So schön ist unperfekt – wie ich das alles schaffe

Manchmal wünschte ich, der Tag hätte 25 Stunden. Oder vielleicht doch lieber gleich 30. Denn dann könnte ich locker alles reinpacken, was ich mir vorgenommen habe. Besonders seitdem ich wieder halbtags arbeiten gehe. Puuuh, da geht ja auch noch jede Menge Zeit für den Arbeitsweg flöten.

Ja, so ein paar Zusatzstündchen wären wirklich geil. Dann hätte ich einfach mehr Zeit für meine Kinder, den Mann, Freunde, den Haushalt, das Bloggen, den Schlaf und natürlich mich. Und alles an einem Tag. Aber leider wird keine gute Fee oder auch sonst niemand kommen, um mir die Extrastunden zu zaubern. Und wenn es an der Zeit mangelt, dann muss man eben die Ansprüche an sich selbst runterschrauben. Is so.

Denn leider funktioniert es bei diesem Pensum nicht, jeden Tag eine gute Mama zu sein und dazu noch super gut im Job und eine perfekte Hausfrau. Dazu alle Freundschaften und Beziehung zu pflegen und dann noch täglich zu bloggen. Und vor allem: Ausgeschlafen zu sein. Das. geht. Einfach. Nicht.

Jedenfalls nicht bei mir. Denn wenn es mir zu viel wird, stresst mich das ungemein. Und wenn ich gestresst bin, funktioniert alles nicht mehr so wie es sollte und vieles läuft schief. Und dann bin ich noch gestresster. Frustriert sowieso. Und dann kann ich auch keine gute Mama mehr sein, weil ich nur noch rummotze.

Wisst ihr, was ich meine?

Man muss nicht in allem perfekt sein, um am Ende des Tages zu sich selbst sagen zu können „Das war ein guter Tag“.

Manchmal reicht es auch, wenn man nur ein oder zwei Dinge zusätzlich zum Mama-sein richtig gut macht. Und die anderen, die laufen dann eher so nebenher. Und wer jetzt denkt, ich sag das nur so: Bei uns sieht es echt nicht geleckt aus. Wirklich. Und den Kochlöffel schwinge ich auch nur äußerst selten.

Ich verrate euch wie ich das alles wuppe. Und vieles hat damit zu tun, mir eben nur ein paar wenige Projekte rauszusuchen, die ich dann perfektionistisch angehe – wie beispielsweise das Zimmer vom feinen Herrn zu streichen. Oder ein Fest vorzubereiten. Im Alltag, da wird das Level nicht so hoch gehängt:

  • Am Wochenende wird nicht gebloggt – Familienzeit.
  • Rouge und Lippenstift lenken von Augenringen und Falten ab.
  • Freitagabend ist Pärchen Abend. Ausnahmen bestätigen die Regel, wenn zum Beispiel Freunde anfragen.
  • Private Mails checken, Instagram, Twitter erledige ich Großteils in der Bahn. Oder auf dem Klo. Und nur ganz selten zwischendrin, wenn z.B. die Kinder total im Spiel-Flow sind.
  • Gebloggt wird an einem oder zwei Vormittagen und abends, wenn der feine Herr um 21 Uhr im Bett ist.
  • Zum Friseur schaffe ich es nur alle 6 Monate. Den Pony schneide ich mir eh lieber selbst.
  • Die Jungs essen unter der Woche im Kindergarten. Abends gibt es daher eher Schnittchen und Obst.
  • Für mich alleine koche ich eher selten. Ansonsten hole ich mir unter der Woche Kleinigkeiten – vom Salat bis hin zum Fastfood. (Und ich bin froh, wenn ich dabei nicht im Auto den Burger verputzen muss.)
  • Wir gehen am Wochenende mindestens einmal essen. Oder laden uns sehr gerne bei unseren Eltern zum Mittagessen ein. Win-Win sozusagen.
  • Der Saugroboter kümmert sich um die Krümel in der Küche.
  • Um die Ecken und den Dreck unterm Sofa kümmert sich keiner. Also bitte nicht so genau hinschauen.
  • Und wenn es doch mal nen Putzrappel gibt: Ein Zimmer nach dem anderen. Letzte Woche habe ich mir die Bäder vorgenommen. Sogar die schlimmen Ecken. Echt ey.
  • Die Katzen melden sich schon, wenn sie Hunger haben und werden von allen gefüttert.
  • Die Kinder schmieren sich auch mal allein ein Nutella-Brot oder bedienen sich am Snack-Schrank (in Maßen).
  • Wer etwas umschüttet, wischt es selbst wieder auf. Das kann auch schon der Zweijährige. Und wenn er dafür ein Handtuch nimmt, ist es auch ok.
  • Wäsche wird erst abgehängt und verräumt, wenn neue nasse Wäsche aufgehängt werden muss.
  • Die Fenster werden erst geputzt, wenn man nicht mehr erkennt, ob es draußen regnet oder nicht.
  • Am Mittwoch ist mein Bürotag und der Mann kümmert sich um die Kinder. Außer wir tauschen den Tag mit einem anderen.
  • Nur der Esstisch wird gemäß den Jahreszeiten dekoriert. Dann muss man auch nicht mehr so viel abschmücken. Und meist reicht sowieso ein hübscher Strauß, um alles freundlicher zu machen.
  • Haare waschen geht auch alle drei Tage. Wozu gibt es sonst Trockenshampoo?

Ja ich weiß, das hört sich alles nicht besonders vorbildlich an. Vielleicht auch eher schludrig. Aber wir müssen ja nicht vom Boden essen, wir haben ja Teller. Aber ganz ehrlich geht mein Herz nicht im Putzen der Wohnung auf. Jedenfalls solange es noch unter meinem Schmutzlevel liegt. Lieber gehe ich nachmittags mit den Jungs raus. Und meine Vormittage teile ich mir dann über die Woche strikt auf: An einem bin ich eher die Working-Mom, an anderen kümmere ich mich um Haushalt und Blog. Und nachmittags, da ist dann genug Zeit für die schönen Dinge, auch wenn vielleicht noch mal was eingekauft oder der Trockner angeschmissen werden muss.

Nicht perfekt, aber gerade gut so wie es ist.

Was sind denn eure Geheimnisse, um den Alltag zu meistern? Wo macht ihr eure Abstriche?

Zu diesem Blogpost hat mich Sheila McCraith an „Tag 12“  in „Erziehen ohne Auszurasten“ sowie Jette von MeSupermom inspiriert.



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