie-Christine Schindler im März diesen Jahres verschiedene Arten der Social Media Nutzung im Wahlkampf dokumentiert, ebenfalls basierend auf ihren Beobachtungen einer Veranstaltung, bei der es um dieses Thema ging.
Zu den bevorstehenden Nationalratswahlen haben wir in St. Gallen einen Social Media Snack organisiert zum Thema Social Media und Wahlkampf. Drei Kandidierende von drei Parteien, die bisher nicht im Nationalrat vertreten sind, kandidieren für einen Sitz im Nationalrat. Vier Wochen vor der Wahl, am 17.9., werden sie von ihren bisherigen Erfahrungen aus einer persönlichen Sicht berichten - wir können sehr gespannt sein.
Aufgrund meines Interesses an dem Thema und der Online- bzw. Social Media - Kommunikation im Allgemeinen ist mir natürlich eine ganz spezielle Kampagne nicht entgangen.
Seit einigen Tagen sieht man in St. Gallen ein Plakat, das auf orangen Hintergrund lediglich die Worte Wo ist Beda? sowie einen QR Code zeigt. Zuerst dachte ich an eine Werbekampagne, die mich als Konsumenten neugierig machen soll; und ich fing an zu grübeln, welche Marke, welches Produkt, welcher Hersteller denn vor einem möglichen (Re-) Launch stehen könnte. Habe ich eine Ankündigung verpasst?
Plakat am stgaller Bahnhof
(7.8.2015)
Plakat am stgaller Bahnhof
(7.8.2015)
Scannt man den QR Code ein, kommt man auf eine Webseite, die auch nicht viel mehr zeigt.
Screenshot woistbeda.ch (8.8.2015)
Erst nach ein Gespräch mit einem Studierenden, der sich in seiner Masterarbeit ebenfalls mit dem Thema Social Media und Wahlen beschäftigen wird, konkretisierte sich der Gedanke, dass es sich um eine politische Kampagne im Zusammenhang mit den Nationalratswahlen 2015 handeln könnte - aber eine Bestätigung gibt es bisher nicht. Auch die Googlesuche nach "Wo ist Beda" führt bis heute zu keinem relevanten Treffer.
Suche nach "wo ist beda"
bei google.ch am 9.8.15
Die Kombination der Farbgebung und des Namens lassen eine bestimmte Vermutung zu. Aber wie auf der Webseite zu lesen ist: wir erfahren es in Kürze ... un denn.
Mein Zwischenfazit zu dieser Kampagne:
- Das Plakat hat meine Aufmerksamkeit erhalten - wahrscheinlich aber nur aus professioneller Neugier heraus.
- Eine politische Kampagne habe ich nicht dahinter vermutet.
- Mit etwas Neugier, Kenntniss und Geschick lässt sich zumindest eine Vermutung anstellen, was die Kampagne will und er dahinter stecken könnte.
- Die Kampagne ist sicherlich in ihrer Art kreativer als viele andere (politische) Kampagnen.
- Die Gestaltung der Kampagne bisher (8.9.2015) erscheint mir aber zu abstrakt, als dass sie beim Wähler bzw. Konsumenten genügend Aufmerksamkeit generiert.
- Meine Vermutung ist, dass sehr wenige Leute den QR Code gescannt haben.
- Wer den QR Code scannt, ist durchaus enttäuscht, denn er erfährt Online nur unwesentlich mehr als beim Lesen des Plakats.
- Ob die Kampagne ein Erfolg oder eher ein Rohrkrepierer wird, werden wir sehen.