Menschlich ist es zu sammeln und zu jagen. Natürlich sind wir alle ziemlich unterschiedlich, unsere Fähigkeiten scheinen individuell und doch gibt es gewisse Gemeinsamkeiten, die es uns ermöglichen gemeinsam die Welt zu gestalten. Viele Tätigkeiten sind aus Notwendigkeiten entstanden, doch dann dank Arbeitsteilung angenehmer verteilt worden.
Auch wenn wir noch immer unseren Lebensunterhalt verdienen müssen, so hat sich doch einiges grundlegend geändert. Wir haben einen Bereich im Leben, den wir mit Pflicht umschreiben können und einen weiteren, der allgemein unter Freizeit zusammengefasst werden kann. Manche unter uns sind so gut dran, dass sie beides miteinander verbinden können.
Aber klar bleibt festzuhalten, heute tun wir vieles nicht mehr schlicht zum Überleben, sondern um uns selbst zu verwirklichen. Dabei müssen wir immer wieder feststellen, dass wir hier und da und auch dort auf Irrwege geraten sind. Das ist nicht schlimm, wir müssen es nur ehrlich eingestehen und handeln.
Bildung ist fraglos ein hehres Ziel, das nie vollständig erreicht werden kann, das zumindest scheint mir die Lehre des Faust zu sein. Trotzdem jage ich dem Ziel unaufhaltsam immer weiter nach. Wissen ist heute einerseits leichter zugänglich und andererseits ist es doch auch wieder so umfassend, dass ich oft den Eindruck habe, den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen zu können. Bewegung und Austausch mit Menschen gehören für mich auch dazu, manchmal lasse ich mich begeistert mitreißen, um dann festzustellen, nein, das möchte ich dann doch nicht so, sondern anders. Und dann ändere ich es und bin dankbar, dass es mir möglich ist.
jedes Stern © D.S. Felix 2015
Zeitvertreib und Hobby
Mich interessieren viele Dinge, einige verfolge ich nur als Zeitvertreib, andere sind Hobbys. Oft wird nicht mehr zwischen Hobby und Zeitvertreib unterschieden, aber es gibt so viele Dinge, die mich kurzfristig vergnügen, mir Spaß bereiten, die ich dementsprechend genieße und hinnehme, ohne sie jedoch bewusst zu suchen, dass sie kein Hobby sind, sondern nur ein Zeitvertreib. Ein Beispiel für Zeitvertreib sind Filme und Serien. Beide sehe ich mir gerne an, ich denke auch über das Gesehene nach, aber ich suche sie nicht, das überlasse ich meinem Partner. Auch Musik ist ein Beispiel für Dinge, die ich nur konsumiere ohne selbst welche zu machen.
Andererseits gibt es auch Hobbys und diese verfolge ich ganz bewusst und ernsthaft. Ein Beispiel für meine Hobbys ist die Fotografie, ich fotografiere gerne und setze mich mit der Technik auseinander, versuche zu lernen, wie ich welchen Effekt erreichen kann, welche Mittel und Wege es gibt, um ein Foto in seiner Entstehung gezielt zu beeinflussen. Das heißt, die Kamera spielt eine Rolle, aber auch die Lichtverhältnisse. Und dann sind da noch die Motive, ich knipse nicht alles, Menschen sind nur ein dekoratives Element und bilden nicht mein Hauptinteresse. Gut, Makrofotografie von Pflanzen und kleine Tiere, wie Schmetterlinge, Käfer und Insekten sind sicher auch ein Eingeständnis, dass meine Kurzsichtigkeit mich beschäftigt, aber es kann auch als Liebe zum Detail gesehen werden. Und um ehrlich zu sein, ich liebe Details. Ein weiteres Hobby ist Schmuck, ich mache Schmuck, besonders Ketten und Armbänder mit Steinen. Steine sind das eigentliche Hobby, denn ich sammle Steine und Mineralien.
So bin ich
Jetzt ist also mehr oder weniger klar, was der Unterschied von einem Hobby und Zeitvertreib ist, doch was ist mit der Berufung, dem Sinn des Lebens oder anderen Formen der Lebensgestaltung? Es gibt sie in zahlreichen Spielformen, es gibt Lifestyle-Entscheidungen, die sich auf Essverhalten genauso beziehen können, wie auf alle anderen Bereiche des Lebens. Was uns umtreibt, das kann teilweise auf bestimmte Erfahrungen zurückgeführt werden, wie wir es leben genauso. Was wie kommt und wie miteinander verbunden ist und durch welche Beziehung zueinander oder auch gegeneinander, das vermag ich nicht klar nachzuvollziehen. Klar ist, das Sprache und Sprachen zu mir gehören, sie sind mein Leben. Ohne die verschiedenen Sprachen würde mir etwas fehlen. Lesen und somit eine Form des Inputs aus Bücher, Zeitschriften, Filmen, aber auch dem persönlichen Kontakt zu meinen Mitmenschen, den ich so dringend brauche, wären mir verwehrt. Manchmal frage ich mich, wie mein denken aussehen würde, wenn ich nicht über eine oder mehrere Sprachen verfügen würde. Ich kann nur spekulieren und danken, dass ich die Sprachen in meinem Leben habe.
Rundumblick © D.S. Felix 2015
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