Britische Touristen haben eine scheinbar todsichere Methode gefunden, um ihren Urlaub nicht bezahlen müssen. Wegen angeblicher Magenprobleme verklagen sie Hotelbetreiber auf Schadenersatz. Und kommen damit oft auch durch.
Betroffen sind vor allem die Hoteliers auf Mallorca. Die Baleareninsel ist bei den Briten ähnlich beliebt wie bei den Deutschen. Obwohl ihnen der Urlaub dort anscheinend schlecht bekommt.
Eine Lücke im britischen Verbraucherrecht erlaubt es ihnen nämlich, sich bis zu drei Jahre nach der Reise zu beschweren, sie seien im Hotel krank geworden. Der Veranstalter hat dann die Beweislast.
Sperrt Mallorca jetzt die Briten aus?
Einige Internetportale bieten mittlerweile sogar an, den Prozess gegen Provision abzuwickeln. Seiten wie „Sick Holiday” versprechen beschwerdewilligen Urlaubern Schadenersatzsummen von über 40.000 Pfund.
50 Millionen Euro gingen den Mallorquinern allein 2016 wegen solcher Schadensersatzforderungen durch die Lappen. Die Reisebranche schlägt Alarm.
Peter Fankhauser, Chef des Reisekonzerns Thomas Cook, brachte im Gespräch mit der „Bild” sogar einen Briten-Bann auf der Mittelmeerinsel ins Gespräch. „Die Hoteliers müssen ihre Kosten irgendwie kompensieren”, sagt er.
Andernfalls müssten die Hotels die Preise erhöhen, um die Forderungen der Briten weiter erfüllen zu können. Und das fänden dann auch alle anderen Touristen alles andere als gut.
(lan)
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