So was erlebt man nur in Bulgarien – die Rinderzucht
Irgendwann an einem Abend rief unser Nachbar, der Jäger, über den Zaun, ich solle doch bitte auf die Straße kommen. Es war schon spät, es begann dunkel zu werden und er hatte seine Schrotflinte in der Hand!?
Keine Ahnung, was er von mir wollte, er zeigte auf die Eingangstür, die ich abschließen sollte und dann auf seine Beifahrertür, in die ich dann auch eingestiegen bin.
Die Jagthütte
Wortlos sind wir in Richtung Acker und mitten durch die Pampa gefahren. Kaum 10 Minuten unterwegs, war es auch schon dunkel. Nach ca. 6-8 km und unzähligen Äckern, die wir mit seinem Geländewagen überquert haben, sind wir dann an eine Stelle gekommen, wo eine kleine Hütte stand. Daneben war ein Hund an einer Kette befestigt und zwei kleinere, die frei herumtobten. Denen hat er Futter gegeben und mir dann auf bulgarisch erklärt, dass er hier in der Gegend jagt und das seine Jagdhütte ist. Und nun will er mir seine Büffel zeigen, die irgendwo hier in der Gegend sein sollen.
Also nach dem Hundefüttern direkt wieder eingestiegen und weiter über etliche Äcker und Wege in der Dunkelheit in Richtung Nirwana gefahren. Keine Ahnung, wo ich an diesem Abend überall war. Gefühlt befand ich mich Nähe Primorsko, was ca. 20 km von unserem Haus entfernt ist, als er dann plötzlich das Licht an seinem Jeep ausmachte.
Die Rinderzucht
Angst hatte ich im Prinzip keine, weil ich mich zu wehren weiß. Aber gespannt auf das, was da jetzt kommt, war ich schon. Und nachdem wir mit dem Fahrzeug im Dunkeln weitere 500 Meter hinter uns brachten, standen sie da. Riesige Rinder mit großen Hörner und allesamt an einer Stelle beim Grasen. Es müssen etliche gewesen sein- Eine riesige Rinderzucht. Gefühlt war der ganze Acker von denen belagert. Und der Acker war groß!
Aussteigen durfte ich nicht, das war zu gefährlich. Man stelle sich vor, die Rinder würden nervös werden und losrennen. Da haste keine Chance zu entkommen, die rennen dich einfach nieder und über dich hinweg, so schnell wie die sind. Ich hatte ordentlichen Respekt vor den Tieren.
Kurz das GPS bei einem seiner Leitbullen neu eingestellt und schon ging es zurück. Auf dem Rückweg hat er mir dann noch seinen Strohvorrat gezeigt, erklärt, wieviel er für einen Acker bezahlen muss, auf dem die Rinder weiden und dass er letztes Jahr 50 Rinder nach München verkauft hat. Preis für ein so Getier: 1000 EUR. Insgesamt hat er noch 250 Stück, die ich soeben gesehen habe. Und es werden jedes Jahr mehr!
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