Winterspaß und Oderbruch-Gaudi
So richtig hohe Berge gibt es im Oderbuch ja bekanntermaßen eher nicht, daher denken sich sicher viele: wir hier in Brandenburg, auf dem platten Lande, wären im Winter arm dran.
Doch dem ist ganz und gar nicht so, denn der echte Brandenburger (oder Wahlbrandenburger) weiß sich natürlich auch in diesem Falle zu helfen. Während sich in Bayern oder in den Bergen die Schneebeanzugten Massen am Skilift drängeln, kann der Rodelfreund im Oderbruch einen verschneiten Hang für sich allein in Beschlag nehmen. Kein Anstehen, kein Umfahren von anderen Sportwilligen - Nein, Stille, Ruhe (vom eigenen Juchzen abgesehen), unberührte Pisten und Natur. Wer es besonders effektvoll möchte, rodelt einen Oderdeich herunter, mit Blick auf die verschneite oder vereiste Oder. Und es gibt noch weitere Winter-Highlights, die ganz sicher kein Schweizer Schneefreund je erlebt hat.....
Schlittern an den Oderdeichen
Hinter den Oderdeichen finden sich häufig überschwemmte Wiesen, die im Winter überfrieren. Es macht einigen Spaß, hier zu schlittern. Natürlich muss man trotzdem vorher prüfen, ob das Eis hält und darf es nicht betreten, wenn man diese Stelle nicht kennt. Falls man einbrechen sollte, steht man meistens nicht tiefer, als bis zum Knie im Wasser, daher, unserer Meinung nach, ungefährlicher, als auf einem zugefrorenen See rumzukraxeln.
Das Rodeln an den Oderdeichen wird im Oderbruch oft genutzt. Die Deiche sind zwar nur kleine Berge, doch relativ steil und man kann gut Fahrt aufnehmen. Im Hintergrund verläuft die Oder als landschaftlicher Hingucker. Der Weg auf den Deich hinauf, ist meist nicht so schwer zu erklimmen und man kann sich schnell wieder auf den Schlitten werfen.
Schneebedeckte Hänge Brandenburgs werden zur Wintergaudi
Im Oderbruch gibt es keine präparierte Pisten, daher ist Einfallsreichtum angesagt, wenn man trotzdem Wintergaudi erleben möchte. Mit "normalen" Schlitten kommt man auf den verschneiten Hängen nicht weit. Man würde einfach im Schnee stecken bleiben. Daher haben wir uns vor vielen Jahren unseren Snowtube gekauft. Es handelt sich um einen LKW-Reifen, der mit einer Schutzfolie umhüllt und mit Griffen versehen ist. Nur mit diesem Reifen kann man im Oderland auf den hier beschrieben, unberührten Hängen rodeln, da die Oberfläche des Reifens glatt und großflächig ist. Wenn die Bahn dann schon mehrfach befahren, sozusagen plattgedrückt wurde, kann man mit einem Porutscher nachrodeln. Herkömmliche Schlitten sind hier leider kaum benutzbar.
Natürlich muss man, wie immer im Wintersport, genau schauen, wie man den Berg herunter schlittert. Der Snowtube nimmt ordentlich Fahrt auf und ist schwer zu lenken. Daher sollte jeder Rodler unbedingt auf einer weitläufigen Strecke rodeln, auf der keine Bäume stehen und genügend Auslauffläche vorhanden ist.
Besonders geeignet hierfür sind die Hänge rund um Bad Freienwalde, da es hier größere Höhenunterschiede gibt, als im platten Bruchland. Den Hang bei Liepe finden Sie hier: https://goo.gl/maps/hiJi7RDeT7P2 Hier kann man besonders tief ins Oderbruch schauen, zusätzlich zum Rodelspaß, eine tolle Kulisse. In den verschneiten Wäldern westlich des Kurortes lohnen hügelige Waldwege einen Ausflug, mit Schlitten macht das Auf und Ab große Freude.
Die Kinder werden im Winter mit ihren Schlitten vom Trecker durchs Dorf gezogen
Liegt der Schnee hoch und schon etwas länger, dann dauert es nicht lange und die Kinder eines Dorfes laufen zusammen und verabreden sich zu einem besonderen Winterevent. In jedem Ort besitzt irgendeiner einen Trecker. Die Kinder binden ihre Schlitten zusammen und diese werden dann an den Trecker gebunden. Die Kinder setzen sich auf die Schlitten und los geht die Fahrt. Meist im schnellen Schritttempo werden die Kleinen in einer langen Schlange durch den Ort oder eine festgelegte (und bewährte) Strecke kutschiert. Was für ein Gaudi für Kinder und Eltern.
Schlittschuhlaufen im Oderbruch
Natürlich kann man im Oderbruch auch Schlittschuhlaufen. Dazu muss vorher das Gewässer zum Betreten frei gegeben sein. Das entscheidet meist die Feuerwehr des Ortes und nur dann, wenn Wochenlang Temperaturen unter minus 5 Grad herrschen sowie der See mind. 10 cm tief zugefroren ist. Fragen Sie im Zweifel immer vor Ort bei der Freiwilligen Feuerwehr nach.
Bad Freienwalde Ski- und Schanzen-Stadt
In Bad Freienwalde finden sich die vier nördlichsten Skischanzen Deutschlands. Ein imposanter Sportkomplex, der hier besichtigt werden kann. Ab dem Jahre 1924 fanden hier Ski-Sportspiele, zum Teil mit vielen tausenden Zuschauern statt. Diese Zeiten sind enscheinend vorbei. Obwohl es wohl neuen Aufwind gibt und wieder mehr Wettkämpfe viele Skisportfans anziehen. Imposant sind die Schanzen allemal. Schon von unten, vor der 40 Meter hohen Papenberg-Schanze zu stehen, wirkt wirklich Respekteinflößend.
Gleich daneben, im Schlosspark Bad Freienwalde, gibt es, bedingt durch die dort liegenden Berge, einige Rodelpisten, die von Kindern gern mit Schlitten befahren werden.
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