von Volker Prause und Sabine Eichhorst
Gebundene Ausgabe: 240 Seiten
Verlag: Ludwig Buchverlag (2015)
ISBN: 978-3453280663
erhältlich u.a. bei Amazon
Kurzbeschreibung: Metastasen an der Wirbelsäule und im Rückenmark. Zwei Wirbel schon so vom Krebs zerfressen, dass die Wirbelsäule jederzeit brechen kann. Dann wäre Monika Prause nicht nur todkrank, sondern auch querschnittsgelähmt. Es ist nur eine Frage der Zeit. Es gibt keine Hoffnung. »Ich fahre in die Schweiz«, sagt sie zu ihrem Mann. »Lass mich jetzt nicht allein. Hilf mir, bitte.« Die Geschichte einer existenziellen Entscheidung, die Wochen zwischen Diagnose und Tod, das Ringen der Angehörigen und der Widerstreit ihrer Gefühle während der Zeit des Abschiednehmens: Hilflosigkeit, Verzweiflung, Trauer, Zorn – und natürlich Liebe. Erzählt von Monika Prauses Mann Volker und ihren Söhnen Henrik und Marten. Ein ergreifender und wichtiger Beitrag zur aktuellen Debatte, der das Thema Sterbehilfe aus der Tabuzone holt. Ein Buch über das Sterben – und über das Leben! [Buchcover und Kurzbeschreibung: © Ludwig Buchverlag]
Rezension: Wie soll man eine romanhafte Biografie, in der es um das Sterben geht, bewerten? Rezensieren? Inhaltlich gibt die Kurzbeschreibung das Wichtigste wieder; durch den gefühl- und respektvollen Schreibstil der Autorin, die dem Ehemann helfend zur Hand ging, ist dieses Buch trotz des schweren Themas sehr leicht zu lesen. Offen, ehrlich und nachvollziehbar werden die Handlungen und Gedankengänge von Monika Prause, ihrer Familie und ihren Freunden erzählt. Zweifel und Ängste, Freude und Liebe, diese Emotionen werden sehr gut wiedergegeben, verhindern jedoch, das man das Buch an einem Stück lesen kann. Ein Buch, geschrieben von ihrem Mann und den zwei Söhnen (die in den einzelnen Kapiteln abwechselnd erzählen), das post Mortem noch einmal eine Liebeserklärung an diese starke Frau ist. Ein Buch, das mir wieder in Erinnerung ruft, das Deutschland trotz neuem Gesetzentwurf den Menschen ein schmerzfreies selbst bestimmtes Sterben verweigert. Das ein Leiden ohne Leiden beendet werden kann, verdeutlicht dieses Buch sehr gut; in einigen Kapiteln erfährt man mehr über den Schweizer Verein Dignitas, ihre Arbeits- und Vorgehensweise. Ein Buch, was mich nicht losläßt, mich auch jetzt noch sehr beschäftigt und mich sicher noch lange beschäftigen wird; ein Buch, welches mich aber auch wütend werden läßt.
Fazit: Die romanhafte Biografie „So weit der Himmel“ setzt sich auf respektvolle Art und Weise mit dem Thema des selbst bestimmten Sterbens auseinander. Zum Nach- und vielleicht Umdenken regt diese Lektüre auf jeden Fall an und bekommt deshalb von mir 5/5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung.
09.11.15 | 389 Wörter | 0 Kommentare | © durchgelesen