Gerade hat der Deutsche Wetterdienst eine Hitzewarnung herausgegeben. Es wird immer heißer in Deutschland. Das macht vielen Menschen zu schaffen. Wie Sie sich hier und in anderen Ländern gegen den Hitzschlag schützen können, verrate ich Ihnen in diesem Artikel.
Ozon - Reizgas für die Atemwege
Bei solch hohen Temperaturen steigen auch die Ozonwerte. Ozon wirkt wie ein Reizgas in der Lunge. Daher sollten sich vor allem Kinder und ältere Menschen nicht zu sehr im Freien verausgaben. Verschieben Sie Ihre Aktivitäten auf den frühen Morgen oder den späten Abend. Immerhin dämmert es ja bereits schon vor 4 Uhr morgens und abends können wir noch bis 23 Uhr draußen sehen. Dann ist es aber zumindest kühler und angenehmer. Ansonsten drohen Reizungen der Atemwege, Husten, Kopfschmerzen und Atembeschwerden. Zur Mittagszeit sollten Sie, wie in südlichen Ländern üblich, einfach „Siesta“ halten.
Trinken - nicht zu viel und nicht zu wenig
Trinken um diese Jahreszeit und bei diesen Temperaturen ist superwichtig: Wasser und Tee sind kalorienarm und löschen den Durst. Doch Vorsicht! Zu viel trinken ist schon wieder ungesund. Man schwitzt dann viel mehr und scheidet dadurch wichtige Mineralstoffe aus. Ein Mineralstoffmangel kann zum Tod führen. Genauso die Flüssigkeit, die in die Körperzellen gepumpt wird, weil die Nieren sie nicht verarbeiten kann. Im Extremfall könnten diese Zellen dann platzen. Wirklich keine schöne Vorstellung!
Je nach Tätigkeit langen also 1,5 bis drei Liter Flüssigkeit am Tag. Ignorieren Sie Ihr Durstgefühl nicht, es wird die richtige Menge einfordern. Trinken Sie aber nicht auf Vorrat. Sollten sich Desorientierung oder Muskelzittern einstellen, flüchten Sie sich in den Schatten, setzen Sie sich, trinken Sie etwas, sorgen Sie für Abkühlung. Wird es nicht bald besser, fordern Sie Hilfe an.
Eincremen - Sonnenschutz ist unerlässlich
Die hohen Temperaturen locken ins Freie. Unterschätzen Sie auch am Morgen oder am Abend die Kraft der Sonne nicht. Schützen Sie sich ausreichend! Dazu gehören Sonnenhut und Sonnenbrille genauso wie das regelmäßige Eincremen mit Sonnenschutz. Ich weiß, das Zeug klebt auf der Haut und riecht auch nicht immer angenehm. Aber Ihre Haut wird es Ihnen danken. Ein gemeiner Sonnenbrand macht sie gleich um Jahre älter.
Egal ob wasserfeste oder normale Sonnencreme, Sie müssen immer nachschmieren. Baden, Schwitzen, Abwichen oder –trocknen lassen den Sonnenschutz verschwinden. Doch das verlängert nicht den Sonnenschutz. Benutzen Sie pro Eincremen ca. 40 ml Sonnenlotion (ca. drei Esslöffel) und vergessen Sie auch die schwer zugänglichen Stellen nicht. Die Kopfhaut sollten Sie mit einem Hut schützen.
Nutzen Sie einen hohen Lichtschutzfaktor, um die Eigenschutzzeit der Haut zu verlängern. Im schlechtesten Fall beträgt diese gerade mal fünf Minuten. Bei dunkleren Typen können es bis zu 40 Minuten sein. Diese Zeitspanne multipliziert sich mit dem Lichtschutzfaktor. Am Ende dieser Maximalzeit sollten Sie dann aber auch die Sonne verlassen. Übrigens gilt das Eincremen auch unter dem Sonnenschirm und im Schatten. Und benutzen Sie bitte eine neue Sonnencreme und nicht die geöffnete Tube von letztem Jahr.
Sollte Sie dann doch ein fieser Sonnenbrand erwischt haben, kühlen Sie die Haut und führen Sie ihr und sich selbst viel Feuchtigkeit zu. Lotions und viel trinken sind da die besten Helfer. Die vielen Hausmittelchen gegen Sonnenbrand sind teilweise sogar schädlich, z.B. Zitrone oder Zwiebel, weil sie die Haut zusätzlich reizen.
Lebensmittelhygiene - Seien Sie vorsichtig
Dieser Punkt ist Ihnen vielleicht gar nicht so bewusst, aber vergessen Sie ihn auf keinen Fall. Ihre Lebensmittel brauchen jetzt sehr viel Aufmerksamkeit, wenn Sie nicht mit Durchfall oder Kreislaufkollaps im Bett liegen wollen. Ein besonderes Risiko bergen Fleisch, Fisch, Eier und Rohmilchprodukte in sich. Wie können Sie Keimen und Bakterien jetzt entgegenwirken?
1. Waschen Sie sich die Hände vor jeder Speisenzubereitung. Müssen Sie dabei auf Toilette oder das Haustier versorgen, wiederholen Sie das Händewaschen.
2. Spülen Sie die Lebensmittel und die Utensilien zur Verarbeitung soweit möglich ab. Und sollten Sie mal husten oder niesen müssen, wenden Sie sich ab. Eine Vermehrung dieser Keime kann schon zur Lebensmittelvergiftung führen.
3. Kaufen Sie genauer und kleinere Mengen ein, damit die Ware möglichst frisch ist. Leicht verderbliche Lebensmittel wandern zuletzt in den Einkaufswagen. Und die Heimfahrt sollte auf direktem Weg passieren. Ist das nicht möglich, nehmen Sie eine Kühltasche mit.
4. Schützen Sie Ihre Lebensmittel vor Insekten. Schließen Sie sie in dichten Dosen oder Beuteln weg. Insektenfänger in der Küche können auch helfen. Entsorgen Sie Reste schnell.
5. Kontrollieren Sie regelmäßig Ihren Kühlschrank. Sieben Grad sind jetzt genau richtig. Und der Inhalt sollte nicht abgelaufen sein oder offen herumstehen.
6. Wechseln Sie öfter Ihren Lappen oder Schwamm. Keime und Bakterien vermehren sich bei diesen Temperaturen bestens darauf. Küchenkrepp kann eine gute Alternative sein.
Lüften - Frische und kühle Luft tut gut
Meine Wohnung hat zwar eine super Lage mit den Balkonen gen Süden, dennoch bleibt es sehr kühl darin. Die ersten heißen Tage lasse ich daher die Fenster und Türen tagsüber offen, um etwas Wärme hereinzulassen. Dann kommt aber irgendwann der Punkt, dass es auch nachts schon wieder zu warm wird. Das ist für mich der Zeitpunkt, um meine Lüftungsgewohnheiten umzukehren. Morgens und am späten Abend gibt es kurze Stoßlüftungen für zehn bis 15 Minuten. Ansonsten bleiben die Luken verschlossen. Erstens lasse ich so nur die kühlere Luft herein, zweitens sorge ich für ausreichend Sauerstoff in den eigenen vier Wänden. Die Wohnräume riechen dann viel besser und Schimmelbildung kann ich auch vorbeugen. Denn Achtung: Anfangs kann es nachts noch frisch werden und die krassen Temperaturunterschiede können die Luftfeuchtigkeit hochtreiben.
Sonstige Gefahren - Waldbrand, Straßenschäden und körperliche Beschwerden
Aktuell ist die Waldbrandgefahr sehr hoch. Werfen Sie also keine Kippen achtlos weg und lassen Sie Ihren Grill nicht unbeaufsichtigt. Achten Sie auch auf Straßenschäden. Die Hitze lässt Betonfahrbahnen aufbrechen und verformt Asphalt. Fahren Sie also vorsichtig. Und hören Sie einfach auf Ihren Verstand und Ihren Körper. Diese werden von der Hitze schon zusätzlich belastet und melden sich definitiv, wenn Sie es zu weit treiben. Der innere Schweinehund kann dann ruhig mal gewinnen.
Passen Sie auf sich auf und genießen Sie den Sommer!